StartseiteRegionalOberschwabenBad WaldseeKostümgruppe erzählt von der Historie des Orts

Kostümgruppe

Kostümgruppe erzählt von der Historie des Orts

Winterstettenstadt / Lesedauer: 3 min

52 Händler bieten beim Krämermarkt in Winterstettenstadt ihre Waren an
Veröffentlicht:20.08.2017, 19:17

Artikel teilen:

Viele Besucher sind am Samstag bei passablem Wetter zum Krämermarkt nach Winterstettenstadt gekommen. Händler haben dort an rund 52 Ständen ihre Waren angepriesen. Die Kostümgruppe der Grundschule eröffnete den Markt und ließ die geschichtliche Vergangenheit von Winterstettenstadt wieder aufleben.

Reges Markttreiben herrschte schon, als die historisch gekleidete Kostümgruppe, angeführt vom Fanfarenzug „Graf Humbrecht Hummertsried“, morgens um 10 Uhr durch die Marktstraße vor das Rief-Haus zog. Elli Renn, als Burgkaplan gekleidet, gab einen Überblick über die geschichtliche Vergangenheit von Winterstetten . Von 1243 bis ins 15. Jahrhundert hatte Winterstetten die Stadtrechte. 1376 erhielt Winterstetten einen Markt.

Die Grundschüler ließen in ihren Kostümen die Stadtgeschichte lebendig werden. „Die Kostümgruppe gliedert sich in drei Bereiche: Die Schenk-Konrad-Gruppe, die Ulrich- von-Winterstetten-Gruppe und die Jagd-Gruppe, berichtete der Burgkaplan. Schenk Konrad, seine Frau Guta von Neuffen, Minnesänger Ulrich von Winterstetten, Knappen, Burgwächter und Zofen stellten sich persönlich vor. Zwischen den Vorträgen der Gruppen spielte der Fanfarenzug in ihren Landknechtsuniformen.

Von Federvieh bis Schmuck

In der Marktstraße und Krämergasse boten neben rund 52 professionellen Händlern auch Kinder und Privatleute ihre Waren an. Dort wechselten Bücher und die unterschiedlichsten Spielsachen ihren Besitzer. Großvieh wird bei diesem Markt keines mehr angeboten, jedoch jede Menge Geflügel, Hasen und Ziegen. Der Markt ließ keine Wünsche offen. Kleidung, Süßigkeiten, Gewürze, Schmuck, Lederwaren, Wurst, Käse, Musik-CDs, Spielwaren, Bürsten und Pflegemittel und auch Abnehmprodukte – alles war im Angebot. Mehrere Male wurden die derzeit bei Kindern beliebten Fidget-Spinner in allen Farben angeboten.

Abwechslungsreich war auch das Essensangebot. An einem Stand gab es Saure Kutteln, 30 Meter weiter schmackhafte Gruibenzelten und noch weiter Festwurst und Steak. Auf den Festplatz vor dem Rief-Haus lockten die Winterstetter Vereine mit Grillbraten und einer reichlichen Kuchenauswahl.

Musik durchdrang das ganze Marktgeschehen. Drehorgelspieler Olaf Kraus aus Bad Waldsee wechselte laufend seinen Standort. 650 verschiedene Lieder hatte er dabei. Der einheimische Musiker Pit Pete war als Ein-Mann-Band unterwegs und gab seine Lieder zum Besten. Vor dem Rief-Haus führten die Blaskapelle „Woizahuper“ und die im Westernlook auftretenden „Virginia-Line-Dancer“ die Gäste musikalisch durch den Tag.

Alte Handwerkskunst vorgeführt

Seiler und Korbmacher Emhart aus Neufra zeigte seine alte Handwerkskunst und fertigte bunte Seile für die Kinder in deren Wunschfarben. Ein Kinderkarussell drehte seine Runden, am Bungee-Trampolin konnten große Sprünge gemacht werden und die Dampfwalze „Wally“ dampfte und schnaubte für die Schaulustigen.

Bei den Besuchern kam der Markt gut an. „Ich komme jedes Jahr zum Markt nach Winterstetten“, sagte eine Frau aus Grodt. „Der Markt hat ein besonderes Flair und man trifft viele Bekannte aus allen umliegenden Dörfern.“

Beim abendlichen „Volkstümlichen Schlagerwettbewerb“ beim Rief-Haus wurden die Sieger aus acht Titeln ermittelt. Platz eins belegte der Einheimische Matthias Harsch mit einem Potpourri verschiedener Marktschlager der vergangenen Jahre. Auf Platz zwei kam der 80-jährige Otto Gnann aus Winterstettenstadt mit dem Lied „Die Fischerin vom Bodensee“. Dritter wurde Marco Schmid aus Winterstettendorf mit dem Titel „Swiss Lady“. Die Interpreten wurden von den „Original Schenkenburger-Musikanten“ musikalisch begleitet.

Mehr Fotos vom Krämermarkt gibt es unter www.schw äbische.de/winterstettermarkt17