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Kindergartenbedarfsplanung

Kindergartenbedarfsplanung bleibt schwierig

Unlingen / Lesedauer: 3 min

Trend zur Ganztagesbetreuung nimmt in Unlingen zu – Kleinkinder benötigen mehr Plätze
Veröffentlicht:29.06.2016, 17:40

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In Unlingen gibt es derzeit drei Kindergärten und drei Tagesmütter als Betreuungsmöglichkeiten für Kinder ab dem dritten Lebensjahr bis zum Eintritt in die Grundschule. Obwohl in letzter Zeit vor allem junge Familien Bauplätze erworben haben, erschweren gewisse Unwägbarkeiten eine konkrete Bedarfsplanung.

Vor Jahren hat der Gemeinderat Unlingen festgelegt, die Kindergartenbedarfsplanung jährlich durch die Verwaltung fortzuschreiben und sie dem Gemeinderat zur Entscheidung vorzulegen. Dies ist in der jüngsten Ratssitzung nun wieder geschehen.

Der katholische Kindergarten „Unterm Storchennest“ wird derzeit mit zwei Gruppen geführt. Für zweijährige und für dreijährige Kinder stehen bis zum Schuleintritt jeweils 25 Plätze zur Verfügung. Aktuell sind elf Kinder zur Ganztagesbetreuung angemeldet, wobei dies für Zweijährige derzeit nicht möglich ist.

Flexibles Mittagessen beliebt

Im gemeindlichen Kindergarten „Bussakendla“ stehen 22 Plätze zur Verfügung. Sämtliche Betreuungsformen wie auch das flexible Mittagessen, das es in Uigendorf gibt, werden angeboten. Derzeit nehmen drei Kinder an der Ganztagesbetreuung teil. Auch der gemeindliche Kindergarten „Kleiner Drache“ in Uigendorf wird mit zwei Gruppen und einer Höchstzahl von 32 Kindern geführt. In einer Gruppe wird die Betreuung für Kinder unter drei Jahren mit allen Betreuungsformen angeboten. Vier Kinder sind zur Ganztagesbetreuung angemeldet. Vor allem das flexible Mittagessen buchen die Eltern gerne für ihre Kinder dazu. Die Betreuungsmöglichkeit durch die drei zur Verfügung stehenden Tagesmütter wird nur in geringem Maße wahrgenommen.

Geburtenzahlen sinken

Im Bereich der Geburtenzahlen sticht der Jahrgang 2011 mit insgesamt 36 Geburten einschließlich der Zuzüge heraus. Seither ging die Geburtenrate stetig zurück. Im Jahr 2015 waren lediglich 17 Geburten zu verzeichnen.

Innerhalb eines Jahres sind in Unlingen zwar 16 Bauplätze verkauft und aktuell im dritten Erschließungsabschnitt von 20 Bauplätzen bereits die Hälfte vorwiegend von jungen Familien reserviert worden. Dennoch erschweren unsichere und unbekannte Komponenten eine stichhaltige Planung. So können Familien nach wie vor für ihre Kinder einen Kindergarten auch außerhalb ihres Wohnorts wählen. Auch melden manche Eltern ihre Kinder gleichzeitig in mehreren Kindergärten an.

Nach Aufnahme einiger Flüchtlingskinder sind die beiden Unlinger Kindergärten voll belegt. Manche dieser Kinder besuchen daher den Kindergarten in Uigendorf, wobei die Busfahrt für sie keinerlei Probleme bereitet. Uigendorf hat noch vier freie Plätze, während die Unlinger Kindergärten durch die Aufnahme von Zweijährigen voll ausgelastet sind.

Obwohl sich die Gesamtsituation durch die Eröffnung des Kindergartens „Bussakendla“ im Hause Fetzer generell etwas entspannt hat, wird es kaum möglich sein, dass Unlingen für Kinder unter drei Jahren den Rechtsanspruch von 35 Prozent erfüllen kann. Nach diesen Vorgaben müssten 24 Betreuungsplätze allein für diese Altersgruppe ausgewiesen werden. Seit 2013 gibt es sogar einen Rechtsanspruch in der Kleinkindbetreuung für Kinder ab der Vollendung des ersten Lebensjahres.

Die Kinder erfahren in allen drei Unlinger Kindergärten eine sorgsame, pädagogisch durchdachte und zielstrebig orientierte Betreuung. Der Trend zur Ganztagesbetreuung nimmt zu, Krippenplätze hingegen können in Unlingen nicht zur Verfügung gestellt werden. Die Ausführungen zur Bedarfsplanung 2016 wurden vom Gemeinderat zustimmend zur Kenntnis genommen.