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Ins Ehrenamt hat Theo Bihler gerne viel Zeit investiert

Hergensweiler / Lesedauer: 3 min

Der frühere stellvertretende Landrat und Hergensweilerer Bürgermeister feiert heute seinen 85. Geburtstag
Veröffentlicht:30.12.2013, 11:40

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„Doch, das ist ein schönes Leben gewesen.“ Theo Bihler lächelt still in sich hinein. Jahrzehntelang hat er sich für die Menschen im Landkreis engagiert. Er ist Bürgermeister in Hergensweiler gewesen, stellvertretender Landrat, Kopf der EGS, Bezirksleiter des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds, Schatzmeister der Lebenshilfe und vieles mehr. Der jahrzehntelang Aktive feiert heute seinen 85. Geburtstag.

Nein, die Politik fehlt ihm nicht. Obwohl sie Jahrzehnte seines Lebens geprägt hat. 32 Jahre jung ist der gelernte Raumausstatter, als er 1960 das erste Mal sowohl in den Gemeinderat Hergensweiler als auch den Kreistag gewählt wird. Weil dem Vater dreier Kinder jedoch die Familie und der Beruf zunächst wichtiger sind als die Politik, hat Theo Bihler nach sechs Jahren die Kreispolitik erst einmal hinter sich gelassen.

In seiner Heimatgemeinde Hergensweiler bringt er sich aber weiter ein. Bereits in seiner zweiten Gemeinderatsperiode wählen die Ratskollegen Bihler zum Stellvertreter des Bürgermeisters. Weitere sechs Jahre später kandidiert Bihler für dessen Amt: Von 1972 an lenkt er 18 Jahre lang die Geschicke Hergensweilers, kehrt 1978 auch in den Kreistag zurück.

1990 folgt der Rollenwechsel: In Rathaus Hergensweiler räumt Theo Bihler seinen Schreibtisch, dafür wählen ihn die Kreisräte zum stellvertretenden Landrat. Dort nimmt er vor allem repräsentative Aufgaben wahr. Denn auch, wenn er ein routinierter Kommunalpolitiker ist – wichtig sind ihm dabei nicht Zahlen und Paragraphen, sondern die Menschen. „Der Kreis darf nicht nur als Verwaltungsbehörde präsent sein“, hat Bihler vor Jahren gesagt, „der Landkreis muss auch ein menschliches Gesicht haben“. Das hat der Hergensweilerer ihm 18 Jahre lang gegeben.

2008 verabschiedet sich Theo Bihler nach fast fünf Jahrzehnten aus der Politik. Neben der er sich übrigens all die Jahre auch Zeit für weitere Aufgaben genommen hatte. Dazu gehört die Elektrizitätsgenossenschaft Schlachters, vor allem aber die Musik. Als 18-Jähriger hat Theo Bihler eine eigene kleine Band gehabt, danach vor allem die Blasmusik geliebt. Und so ist es für ihn selbstverständlich gewesen, etliche Jahre auch Bezirksleiter des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds (ASM) für den Kreis Lindau zu sein.

Sehr am Herzen liegen Bihler aber auch benachteiligte Menschen. So ist es für ihn Ehrensache gewesen, lange Jahre als Schatzmeister der Lebenshilfe im Landkreis aktiv zu sein. „Weil wir das Glück haben, gesund zu sein“, wie es Theo Bihler einmal formuliert hat. Seit langen Jahren wirkt Theo Bihler auch in der LZ-Bürgeraktion Wir helfen mit, ist vor allem Ansprechpartner für unverschuldet in Not geratene Menschen in den Gemeinden nördlich von Lindau.

Die meisten seiner Ehrenämter hat der Hergensweilerer inzwischen abgegeben. „Gut 300 Ehrenjahre habe ich schon zusammengebracht“, schmunzelt Bihler. Neben der Aktion Wir helfen sind die Arbeit als Seniorenbeauftragter der Gemeinde und im Seniorenbeirat des Landkreises noch letzte Bereiche, für die er sich einsetzt.

Glücklich mit Kindern und Enkeln

Für Theo Bihler ist heute vor allem die Familie wichtig: „Die ist jetzt mein größtes Glück.“ Mit Tochter Susanne und deren Familie wohnt er in Hergensweiler unter einem Dach. Sohn Oskar lebt hundert Meter weiter, die zweite Tochter in Wolfratshausen. Der frühe Tod seiner Frau vor fast zwanzig Jahren schmerzt auch heute noch ein wenig. Aber sieben Enkel halten ihren Opa Theo auf Trab.

Seit geraumer Zeit hat sich Theo Bihler daran gemacht, „mein Leben aufzuschreiben“, wie er es nennt. Wenn der rüstige Ehrenbürger von Hergensweiler, der auch zahlreiche weitere Auszeichnungen bis hin zum Bundesverdienstkreuz erhalten hat, heute seinen 85. Geburtstag feiert, dann wird er sicherlich so manche Erinnerung mit Weggefährten vergangener Zeiten austauschen. Denn schließlich ist er überzeugt: „Das ist ein schönes Leben gewesen.“