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Vorschola

Großartige Gemeinschaftsleistung der Unlinger Vorschola

Unlingen / Lesedauer: 4 min

Vergnügliches für Feinschmecker beim Musical um „Max und die Käsebande“
Veröffentlicht:15.03.2017, 19:29

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Der Beifall wollte in der Gemeindehalle in Unlingen nicht enden, nachdem Max und die Käsebande Don Mascarpone (Lorenz Fetzer) ausgetrickst und damit den geschmacklosen Einheitskäse verhindert und die lustlos im Einheitsbrei rührenden Mäuse der Milchbande für sich gewonnen hatten. Womit? Mit leckerem Käse natürlich: aromatischem Appenzeller, cremigem Camembert, rezentem Blauschimmel, mildem Chester, würzigem Parmesan und nussigem Edamer, spendiert von den Vertretern der internationalen Käsevereinigung. Die nämlich fürchteten um ihre Geschäfte, vor allem aber um den guten Geschmack ihrer Produkte.

26 Buben und Mädchen nahmen den Beifall auf der Bühne entgegen und das strahlende Lächeln ihrer Chorleiterin Rebecca Maier . Sie durfte stolz sein auf sich und ihre „Mäusebande“ der Vorschola des Kirchenchores Unlingen, hatten sie doch zusammen mit der eigens gegründeten „Käseband“ eine großartige Vorstellung von Peter Schindlers Musical geboten. Die sieben Musiker nutzten dazu eine neu herausgegebene Orchesterfassung des Musicals und ließen es brillant swingen.

Dass „Max und die Käsebande“ ein „Criminal“ ist, darauf hatte schon die Eingangsszene hingewiesen, in der Mäusebussard Waldemar (Sophia Bauknecht) und Kater Schnurr (Jaqueline Deufel) als Käsepolizei zu spannungsgeladenen, Geheimnis umwitterten Klängen auf Spurensuche sind – erfolglos, wie schon oft. Denn sie sind schlau, die Mäuse um Max (Pia Wahl), und allesamt Käse-Genießer. Deshalb ist ihnen auch ein Graus, wovon sie aus dem Konferenzsaal der internationalen Käser hören, die an Kleidung und Akzent ihren Herkunftsländern zugeordnet werden können, unterstrichen von den jeweiligen Landesfahnen. Super gemacht haben dies Molly Appenzell (Annika Kocher), Jacky Chester (Alisa Müller), Francoise Camembert (Carlotta Zwick), Luigi Parmigiano (Samira Schönle), Seppi Blauschimmel (Anna Selig) und Antje Edamer (Marlene Fischer). Jeder schwärmte von den Vorzügen „seines“ Käses und bei aller Klage über den Käseklau erkannten sie, dass die Mäuse zwar gerissene Gangster, aber auch Feinschmecker sind.

Und diese Geschmacksvielfalt sollte nun nach der Palastrevolution von Yogi Yoghurt (Morice Schönle) und seinem Komplizen Rolly Harzer (Michael Bauknecht) gegen Käsekönig Kurt (Max Grimm) und der Gefangennahme von Prinzessin Mozzarella (Lara Kocher) ein geschmacksvernichtendes Ende haben und des schnöden Mammons wegen in einen faden Einheitskäse münden? Nicht mit Max, dessen Gerissenheit sich nun auch die Käser bedienen. Lieber nehmen sie den Verlust durch den Diebstahl der Mäuse hin als nur noch faden Einheitskäse. Und so gibt die Ernennung von Prinzessin Mozzarella zur neuen Käsekönigin ein gemeinsam gefeiertes großes Fest mit feierlichem Gesang, an dem alle Mäuse der Käsebande (Jule Wahl, Magnus Schmid, Franziska Seiferling, Elena Will, Mirja Oberdorfer, Anna Grimm, Franziska Münst) und die Mäuse der Milchbande beteiligt sind (Jonathan Schmid, Teresa Rothermel, Sonja Selig, Lea Mayer, Manuel Rieber).

Ländler und Tarantella

Davor ging es eher fetzig zu. Peter Schindler hat das Musical mit Musik verschiedenster Stile versehen und auch auf die beteiligten Länder der Käser abgestimmt mit Ländler, Musette-Walzer, Tarantella. Die Mäuse dürfen swingen und ihr Erkennungslied geht schnell ins Ohr, so dass das eine oder andere Kind aus den Zuhörerreihen beim Refrain mitsingt. Während das Rühren des Einheitskäses mit müden, monotonen Rumba-Rhythmen begleitet wird, peppen die Musiker die Szene mit einem Rock ’n’ Roll auf, als Max sich mit einem Harzer einreibt, um Don Mascarpone geruchsmäßig zu täuschen. Sentimental bis groovig schallt’s von der Bühne.

Alle Akteure meisterten ihre Soli und Auftritte glänzend. Jedem Kind hatte Rebecca Maier eine Rolle zugedacht. Ob Choreografie, Kostüme, Maske oder Bühnenbild – alles war stimmig. Ein gelungenes Gemeinschaftswerk haben die junge Chorleiterin, ihre Familie mit Freunden an den Instrumenten, die Kinder und helfende Eltern vollbracht und den Besuchern eine großartige Musical-Aufführung beschert.

Ermutigt gefühlt hat sich Rebecca Maier dazu angesichts der aktuell hohen Zahl von Chormitgliedern, die sie alle eingebunden hat. Seit 2012 leitet sie die Vorschola, der sie einst selber angehörte. Heute singt die Studentin im Chor „Akzente“ mit.