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Südpack kommt nach Schwendi

Schwendi / Lesedauer: 3 min

Auf dem Gelände des ehemaligen Holzwerks Schilling sollen Folien und Granulat produziert werden
Veröffentlicht:01.08.2017, 12:09

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Die Firma Südpack Verpackungen aus Ochsenhausen, einer der führenden Anbieter von Folienverpackungen in Europa, hat für die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten einen neuen Standort gefunden.

In Schwendi hat das Familienunternehmen ein sechs Hektar großes Grundstück des ehemaligen Holzwerks Schilling erworben. Dort sollen in zwei früheren Werkshallen Folien produziert und ein neues Kompetenzzentrum zur Herstellung und Weiterentwicklung von Kunststoffgranulaten eingerichtet werden. Dem Baugesuch zu dieser Nutzungsänderung und der Erweiterung einer der Hallen hat der Gemeinderat zugestimmt.

Mitte 2014 hatte das Holzwerk Schilling Insolvenz angemeldet; das Areal fiel unter die Verwaltung eines Insolvenzverwalters. Hauptgläubiger war die Kreissparkasse Biberach . Ein kleiner Teil des Firmengeländes konnte vom Insolvenzverwalter bereits verkauft werden, auch das stillgelegte Biomassekraftwerk hat zwischenzeitlich einen Käufer gefunden. Nun ist auch der größte Teil der verbleibenden Fläche verkauft.

Nachdem Probebohrungen keine Probleme hinsichtlich Altlasten erwarten lassen, hat die eigens gegründete Südpack Grundstück I GmbH mit Sitz in Ochsenhausen sechs Hektar des ehemaligen Schilling-Geländes gekauft. Bei dem Verpackungsspezialisten aus Ochsenhausen gab es seit längerem Pläne für eine Produktionserweiterung und die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Compoundierung (Mischen und Weiterentwickeln von Kunststoffgranulaten für die Folienherstellung). Am Stammsitz in Ochsenhausen war hierfür nicht mehr genügend Platz. Diesen hat Südpack nun in Schwendi gefunden. „Vor allem die bereits vorhandenen Hallen auf dem früheren Holzwerkgelände sind ideal für uns“, betont Johannes Remmele , geschäftsführender Gesellschafter von Südpack. Die kleinere Halle soll um knapp elf Meter auf eine Höhe von 20 Meter aufgestockt werden. In ihr werden künftig Folien produziert. Die größere Halle wird, nach entsprechenden Umbauarbeiten, das neue Südpack-Kompetenzzentrum zur Herstellung und Compoundierung von Granulat.

So schnell wie möglich will Südpack in Schwendi die Produktion anlaufen lassen. Mit der Einreichung des Baugesuchs ist der erste Schritt getan. Einstimmig befürwortetete der Schwendier Gemeinderat das Vorhaben. „Wir begrüßen diese Entwicklung, von Seiten der Gemeinde gibt es nur Unterstützung hierfür“, ließ Bürgermeister Günther Karremann erfreut wissen. Im weiteren Genehmigungsverfahren für die Ansiedlung von Südpack auf dem brach liegenden Holzwerk-Gelände will Johannes Remmele mit dem Landratsamt vorankommen.

Sollten die Südpack-Absichten keine Genehmigung beim Landratsamt erhalten, hat sich die Südpack Grundstück I GmbH ein Rücktrittsrecht in den notariellen Kaufvertrag des Geländes schreiben lassen. „Ich gehe davon aus, dass die Genehmigung erteilt wird“, zeigt sich Remmele zuversichtlich. Ihm ist es wichtig, dass dann der neue Südpack-Standort in Schwendi in einem Vertrauensverhältnis zu den Bürgern und der direkten Nachbarschaft geschaffen wird. „Wir sagen, was wir hier tun. Es entsteht eine Betriebsanlage, die die Nachbarn nicht stört“, versichert Remmele und ergänzt: „Von uns spürt man nicht viel.“ Lärmemissionen aus dem Bereich der Produktion werde es nicht geben. Die Hallen sind komplett geschlossen, nur durch Schleusen kommt man ins Innere, wo bei gefilterter Luft produziert wird. „Diese beiden Hallen werden den hohen Standards unserer übrigen Werke in Nichts nachstehen“, erklärt Johannes Remmele.

Der Transportverkehr auf das neue Südpack-Gelände in Schwendi soll so strukturiert werden, dass er kein Problem darstellt. Langfristig ist die Ein- und Ausfahrt zum Firmengelände im südlichen Bereich geplant. Zum Produktionsstart sollen 25 Mitarbeiter beschäftigt werden. Sie kommen vom Unternehmenshauptsitz in Ochsenhausen, wo gegenwärtig mehr als 900 Menschen beschäftigt sind.

Etwa vier Millionen Euro – ohne den Kaufpreis, den Remmele nicht sagen wollte – investiert die Firma Südpack in den Standort Schwendi. Zwei Projektingenieure haben bereits den Auftrag, „das Ding flott zu machen“, so Remmele. In Kürze wird damit begonnen, das Gelände aufzuräumen. Dann werden die Hallen modernisiert und umgebaut. Bereits im November wird die Lieferung der Maschinen für die Produktion erwartet.