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Gemeindehalle

Einwohnerzahl steigt um 109 Bürger

Walpertshofen / Lesedauer: 3 min

Bürgermeister Robert Hochdorfer hält Rückschau in der Gemeinde Mietingen
Veröffentlicht:15.12.2015, 17:53

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Die Gemeindehalle Walpertshofen war voll besetzt, als Bürgermeister Robert Hochdorfer das Wort ergriff, um Rückschau zu halten auf die zurückliegenden zwölf Monate in der Gemeinde Mietingen. Es gehört zur Tradition, dass die vielen Ehrenamtlichen, Gemeindebediensteten, Räte, Amtsträger, Blutspender und Bürger zum Essen geladen werden.

Zahlreiche Ereignisse innerhalb der Gemeinde brachte der Bürgermeister in Erinnerung, manche Zahlen nannte er. Dazu zählt die Entwicklung der Einwohnerzahl. Sie ist um 109 Bürger gestiegen und damit deutlich stärker als in den Vorjahren. Rückläufig ist hingegen die Zahl der Geburten. 43 junge Erdenbürger erblickten das Licht der Welt, in den Vorjahren waren es zehn mehr. Ziemlich ehemüde sind die Mietinger, Baltringer und Walpertshofer im Jahr 2015 gewesen. Hochdorfer dazu schulterzuckend: „Wir wissen nicht warum.“ Die Anzahl hat sich mehr als halbiert.

Alle Plätze belegt sind in den drei Kindergärten der Gemeinde. Die Mietinger Einrichtung kann bisher keine Kinder unter drei Jahren aufnehmen. Das soll sich ändern. Wie bereits berichtet, wird an einem Kindergartenanbau in Mietingen gearbeitet mit einem weiteren Gruppenraum, Krippe, Schlaf- und Wickelraum, Bobbycar-Rennstrecke, Personal und Elternraum. 70 Prozent der Kosten von rund 1,3 Millionen Euro trägt die Gemeinde, informierte Hochdorfer. „Wegen der Investitionen habe ich keine großen Sorgen“, versicherte er. Die laufenden Kosten für die drei Kindergärten bezifferte der Schultes mit 580 000 Euro. Dabei stellte er fest: „Wenn das Land sagt, was es immer so Gutes tut – finanziell trägt es immer die Gemeinde.“

Zufrieden zeigte sich Hochdorfer über die Entwicklung bei den Schulen in der Gemeinde. Gut angenommen werde die Werkrealschule, was sich daran zeige, dass zwei fünfte Klassen an den Start gegangen seien. „Die Schule ist vorerst gut aufgestellt, obwohl sie der herrschenden Ideologie nicht entspricht.“

Eine wichtige Aufgabe sieht Bürgermeister Hochdorfer in der Gewinnung von Bauflächen. Zwar seien in Mietingen im „Wasserfall“ 36 Bauplätze erschlossen worden, dennoch stelle sich in allen drei Ortsteilen die Frage: „Wo machen wir weiter mit der Bauplatzerschließung?“ Er verspürt da offenbar Gegenwind aus Stuttgart: „Aus dem Anliegen, dass nicht jede Ecke zersiedelt werden kann, ist eine totale Blockade des ländlichen Raums geworden.“ Trotzdem solle versucht werden, die Ortsteile weiter zu entwickeln, auch mitten in den Ortsteilen selbst.

Einen hohen Rang im Rathaus hat die Energiepolitik. Da kann Mietingens Bürgermeister einen handfesten Erfolg vorweisen: „Jetzt sind wir im European Energy Award – dem Europäischen Energie-Preis – zertifiziert.“ Der Preis werde zu Beginn des neuen Jahres überreicht. Mehrere öffentliche Gebäude der Gemeinde wurden von fossiler Energie auf Holz-Pellets umgestellt. An den Straßen leuchten nunmehr LED-Lampen. Mit Bedauern stellte Hochdorfer fest, dass sich nur wenige Privathaushalte an das geplante Nahwärme-Konzept im Gewerbegebiet Uttel anschließen wollten. Geblieben seien für eine zentrale Wärmeversorgung zwei Gewerbebetriebe, für diese solle eine Lösung gefunden werden.

Hochdorfer kam auch darauf zu sprechen, dass voraussichtlich zu Jahresbeginn 2016 vom Landratsamt etwa zwanzig Flüchtlinge in der alten Schule einquartiert werden. Die Behörde werde dazu einen Infoabend für die Nachbarn der Flüchtlingsunterkunft abhalten. Es sei zu überlegen, ob ein Helferkreis zu gründen sei. „Wir sehen in jedem, der dann eben bei uns ist, den Menschen, natürlich behandeln wir jeden anständig, den wir zugewiesen bekommen oder der schon lange da ist“, erklärte Hochdorfer. Er bedankte sich bei vielen Initiativen in der Gemeinde: Paten für die Pflege der Blumeninseln, Gestalter des Ferienprogramms, Organisatoren des Nikolausmarktes, Initiatoren der organisierten Nachbarschaftshilfe, Bürgerstiftung, Vereine.