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„Geheimnisvolles Dreieck“ war einst ein See

Unlingen / Lesedauer: 3 min

Zweiter Platz und „Plus-Mint-Preis“ für drei Freundinnen bei „Jugend forscht“
Veröffentlicht:07.03.2018, 16:28

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Ungebrochen ist die Begeisterung von Laura Maria Blersch und Hanna Huckle aus Möhringen und Heike Sauter aus Zwiefaltendorf am Entdecken, Untersuchen und Dokumentieren. Nach mehrmaligen Erfolgen haben sich die drei Realschülerinnen im Fachgebiet „Geo- und Raumwissenschaften“ in der Rubrik „Schüler experimentieren“ wieder am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Ulm beworben. Nicht nur ein zweiter Platz wurde ihnen dafür zuerkannt, sondern auch der „Plus-Mint-Preis“ für interdisziplinäre Projekte.

Für Heike und Laura, die zusammen die Franz von Sales-Realschule in Obermarchtal besuchen, war es der fünfte Wettbewerb, für Hanna der vierte. Bei Fahrten mit dem Auto oder dem Fahrrad ist ihnen am Bussen unterhalb von Buchay mitten in den Feldern eine unbewirtschaftete Fläche aufgefallen, ein Dreieck. „Das hat komisch ausgesehen“, stellt Laura fest. Also beschlossen die drei Mädels, sich das Gebiet einmal näher anzusehen. Dabei stolperten sie gleich über ein totes Wildschwein, bereits von anderen Tieren angefressen und möglicherweise Opfer einer Treibjagd eine Woche davor. Bereits von Moos bewachsen war dagegen der skelettierte Schädel eines Rehbocks. Im nahen Wald haben sie viele Rehspuren gefunden.

Interessant fanden die 13- bis 15-Jährigen einen Dachsbau mit mehreren Eingängen, den möglicherweise auch ein Fuchs bewohnt, denn auch Spuren von Meister Reineke fanden sie im Schnee. Beeindruckt hat sie die Dachs-Toilette, die sich außerhalb des Baus befindet und wozu sich das Tier Löcher buddelt. Dank einer Quelle konnten sie auch einen Grasfrosch ausmachen. Sie folgten dem kleinen Bach etwa 400 Meter, bis er in einem Rohr verschwindet. Wohin sein Weg führt, haben sie auf der Internetseite der Gewässerdirektion gefunden: in die Kanzach, von dort in die Donau und damit ins Schwarze Meer.

1,01 Hektar groß ist die Fläche, mit der sich die drei Mädchen beschäftigt haben, denn vermessen haben sie sie auch, wobei ihnen eine befreundete Vermessungstechnikerin half. An Pflanzen haben sie außer viel Schilf, Himbeerbüschen, einen Holunderbaum, Bergahorn, eine Zitterpappel und eine Gebirgsrose auf dem moorigen Boden entdeckt, die Blätter gepresst und der Arbeit hinzugefügt.

Den Grund, warum die Fläche brachliegt, vermuten die Mädchen am moorigen Boden, auf dem nichts wächst, und an dem hügeligen Gelände.

Im Museum in der Schönen Stiege in Riedlingen haben die drei Jungforscherinnen, die von Lauras Mutter Anja-Devi Blersch betreut wurden, auf der Renlinschen Karte von 1589 unter Buchay eine interessante Entdeckung gemacht. Sie haben einen See gefunden. Sie mutmaßen, dass er von der Quelle gespeist worden ist. Und: Der Dachsbau von heute war einst die Befestigung des Seeufers.

In den Sommerferien 2017 haben sie mit den Beobachtungen und Untersuchungen begonnen, die bis in den Winter dauerten. Dazu gehörten auch die Bestimmung des ph-Wertes des Bodens und Wasserproben.

„Es hat Spaß gemacht“, stellt Laura Blersch für sich und ihre Freundinnen fest, selbst wenn es hie und da nasse Füße gab; so blieb einmal Hannas Gummistiefel im Matsch des Bächleins stecken. Heute können sie darüber lachen.