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Konzertprogramm

Die musikalische Reise geht einmal um die Welt

Lindau-Oberreitnau / Lesedauer: 3 min

Adventskonzert der Musikkapelle Unterreitnau findet viel Resonanz
Veröffentlicht:29.11.2015, 15:00

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Ein abwechslungsreiches Konzertprogramm hat die Musikkapelle Unterreitnau am Samstagabend im ausgebuchten Freizeitzentrum Oberreitnau ihren Zuhörern geboten. Das Adventskonzert unter Leitung von Dirigent Mario Stiebler stand unter dem Motto „In 80 Tagen um die Welt“. Eine glanzvolle Premiere feierte das Blasorchester zudem mit der jungen Sängerin Larissa Zeil-Rolfe .

„La Principessa – Die Prinzessin“ von Günter Dibiasi machte den Auftakt. Sie schwebt zwischen ihrem jungen, noch sorglosen Leben und der bevorstehenden höfischen Würde. Das intonierten die rund 60 Musiker erst beschaulich, dann zu einem heiteren Marsch übergehend, um sehr frisch und jazzig bei fast filmmusikalischen Klängen anzukommen. Lange und intensiv sei die Vorbereitung zu dem gut zweistündigen Konzert gewesen, sagte Vorstand Stefan Grimminger bei seiner Begrüßung. Froh sei er, dass nach einer Interimszeit im vergangenen Sommer jetzt wieder Mario Stiebler am Pult steht.

Schober: Bühne ist wohl bald zu klein für die Musiker

Mit einem Hoch „Das ist Integration erster Sahne“ begrüßte Bürgermeister Karl Schober neben den zahlreichen Ehrengästen auch einige Gäste aus Afghanistan. Ohne Musiker ginge gar nichts, fuhr er fort und lobte die gute Vereinsarbeit, für die Dirigent und Vorstand unabdingbar seien. Dass die Bühne wohl bald für die Musiker zu klein würde und man anbauen müsse, sei ihm auch schon aufgefallen. Beim ersten Antrag komme der Ausbau. Damit wird Grimminger ihn sicherlich beim Wort nehmen.

In bewährt charmanter und sachkundiger Manier moderierte Flügelhornistin Andrea Müller das Konzert. Mit Jacques Offenbachs Ouvertüre ging es zu „Orpheus in die Unterwelt“, wo der berühmteste Sänger der griechischen Antike es nicht lassen kann, sich nach der geliebten Eurydike umzuschauen. Das hätte er nicht tun sollen, denn so ist beider Schicksal besiegelt. Kraftvoll startet dieses Werk, gefolgt von leisen Glockenspielen und wellenartig bewegten Flötenmelodien im Wechsel mit dem schweren Blech, Trommelwirbeln und Paukenschlägen. Eingeflochten sind Klarinettensoli, die in einen Walzerrhythmus übergehen und in einem pulsierenden Cancan münden.

Weiter ging die Reise mit lebhaften „African Inspirations“, bei denen der Komponist Markus Götz aus traditionellen Rhythmen und Gesängen Neues geschöpft hat. Hier treffen Blues und Jazz auf Trommelrhythmen, die auch bedrohlich klingen und Bilder einer Safari aufkommen lassen. Der 1872 im Theater an der Wien uraufgeführte „Reitermarsch“ von Johann Strauss gab sich dagegen wieder traditionell und schwungvoll. Mit dem Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“ von Otto M. Schwarz begaben sich die Musiker klanglich in arabische, chinesische und amerikanische Kulturen, um mit Big Ben´s Glockenschlägen wieder in London zu landen.

Den sängerischen Höhepunkt im zweiten Teil bestritt Larissa Zeil-Rolfe. Ihr ist Hornist Josef Schmid auf einer Reise nach Australien begegnet, wobei sich herausstellte, dass ihre Mutter aus Rehlings stammt. Mittlerweile besucht Zeil-Rolfe eine Sprachenschule in der Region. Sie trat voller Verve mit dem hymnischen Lied „Ich gehör nur mir“ von Sylvester Levay an. Für das Orchester war dies eine gelungene Gesangspremiere.

Große Ehrung für Mario Stiebler

Mit „Movie Themes from 1984“ aus den Filmen Ghost Busters, Good News und Beverly Hills Cop brachte das Konzert einiges an tonaler Action mit ins Spiel. „Jingle Bells“ machte den Ausklang und das in einem jazzigen, sehr schönen melodischen Arrangement mit Ausflügen in einen swingenden Big Band-Sound.

Geehrt wurden an diesem Abend die beiden Flötistinnen Leonie Irmler und Angelina Maurer mit dem Bläserabzeichen in Bronze und Silber. Die Klarinettistin Annelie Schäfler, die Saxophonistin Sabrina Meßmer und die Tenorhornistin Christina Rechtsteiner ehrte der Bezirksvorsitzende Roland Paulus für ihre zehnjährige Tätigkeit. Tubist Manfred Schmid für sein 25-jähriges Engagement im Verein. Höhepunkt war die Ehrung von Dirigent Mario Stiebler, der seit 15 Jahren erfolgreich am Pult steht. Er, so Paulus, habe in dieser Zeit Menschenfreundlichkeit bewiesen und das Orchester weit nach vorn gebracht.