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„RegioGras“ sorgt sich in Hergatz um steigende Energiekosten

Hergatz / Lesedauer: 3 min

Bei der Generalversammlung berichtet die „RegioGras“-Genossenschaft über ein schwieriges Trocknungsjahr 2021
Veröffentlicht:22.04.2022, 15:00

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Erfreulich war die Zahl der Mitglieder, die zur Generalversammlung der RegioGras in die Turn- und Festhalle Maria-Thann kamen. Weniger erfreulich war das Bilanzergebnis, über das Vorstandsvorsitzender Gottfried Sutter berichtete. Er blickte zudem sorgenvoll in die Zukunft, wie es in einer Mitteilung der Genossenschaft heißt.

Wachstumreiches Jahr, aber kaum schöne Wetterphasen

Die Trocknungsmengen der einzelnen Anlagen konnten sich demnach zwar durchaus sehen lassen und waren auch mit einer Steigerung der Menge in Maierhöfen und Geiselharz durchaus zufriedenstellend, so Sutter in seinem Bericht. Jedoch sei das vergangene Trocknungsjahr ein sehr energiezehrendes und aufwendiges Jahr gewesen.

Durch die warme und wachstumsreiche Witterung und den nur kurzen, schönen Wetterphasen sei es den Mitgliedern kaum möglich gewesen, trockenes Gras bereit zu stellen. Dies hatte laut dem Vorstandsvorsitzenden zur Folge, dass die Anfuhr eine geringere Ladeleistung hatte, der Durchsatz in der Trocknungstrommel langsamer verlief und der Stundenaufwand der Mitarbeiter entsprechend höher war, begründete Sutter das negative Betriebsergebnis.

Ein weiterer Grund seien die Kosten für die Fusion mit der Futtertrocknung in Geiselharz gewesen, die Ende 2020 über die Bühne gegangen war. Aber auch Investitionen in die Instandhaltung der Trocknungsanlagen in Hergatz , Maierhöfen und Geiselharz.

Gasversorgung „auf wackeligen Beinen“

Große Sorgen bereiten Sutter laut Mitteilung die Energiekosten, die in Folge des Krieges in der Ukraine weiter steigen würden und eine Kalkulation der Trocknungspreise schier unmöglich machten. Die Gasversorgung, so der Vorstandsvorsitzende, „steht in diesem Jahr auf wackligen Beinen“.

Ein dringlicher Appell galt den Mitgliedern, wie in jedem Jahr, möglichst trockenes und nicht tau- oder regennasses Gras zu mähen. „Denn jeder Liter Wasser, der nicht im Gras ist, muss auch nicht mit teurer Energie verdampft werden.“ Gleichzeitig sprach er einen Dank an alle Mitglieder aus, die das Rückgrat der Genossenschaft bilden würden.

Nägele folgt auf Schoch

Gottfried Sutter gab den Mitgliedern weiter bekannt, dass Andreas Schoch die Genossenschaft im Februar „aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen in der Geschäftsführung“ verlassen habe und mit Marco Nägele ein Nachfolger gefunden worden sei.

Nägele übernahm die Geschäftsführung zum 15. März 2022 und stellte sich bei der Generalversammlung vor, heißt es in der Mitteilung. Oberrevisor Thomas Paasch erläuterte anschließend die Abschlusszahlen der Bilanz genauer und gab eine detaillierte Übersicht an Einnahmen und Ausgaben im Trocknungsjahr 2021.

Rädler ersetzt Steur

Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden Alexander Rudhart, Florian Kathan und Marius Volkwein in ihren Ämtern im Aufsichtsrat einstimmig bestätigt. Eine Veränderung gab es bei den Vorständen: Nachdem sich Jürgen Ortmann wieder zur Verfügung stellte und einstimmig wiedergewählt wurde, trat Robert Steur nicht mehr an. Seinem Vorschlag, dafür Alexander Rädler aus Möggers zu wählen, folgte die Versammlung ebenfalls einmütig.

Die Ehrungen im Überblick

Eine besondere Ehrung galt Ulrich Graf, der seit 25 Jahren dem Aufsichtsrat angehört, davon sieben Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Ihn bezeichnete Aufsichtsratsvorsitzender Fridolin Ortmann als visionär und vorausschauend agierend.

Die Ehrung für Gottfried Sutter, der der Grastrocknung seit 25 Jahren treu und seit 2012 deren Vorstandschef ist, übernahm Stellvertreter Josef Hertnagel. Sutter zeichne sich durch seinen hohen persönlichen Einsatz aus, habe wegen seiner Direktvermarktung im Geflügelbetrieb einen guten Blick auf den Markt und nicht nur die Kostenseite im Blick.

Sutter selbst ehrte dann den scheidenden Vorstand Robert Steur, der die Geschicke der Genossenschaft 20 Jahre lang mit viel Herzblut mit geleitet habe. Ebenso geehrt wurde Mitarbeiter Andreas Häfele, der seit 15 Jahren hauptsächlich als Fahrer für die Anlage in Hergatz im Einsatz ist.