StartseiteRegionalBayernBauern bangen nach Frost und Trockenheit um Ernte

Trockenheit

Bauern bangen nach Frost und Trockenheit um Ernte

Würzburg / Lesedauer: 2 min

Bauern bangen nach Frost und Trockenheit um Ernte
Veröffentlicht:31.03.2012, 09:45

Artikel teilen:

Die fränkischen Bauern machen sich große Sorgen um ihre Gersten- und Weizenernte. „Erst hat der Frost den Pflanzen zugesetzt und dann fehlte in der Wärmeperiode der Regen. Frost plus Trockenheit zusammen — das gibt jetzt erhebliche Schäden“, sagte der Präsident des unterfränkischen Bauernverbandes, Bernhard Weiler.

Bei der Gerste geht der Verband in Franken von einem Verlust von rund 70 Prozent aus, beim Weizen seien es wohl rund 30 Prozent. Es gebe Betriebe, die mindestens die Hälfte ihrer Flächen umgraben und erneut säen müssten. Betroffen seien vor allem Landwirte nördlich der Donau. „Da, wo im Winter Schnee lag, ist es deutlich besser.“

Die Verbraucher werden von den Verlusten aber wahrscheinlich nicht viel mitbekommen. „Die Käufer kommen meist ungeschoren davon, weil es weltweit genügend Mehl gibt. Es sollte also keine Versorgungsengpässe geben“, sagte der 63 Jahre alte Landwirt. Auf die Preise könne sich der mögliche Ernteausfall hingegen auswirken. „Aber die Preisausschläge sind relativ gering.“ Bei einem Brötchen liege der Mehlpreis bei rund 1,5 bis 2 Cent. „Da sind die Energiepreise fürs Backen höher. Ein gestiegener Mehlpreis ist da kaum spürbar.“

Es sei jetzt schon das dritte Jahr in Franken, in dem das Wetter den Bauern einen Strich durch die Rechnung gemacht habe. „Einmal verkraftest du das, aber dreimal hintereinander? Das wird für einige Betriebe jetzt wirklich hart.“ Diese Landwirte stünden zwar nicht gleich vor dem Aus, aber sie müssten den Gürtel deutlich enger schnallen.

„Wir sind ein bisschen ratlos. Wir wissen nicht, wie wir die Verluste ausgleichen sollen“, sagt der Verbandspräsident. Das Landwirtschaftsministerium habe den Landwirten geraten, die Winterfrüchte durch den Anbau von Erbsen, Ackerbohnen, Körnermais und Sonnenblumen auszugleichen. „Aufgrund der Klima- und Bodenverhältnisse ist das jedoch nicht in allen Gebieten Frankens möglich. Das ist deshalb nur ein Notnagel für uns.“