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Seelsorgeeinheit

„Pastoral auf dem Bussen ist gesichert“

Uttenweiler / Lesedauer: 3 min

Dekan Schänzle bezieht Stellung zur Abschaffung der Pfarrstelle auf dem Bussen
Veröffentlicht:22.11.2018, 12:26

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Wenn Bussenpfarrer Albert Menrad im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, dann wird seine Stelle nicht mehr nachbesetzt (SZ berichtete). Die Entscheidung der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat in der Kirchengemeinde Offingen für Kopfschütteln und Enttäuschung gesorgt. Nun meldet sich der Biberacher Dekan Sigmund F. J. Schänzle zu Wort. Er wolle „gegenteiligen kursierenden Meinungen und Stellungnahmen“ klärende Worte entgegensetzen. Seine Botschaft: „Die Pastoral auf dem Bussen ist auch weiterhin gesichert und wird darüber hinaus weiterentwickelt.“

Schon seit drei Jahren werde an einer „tragfähigen Konzeption für die Wallfahrtspastoral auf dem Bussen“ gearbeitet, so Dekan Sigmund Schänzle. Daran beteiligt seien die Hauptabteilungen „Pastorale Konzeption“ und „Patorales Personal“ des Bischöflichen Ordinariats in Rottenburg zusammen mit der Leitung der Seelsorgeeinheit Bussen und der Dekanatsleitung in Biberach. Dieses Konzept sehe „auch weitere pastorale Schwerpunkte auf dem Bussen“ vor. Unter anderem soll ein gewisser Stellenanteil für die Familienpastoral zur Verfügung stehen und auch auf dem Bussen verortet werden. „Bei allen diesen Überlegungen galt und bleibt als Grundmaxime: der Bussen ist und bleibt der zentrale Wallfahrtsort im Dekanat und Landkreis Biberach mit regionaler und überregionaler Bedeutung“, betont Schänzle.

Allerdings sei schon längere Zeit klar, „ dass es die Funktion des ,klassischen Bussenpfarrers’ nicht mehr geben wird, dass aber sehr wohl priesterliche und geistliche Präsenz auf dem Bussen gesichert sind“, so der Dekan. Die „großen Verdienste“ von Bussenpfarrer Albert Menrad um die Bussenwallfahrt würden dadurch keineswegs geschmälert und auch zum entsprechenden Zeitpunkt gewürdigt werden. „Wallfahrtspastoral ist schon längst nicht mehr alleine pfarrerabhängig, das kann man an jedem anderen Wallfahrtsort nachprüfen“, hebt Dekan Schänzle hervor. So sehe die neue Konzeption auch vor, dass dem Pastoralteam für die Bussenwallfahrt zusätzlich zwei Ordensschwestern aus Sießen angehören werden.

Die Kirchengemeinde Offingen gehöre zwar zur Seelsorgeeinheit Bussen, faktisch sei die Seelsorgeeinheit aber noch nicht vollzogen worden. „Auch dieser Schritt muss nachgeholt werden“, so Schänzle. „Somit ist dann künftig die Bussenwallfahrt auch wichtiger Bestandteil der Pastoral aller Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Bussen.“

Papst: Strukturen überdenken

Zur Pensionierung Menrads erklärt der Dekan: Jeder Bischof müsse mit Vollendung seines 75. Lebensjahres beim Papst seinen Rücktritt einreichen, führt der Dekan aus. Pfarrer könnten dies schon nach Vollendung des 70. Lebensjahrs tun, sie könnten aber, wenn es ihre Gesundheit erlaube, bis zum 75. Lebensjahr arbeiten, dann müssten sie dem Bischof den Amtsverzicht anzeigen. Pfarrer Menrad habe im Mai seinen 75. Geburtstag gefeiert. „Somit ist seine Pensionierung ein den Richtlinien entsprechendes Procedere.“

Seine Stellungnahme schließt der Dekan mit den Worten von Papst Franziskus, aus seinem ersten apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“: „Die Seelsorge unter missionarischem Gesichtspunkt verlangt, das bequeme pastorale Kriterium des ,Es wurde immer schon so gemacht’ aufzugeben. Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die Strukturen, den Stil und die Evangelisierungs-Methoden der eigenen Gemeinden zu überdenken.“