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Lymphdrüsenkrebs

Laufen gegen Krebs: Steinhauser möchte anderen helfen

Steinhausen an der Rottum / Lesedauer: 3 min

Steinhauser Johannes Lehmann besiegt den Krebs – Mit Spendenlauf will er anderen helfen
Veröffentlicht:26.09.2018, 18:12

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Mit nur 18 Jahren erkrankte Johannes Lehmann aus Steinhausen an Lymphdrüsenkrebs. Ein Dreivierteljahr lang kämpfte er um sein Leben. Jetzt, gut zwei Jahre später, ist er wieder gesund und möchte den Menschen, die ihn in dieser schweren Zeit unterstützt haben, etwas zurückgeben. Der 21-Jährige veranstaltet am 30. September einen „Lauf gegen Krebs“. Der Erlös geht an die Rehaklinik Katharinenhöhe im Schwarzwald und an die Uniklinik Ulm .

Die Diagnose kam wie aus dem Nichts. „Ich war immerzu müde, lustlos und hab’ mich einfach nicht gut gefühlt“, erinnert sich Johannes Lehmann. Keine Symptome, bei denen man sofort an Krebs denkt. Doch nach ein paar Untersuchungen stand fest: Es ist Lymphdrüsenkrebs. Mit 18. Die Familie reagierte sofort und wandte sich an die Klinik für Innere Medizin, angesiedelt an der Uniklinik Ulm. Acht Mal musste Johannes nach Ulm zur Chemotherapie fahren. „Am Anfang ging es mir noch ganz gut, aber je länger die Behandlung dauerte, um so schlechter fühlte ich mich“, erinnert er sich. In dieser harten Zeit sei nicht nur seine Familie immer für ihn da gewesen, sondern auch das Personal in der Klinik. „Egal, um was es ging, ich habe immer sofort Hilfe bekommen.“ Ähnlich sei es danach in der Rehaklinik gewesen. „Auch dort waren immer alle für mich da, haben mir Mut zugesprochen und mir geholfen, das durchzustehen.“

Die Katharinenhöhe im Schwarzwald ist eine spezielle Rehaklinik für Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind. „Es war für mich total wichtig, andere Jugendliche zu treffen, denen es ähnlich ging wie mir und mit ihnen reden zu können“, erklärt Johannes. Das Programm sei auch genau auf die Jugendlichen zugeschnitten gewesen. Wie viele andere der jungen Krebspatienten, hatte auch Johannes den Schulbesuch aufgrund seiner Krankheit abbrechen müssen. In der Rehaklinik holte er Teile des versäumten Stoffs nach. Nachmittags stand dann Sport auf dem Programm: „Wir konnten frei entscheiden, ob wir lieber kicken oder klettern wollten“, erinnert sich der Steinhauser. In diesen Stunden konnte er seine Krankheit auch für ein paar Stunden mal vergessen.

Wieder zurück im Leben

Heute ist Johannes Lehmann wieder gesund. Er spielt wieder aktiv Fußball beim Sportverein Steinhausen und ist Snowboardlehrer beim Skiclub. Die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen sind reine Routine. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs zurückkehrt, ist gering. Das Abi hat er nachgeholt. Inzwischen arbeitet der 21-Jährige bei Liebherr in Ochsenhausen und absolviert dort sein duales Studium als Wirtschaftsingenieur.

Nun hofft er, möglichst viele Menschen in seiner Heimat dazu zu bewegen, mit ihm am 30. September an seinem „Lauf gegen Krebs“ teilzunehmen. Der Erlös der Veranstaltung fließt an die beiden Einrichtungen, die es ihm ermöglicht haben, wieder gesund zu werden. „Die haben mich wieder auf die Beine gestellt, nun ist es Zeit, etwas zurückzugeben“, sagt er. Mitlaufen könne die fünf Kilometer jeder, egal, ob zu Fuß, mit dem Kinderwagen oder mit dem Fahrrad.