Meistertitel

Ein mannschaftsdienlicher Torjäger

Steinhausen an der Rottum / Lesedauer: 4 min

Tobias Rothenbacher vom Bezirksligisten SV Steinhausen ist SZ-Sportler des Monats Juni
Veröffentlicht:18.08.2017, 22:44

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Mit 27 Treffern hat sich Tobias Rothenbacher vom SV Steinhausen in der vergangenen Saison die Fupa-Torjägerkanone in der Fußball-Bezirksliga Riß gesichert. Die bekam auch Isaak Athanasiadis vom SV Reinstetten, der genauso oft eingenetzt hatte. Bei der SZ-Wahl zum Sportler des Monats Juni setzte sich der SVS-Stürmer klar gegenüber dem SVR-Goalgetter durch. Rothenbacher erhielt 40 Prozent der abgegebenen Stimmen und verwies damit den Triathleten Simon Weber (TV Dettingen/36 Prozent) auf Platz zwei.

„Es ist eine tolle Anerkennung für mich, eine Anerkennung für das was man geschafft hat“, freut sich Rothenbacher. Die Wahl zu gewinnen habe er nie erwartet. „Es waren ja viele gute Sportler nominiert. Es hätte jeder verdient gehabt zu gewinnen“, so der 27-Jährige, der in Petershöfe aufgewachsen ist und in Steinhausen wohnt. „Ich widme den Sieg bei der SZ-Wahl meiner Mannschaft. Sie hat einen großen Anteil daran. Ohne meine Jungs wäre das nicht möglich gewesen. Ich habe auch sehr viele gute Vorlagen bekommen und musste dann nur den Fuß hinhalten.“ Fußball sei einfach ein Mannschaftssport und da könne man nur etwas im Team erreichen.

27 Tore – so viele wie in der Saison 2016/17 hat Rothenbacher zuvor noch in keiner Spielzeit geschossen. Damit auch noch Torschützenkönig zu werden war für ihn ebenso eine Premiere. Erst seit 2015 spielt der Steinhauser als Stürmer. „Als Dietmar Mang als Trainer zu uns kam, hat er mich in den Sturm beordert“, erläutert der 27-Jährige. Davor war er entweder im defensiven Mittelfeld oder in der Innenverteidigung eingesetzt worden. „Ich spiele lieber im Sturm, auch wenn mir beides Spaß macht. Ansonsten spiele ich aber da, wo mich der Trainer aufstellt und es der Mannschaft hilft.“

Über seinen Vater Hans-Georg, der früher ebenso in Steinhausens „Erster“ gespielt hatte, war Tobias Rothenbacher als kleiner Junge zu den SVS-Fußballern gekommen. Als Zehnjähriger probierte der Steinhauser auch mal Tennis aus. „Damit habe ich aber ganz schnell wieder aufgehört, weil mir Fußball als Teamsport besser gefallen hat“, erinnert sich Rothenbacher. Von der C- bis A-Jugend spielte er hernach beim FV Olympia Laupheim, dann erneut für den SV Steinhausen sowie in den Spielzeiten 2011/12 und 2012/13 für den SV Ochsenhausen. Mit dem SVO gewann er den Meistertitel in der Bezirksliga und spielte ein Jahr mit dem Club auch in der Landesliga.

Seit Sommer 2013 trägt er wieder das Trikot seines Heimatvereins. Ambitionen perspektivisch mal wieder höherklassig spielen zu wollen für einen anderen Club hat Rothenbacher nicht. „Ich will meine Karriere beim SVS beenden und strebe keinen Wechsel mehr an“, sagt er. „Ich habe schon in der Landesliga gespielt. Das war eine super Erfahrung, auch wenn wir damals mit dem SV Ochsenhausen abgestiegen sind.“ In der Landesliga zu spielen sei recht zeitaufwändig und bedeute mehr Trainingsaufwand. „Das alles ist für mich mit dem Job nicht mehr vereinbar“, so Rothenbacher. Der gelernte KfZ-Mechatroniker, der auch eine Ausbildung als Groß- und Einzelhandelskaufmann gemacht hat, arbeitet bei einem Fachunternehmen für Nutzfahrzeuge in Warthausen als Gewährleistungssachbearbeiter.

Mang: „Ein echter Kapitän“

Dass Rothenbacher seinem Heimatverein langfristig treu bleiben will, bei dem er seit der Saison 2016/17 auch Kapitän ist, dürfte auch seinen Trainer Dietmar Mang freuen. Dieser hält sehr große Stücke auf ihn. „Er ist ein super Typ, sehr mannschaftsdienlich und absolut positiv. Wenn etwas ansteht, dann ist er immer da“, sagt Mang. „Er geht auf dem Platz und abseits des Rasens immer voran. Er ist ein echter Kapitän, ein echtes Vorbild.“ Warum er ihn zum Stürmer umfunktioniert hat? „Er hat eine wahnsinnige Qualität im Abschluss, ist eiskalt vor dem Tor und hat eine überragende Schusstechnik“, begründet der SVS-Trainer. „Er ist ein echter Torjäger, aber nicht egoistisch, sondern sucht auch immer den besser postierten Mann.“ Für einen Bezirksliga-Spieler habe Rothenbacher eigentlich kaum Schwächen. „Woran er noch arbeiten könnte sind sein Kopfballspiel und sein linker Fuß“, so Mang.

Für die laufende Spielzeit hat Tobias Rothenbacher ein klares Ziel mit dem SV Steinhausen: So schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen. „Das wird nicht einfach. Die Liga ist durch die Absteiger Schwendi und Biberach stärker geworden. Außerdem gibt es einen verschärften Abstieg“, so der SVS-Kapitän. Für ihn persönlich wäre es okay, wenn er schon die Hälfte der Tore aus der vergangenen Saison schießen könne. „Als Torschützenkönig hat man es in der darauffolgenden Saison meistens schwerer, weil man mehr im Fokus beim Gegner steht“, sagt Rothenbacher. „Das weiß ich noch aus meiner Zeit als Defensivspieler.“

Der SV Steinhausen gastiert mit Tobias Rothenbacher am Sonntag beim FV Olympia Laupheim II (Anstoß: 15 Uhr).