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Kulturmühle

Coverband begeistert in der Kulturmühle

Zwiefalten / Lesedauer: 3 min

„Brothers in Arms“ macht die Dire-Straits-Ilusion in der Wimsener Mühle perfekt
Veröffentlicht:22.05.2018, 15:59

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Schon seit März war dieses Konzert ausverkauft. Die vielen Fans waren nicht nur aus Reutlingen und Überlingen in die Kulturmühle nach Wimsen gekommen, als am weitesten Angereiste outete sich eine Dame aus Worms. Hellauf begeistert erlebten die Gäste einen Abend mit den grandios zelebrierten Songs der „Dire Straits“. Diese Band gibt seit 25 Jahren nicht mehr. Müßig ist es darüber zu philosophieren, wie nah die „Brothers in Arms“ ihren Vorbildern mit ihrer Musik kommen.

Schulgongschläge, ein Countdown und dazu Fanfarenklänge kündigen die „Dire Straits Tribiute Show“ an. Vier völlig unspektakulär gekleidete Herren betreten die Bühne und nehmen ihre Instrumente zur Hand. Ja und dann geht es los. Schon bei den ersten Takten zu „Heavy Fuel“ lässt Andreas „AL“ Leisner den Knopfler von der Leine. Dieser Gitarrensound und dazu Leisners Stimme – Augen zu und die Illusion ist perfekt.

Bei „Romeo and Juliet“ beginnt AL seinen Gitarrenreigen, nimmt nun die halb-akustische Gitarre und zupft glasklare Saitentöne in die Mühle. Das Publikum hört, staunt und gibt begeistert Beifall. Die Ansage zum dritten Lied „Wir haben voll Spaß auf der Bühne und ihr?“ ist reine Koketterie. Tolle Stimmung ist auf beiden Seiten der Bühnenkante.

Ob Intro oder Outro da wird jeder Akkord gestreichelt und ausgekostet von den Musikern und den Zuhörern. Die Gitarrendialoge zwischen Leisner und seinem Basser Sebastian Netz sind letztendlich unbeschreiblich. Man muss sie einfach gehört haben. Die beiden werfen sich gegenseitig die Phrasen zu und interpretieren sie genial. Dazu setzt Drummer Oly Wahner mit unerwarteten Beats originelle Akzente. Dabei kann man in seinem Gesicht ein verschmitztes Lächeln erkennen.

Auch Moritz Schuster pendelt sich mit seinem Keyboardspiel harmonisch auf das musikalische Höchstlevel seiner Kollegen ein. Überhaupt strahlen diese vier eine gelassene Fröhlichkeit aus, die schon fast etwas Meditatives hat. „Brothers in Arms“ machen nicht nur Musik; sie verführen ihre Gäste in eine einzigartige Klangwelt. Da sind vier Vollblut-Musiker am Werk, die ihre Spielfreude ausleben und an die Zuhörer verströmen.

Ein Ohrwurm am anderen

Im Laufe des Abends wird immer klarer welche Rockklassiker die „Dire Straits“ vor über 20 Jahren geschaffen haben und die sind immer noch absolut hörenswert. „So far away“, „Sultans of Swing“, „Calling Elvis“, „Tunnel of Love“, „Money for Nothing“ und und und. Schier endlos könnte die Reihe der Ohrwürmer weiter geführt werden. Bis dann nach zweieinhalb Stunden das für die Gruppe namengebende Stück, „Brothers in Arms“ das Ende des Konzertes sein soll. Da prasselt ein fulminanter Beifallssturm mit Zugabrufen über die Männer auf der Bühne herein. Die vier geben mit „Darling Pretty“ noch eins drauf. Doch endgültig verabschieden sich dann nur noch Schuster und Leisner passend mit „Going Home“.

Kurator Didi Schrade meinte nach dem Konzert, dass er bald nicht mehr wisse, wie solche Musiker zu toppen seien. Da hat er sicher recht, aber das muss ja auch nicht sein. Dieses Niveau ist allererste Sahne.

Die Band

Ihr Bandname „Brothers in Arms“ (Waffenbrüder) geht auf das fünfte Album der britischen Rockband „Dire Straits“ zurück, welches unter den 30 erfolgreichsten aller Zeiten steht. Die legendäre Gruppe um Mark Knopfler war nur 16 Jahre von 1977 bis 1993 auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Seit 2002 touren „Brothers in Arms“ als Coverband nicht nur durch Europa. Die derzeitigen Mitglieder sind neben dem Sänger und Leadgitarristen Andreas „AL“ Leisner, Bassist Sebastian Netz, Keyboarder Moritz Schuster und am Schlagzeug Oly Wahner. Der signifikante Musikstil ist zwischen Pop und Punkrock angesiedelt.