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Kinderhospiz

Bergsteiger wollen höchsten Berg Europas erklimmen – und damit Gutes tun

Warthausen / Lesedauer: 3 min

Der Warthauser Thomas Knoll und seine Freunde sammeln Geld für ein Kinderhospiz
Veröffentlicht:05.08.2018, 18:55

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Bergsteigen und dabei Gutes tun: Das ist die Motivation von Thomas Knoll aus Warthausen und seinen fünf Bergsteigerfreunden. Gemeinsam wollen sie diesen Monat Europas höchsten Berg, den Elbrus, besteigen. Für jeden gelaufenen Höhenmeter können Unterstützer Geld spenden – das kommt vollständig einem Kinderhospiz zugute.

Die Idee kam nach der Tour im vergangenen Jahr: Gemeinsam stand die Gruppe auf dem Kilimandscharo, Afrikas höchstem Gipfel. Die Aussicht war traumhaft, der Himmel wolkenlos, bis zu 5000 Meter tief reichte der Blick ins Tal. „Das war ein geniales Gruppenerlebnis. Vor allem weil wir alle Vegetationsstufen durchlaufen haben“, erzählt Thomas Knoll.

Rasch sei klar geworden, dass die Männer auch in diesem Jahr auf Tour gehen wollen. Doch diesmal mit einem anderen Ansatz: „Wir schätzen es sehr, dass wir uns solche Touren finanziell leisten können und vor allem auch gesundheitlich fit sind“, sagt Hans Schätzle , Bergsteiger aus Hochdorf. „Aber uns ist auch klar, dass es nicht allen so gut geht.“

Deshalb hat sich die Gruppe entschieden, die Bergtour an ein Spendenprojekt zu knüpfen: „Berge mit mehr“. Das Prinzip ist einfach: Jeder kann so viel spenden, wie er möchte. Die Bergsteiger schlagen vor, dass für jeden Höhenmeter ein Cent fließt. Das wären etwa 56 Euro, schließlich müssen die Männer fast 5600 Höhenmeter erklimmen. Das Geld fließt vollständig an das Haus St. Nikolaus in Bad Grönenbach im Allgäu, dem einzigen Kinderhospiz in Süddeutschland. Knoll ist sich sicher, dass dort jeder Cent gebraucht wird. „Ich kenne eine Familie, die selbst von dem Hospiz profitieren konnte“, erzählt er. Dort wird Kindern geholfen, die aufgrund von Krankheiten nur eine geringe Lebenserwartung haben. Familien und die unheilbar kranken Kinder werden von geschulten Betreuern begleitet – im Kurzurlaub, aber auch während der Sterbephase und danach.

In den vergangenen Wochen und Monaten standen die Bergsteiger immer wieder in Kontakt mit der Einrichtung. „Das sind wirklich tolle engagierte Menschen“, sagt Schätzle und betont: „Die Einrichtung ist dringend auf Spenden angewiesen.“ Der erste Erfolg ist der Bergsteigergruppe bereits geglückt. Rund 14 000 Euro sind bislang zusammengekommen – und die Tour hat noch nicht mal begonnen. Jetzt sollen es noch deutlich mehr werden. „Alleine wenn noch 100 Leute spenden würden, wäre das eine kleine Sensation“, sagt Schätzle. Wer sich darüber hinaus engagieren wolle, könne auch dem Förderverein des Hospizes beitreten.

Für die sechs Bergsteiger geht der Blick jetzt aber erst einmal gen Osten: Am 10. August fliegen sie von Stuttgart aus nach Moskau und von dort weiter in die Elbrus-Region. Neun Tage werden sie insgesamt unterwegs sein, über Gletscher und durch dünne Luft. Begleitet werden sie von einem Team an Bergführern. „Die Vorfreude ist groß“, sagt Schätzle. Bereits am 18. August will das Team wieder wohlbehalten zurück sein. Die Spendenaktion aber läuft weiter, bis Ende August.