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Schulneubau

So soll der Schulneubau in Ingerkingen ökologischer werden

Ingerkingen / Lesedauer: 3 min

St. Elisabeth-Stiftung setzt bei Bau und Wärmeerzeugung auf Holz und bei den Außenanlagen auf eine Blumenwiese – Das sind die Vorteile
Veröffentlicht:15.07.2019, 16:44

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Neben der Baustelle der Schule St. Franziskus haben sich die Umweltbeauftragten der St. Elisabeth-Stiftung zum ihrem dritten Umwelttag getroffen. Themen waren unter anderem das Energiekonzept am Standort Ingerkingen und die ressourcenschonende Architektur des neuen Schulgebäudes.

Zum Umwelttag der St. Elisabeth-Stiftung versammeln sich einmal pro Jahr Mitglieder von Arbeitskreis und Lenkungskreis Umwelt sowie die Umweltbeauftragten. Sarah Kluge , Leiterin des Geschäftsbereichs Betriebswirtschaft, Immobilien und Verwaltung der Stiftung, hob bei ihrer Begrüßung den hohen Stellenwert des Umweltschutzes in der St.Elisabeth-Stiftung hervor.

Stiftung will Kohlendioxid sparen

Manfred Frik untermauerte als Umweltmanagementbeauftragter die Ambitionen mit konkreten Zahlen: Stiftungsweit sollen bis 2025 30 Prozent Kohlendioxid eingespart werden. Zudem sollen bis 2023 30 Prozent der Grünflächen naturnah gestaltet werden. Zu einem Vortrag eingeladen war die Umweltgutachterin Marei Grantner. Sie zeigte am Beispiel ihres Privathauses, dass eine fast vollständige Energieautarkie bei Strom und Wärme längst keine Utopie mehr ist.

Die Strom- und Wärmeversorgung am Standort Ingerkingen stellte Peter Everding vor, der bei der Stiftung für Energie- und Umweltmanagement zuständig ist. Die Gebäudestruktur am Standort ist sehr heterogen: Das zu Unterrichts- und zu Wohnzwecken genutzte Haus Maria stammt noch aus dem 19. Jahrhundert. Haus Raphael dient dem Wohnen und stammt wie das Gebäude der Schule St. Franziskus aus den 1970er Jahren. Aktuell tut sich einiges in Ingerkingen: Ein Teilneubau der Schule steht kurz vor der Fertigstellung und Ende 2020 sollen zwei moderne Wohnhäuser fertig sein, die Haus Raphael ersetzen.

Ziel sei es, in diesem Zuge mit nachhaltigen Anlagentechnologien 50 Prozent Kohlendioxid bei Strom und Wärme einzusparen und damit zugleich kosteneffizient zu sein. Dazu wird die Wärmeerzeugung auf eine moderne Holzpellet-Anlage mit einer Spitzenlastdeckung über die bestehenden Erdgas-Niedertemperaturkessel umgestellt. Der Strombedarf wird zukünftig teilweise über eine Photovoltaikanlage auf dem neuen Schulgebäude gedeckt.

Architekt Berthold Braunger stellte die Konzeption des neuen Schulgebäudes vor. Der Architekt betonte, dass der von der Stiftung gewünschte ökologische Holzbau ohne höhere Kosten als in konventioneller Bauweise umgesetzt werden konnte. Aus Schallschutzgründen besteht das zweigeschossige Gebäude aber nicht ganz aus Holz, sondern wurde in einer Holz-Beton-Hybridbauweise erstellt. Die Außenwände bestehen aus 18 Zentimeter dickem, schwer entflammbarem, massivem Fichtenholz und sind zusätzlich gedämmt. Wolfgang May, ebenfalls von Braunger Wörtz Architekten Ulm, erläuterte das Konzept der Außenanlagen. Unter anderem ersetzen 30 Linden, Hainbuchen und Blütenkirschen die Kastanien, die für den Schulneubau gefällt werden mussten.

Teil des Konzepts ist eine 800 Quadratmeter große Wildblumenwiese. Hier kamen die Delegierten des Umwelttags selbst zum Zuge: Sie legten mit einer Samenmischung aus neun Gräsern und 50 ein- und mehrjährigen Blumen und Kräutern den Grundstock dafür, dass sich die Ingerkinger bald über eine dichte Blütenpracht freuen können.