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Heißluftballon

900 Mitarbeiter, 180 geladene Gäste und die Familie gratulieren

Schwendi / Lesedauer: 5 min

An seinem 80. Geburtstag erlebt Siegfried Weishaupt freudige Überraschungen und zu Herzen gehende Momente.
Veröffentlicht:20.02.2019, 23:54

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Ein Ständchen von der Belegschaft, drei Heißluftballone, Glückwünsche von Freunden und Weggefährten und bewegende Worte seines Sohnes Thomas : Für Siegfried Weishaupt, den erfolgreichen Unternehmer und Ehrenbürger der Gemeinde Schwendi, hat der 80. Geburtstag viele schöne und zu Herzen gehende Momente bereitgehalten. Er sei dankbar für alles, was er im Leben erreicht habe, für die Freunde und vielfältige Unterstützung, sagte der Jubilar.

Der gestrige Mittwoch begann für Weishaupt mit einer Überraschung. Als er kurz nach 10 Uhr am Firmensitz in Schwendi ankam, hatte die gesamte Belegschaft im Freien Aufstellung genommen und begrüßte ihn mit Applaus. Zur Musik des 20-köpfigen Neuberger-Blasorchesters sangen die etwa 900 Schwendier Weishaupt-Mitarbeiter ihrem Chef ein Ständchen. „Viel Glück und viel Segen, auf all deinen Wegen“, intonierten sie voller Inbrunst.

Damit nicht genug. Hinter dem Chor, außerhalb des Firmengeländes, warteten drei Heißluftballone. Ein gelber Weishaupt-Ballon, ein blauer mit der Aufschrift Neuberger und ein grüner von Baugrund Süd. Drei Farben, drei Namen – sie stehen für drei Unternehmensfelder, die Standbeine der erfolgreichen Unternehmensgruppe Weishaupt sind.

Ein gutes Omen

„Ich bin überwältigt. Das ist eine gelungene Überraschung“, sagte Siegfried Weishaupt. Als die drei Ballone abhoben, meinte er: „Weishaupt steigt hoch. Wenn das kein gutes Zeichen für die Zukunft ist.“ Er bedauerte, dass er nicht jedem Mitarbeiter an seinem Geburtstag die Hand drücken konnte. Mit der Belegschaft will er seinen Achtzigsten im Sommer nachfeiern. Doch auch am Mittwoch hat er sie eingeladen. Alle bekamen Leberkäse mit Kartoffelsalat. „Stoßen Sie dabei mit einem Glas Bier auf mich an.“

180 geladene Gäste versammelten sich nach dem Auftakt im Weishaupt-Forum. Dort nahm der Jubilar die Glückwünsche entgegen. Unter den Gratulanten waren der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel, Sparkassen-Präsident Peter Schneider, Ulms früherer OB Ivo Gönner und aus Paris Philippe Vidal, Generaldirektor der französischen Bankengruppe CIC.

Geschenke wollte Weishaupt nicht; „das Haus ist voll“, schrieb er in der Einladung. Trotzdem nicht mit leeren Händen waren als Vertreter der Gemeinde Schwendi Bürgermeister Günther Karremann und sein Stellvertreter Gerhard Maurer gekommen. Letzter überreichte als Geschenk der Kommune eine Sammlung alter und neuerer Flurkarten, in Leder gebunden, die zusammen mit Luftbildern die Entwicklungsstationen des Unternehmens Weishaupt erkennbar machen. „Dieser Band ist ein Unikat“, sagte Maurer bei der Übergabe an den Schwendier Ehrenbürger.

Dessen Sohn Thomas Weishaupt hatte beim Stehempfang den Gästen erklärt, wie es zu dem Heißluftballon-Geschenk kam. Sein Vater habe mit Weitsicht ein Unternehmen mit drei Standbeinen geschaffen, und die drei Ballone „stehen für diese drei Unternehmensbereiche, die alle für sich erfolgreich arbeiten und im Verbund einzigartig sind“.

„Alles fußt auf dem Fundament, das du über Jahrzehnte geschaffen hast“, erinnerte Thomas Weishaupt daran, dass sein Vater seit 53 Jahren das Unternehmen führt. „Seit elf Jahren arbeite ich mit dir zusammen, ich habe dabei viel gelernt.“ Mit bewegenden Worten dankte der 44-Jährige seinem Vater dafür, was dieser für ihn und für das Unternehmen, „das ich in der nächsten Generation führen werde“, getan hat. Er verschwieg nicht, dass sein Vater vor einigen Jahren erhebliche Anstrengungen auf sich genommen habe, um das Familienunternehmen Weishaupt in eine Hand zu bringen. „Wir wünschen dir einen tollen Auftakt ins neue Lebensjahrzehnt. Bleib gesund“, sprach Thomas Weishaupt allen Gästen aus der Seele.

Für die Zukunft gerüstet

„Mein Leben ist die Firma und umgekehrt. Die Geschichte des Unternehmens ist meine Geschichte“, sagte Siegfried Weishaupt in seiner Ansprache im Speisesaal des Forums. In drei Epochen teilte er diese Geschichte ein, beginnend im Jahr 1932, als sich sein Vater Max Weishaupt als Handwerksmeister selbstständig machte, um dann 1952 den ersten Ölbrenner mit der Bezeichnung „Monarch“ zu bauen. Nach dem Standortwechsel – raus aus dem Dorf und dorthin, wo die Firma heute angesiedelt ist – und einem stetigen Wachstum beginnt für Siegfried Weishaupt 1965 die zweite Epoche seiner Geschichte. Dieses Jahr markiert seinen Einstieg ins Unternehmen, nach einem Studium der Wärmetechnik. „Ich bin schnell in große Schuhe reingekommen“, blickte der 80-Jährige zurück. Als sein Vater 1982 starb, „war ich plötzlich allein, dies war eine große Zäsur“. In dieser dritten Epoche bis heute seien im Unternehmen wesentliche Entscheidungen gefallen, grundsätzliche Änderungen vorgenommen worden. Der Brennerhersteller hat sich breiter aufgestellt, neue Geschäftsfelder erschlossen. „Wir stehen auf diesen drei Beinen stabil auf dem deutschen und europäischen Markt und sind für die Zukunft gerüstet“, sagte Siegfried Weishaupt.

Aus Gottes Hand gegeben

Sein Wirken in der Firma sei immer begleitet gewesen von einem sehr weiten Spektrum anderer Tätigkeiten, sagte der Jubilar. Er erwähnte hier beispielsweise sein soziales und kulturelles Engagement, auch in seiner Heimatgemeinde Schwendi, mit unterschiedlichsten Projekten. „Ich habe das gerne gemacht und werde es auch weiterhin tun“, versprach er. Das Schönste für ihn sei die Kunst. Stolz und glücklich ist er, „dass meine Tochter Kathrin an der Kunst Interesse zeigt und die Weishaupt-Kunsthalle in Ulm engagiert führt, was ein Glücksfall ist“. Große Freude habe ihm auch sein Sohn Thomas gemacht. „Das gute Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist durchaus nicht selbstverständlich in mittelständischen Unternehmen“, weiß Siegfried Weishaupt. Zum Ende seiner Rede las er aus einem Brief vor, den sein Vater ihm seinerzeit geschrieben hat: „Möge deine Zukunft ebensolche Höhepunkte haben wie wir sie hatten. Sieh aber alles aus Gottes Hand gegeben an. Sei gütig und bemühe dich, gerecht zu den Menschen zu sein“. Er hoffe, dem mit seinem Tun gerecht geworden zu sein, sagte Weishaupt und dankte an dieser Stelle seiner Frau Jutta, die ihm immer die besondere Kraft für alles gegeben habe.

Mit ihrem Spiel auf dem Marimbaphon haben die Schwestern Jessica und Vanessa Porter aus Laupheim die Geburtstagsfeier musikalisch bereichert.