StartseiteRegionalRegion BiberachSchemmerhofenEs gilt für Achstetten und Mittelbiberach

Relegationsspiel

Es gilt für Achstetten und Mittelbiberach

Schemmerhofen / Lesedauer: 4 min

Fußball, Bezirksliga-Relegation: Die TSG will drin bleiben – der FCM nach sieben Jahren wieder hoch
Veröffentlicht:14.06.2019, 20:40

Artikel teilen:

Der FC Mittelbiberach als Sieger des ersten Relegationsspiels und die TSG Achstetten als Tabellenvorletzter der Fußball-Bezirksliga Riß treffen am Samstag, 15. Juni, in Schemmerhofen um 17 Uhr im alles entscheidenden Spiel um den letzten freien Platz im Bezirksoberhaus aufeinander. Die TSG will den sofortigen Wiederabstieg über die Relegation mit aller Macht verhindern, der FCM eben über diese Hintertür in die Bezirksliga hoch.

Der verpasste Meistertitel ist abgehakt, Etappenziel eins in der Relegationsmühle erreicht. Der FC Mittelbiberach hat genau vier Tage Zeit gehabt, den Kräfteverschleiß aus 120 Minuten gespielter Relegation und nervlicher Belastung des anschließenden Elfmeterschießens aus den grünen Trikots zu schütteln. Für FCM-Spielertrainer Marcin Zukowski , der mit seinem Kopfballtor zum 1:1 und einem verwandelten Elfmeter nicht unwesentlichen Anteil daran hatte, dass seine Mannschaft im Rennen geblieben ist, soll und darf das keine übergeordnete Rolle spielen: „Große Aufgaben erfordern große Leistungen, manchmal tut das dann auch weh.“ Der 38-jährige ist seit vier Jahren beim FCM. Zuvor spielte der kopfballstarke Allroundspieler in der zweiten und dritten Liga in Polen sieben Jahre lang als Profi, ehe er dann beim FV Biberach in der Landesliga anheuerte. Seiner Mannschaft bescheinigte er beim ersten Relegationsspiel einen der besten Auftritte in dieser Saison. „Wir haben trotz des Rückstands die Ordnung beibehalten, sind nicht hektisch geworden.“ Personell kann er beim Relegations-Endspiel aber nicht aus dem Vollen schöpfen, Kapitän Sebastian Baur fehlt aufgrund einer Gelb-Roten Karte. „Er ist ein Führungsspieler. Aber wir werden eine Lösung finden“, ergänzt Zukowski.

Eberle ist optimistisch

Bezirksliga-Fußball gab es in Mittelbiberach zuletzt vor sieben Jahren zu sehen. Abteilungsleiter Marc Eberle hat alle Höhen und Tiefen beim FCM hautnah miterlebt, unter anderem auch einen Doppelabstieg. Nach diesem Tiefschlag verpflichtete man zunächst Holger Weiß als Trainer und danach Zukowski, mit dem dann der Aufstieg in die Kreisliga A gelang. Den weiteren sportlichen Weg hat man beim FCM klar umrissen, langfristig soll es Rückkehr in die Bezirksliga sein. „Mit hoffnungsvollen Eigengewächsen und mit Akteuren, die schon lange mit dem FCM tief verwurzelt sind. Gegen Burgrieden standen fünf Spieler auf dem Platz, die in den vergangenen zwei Jahren aus der A-Jugend gekommen sind. Dass wir jetzt schon die Chance haben aufzusteigen, ist natürlich überragend. Die Jungs und unsere Fans sind heiß, ich vertraue der Mannschaft und unserem Trainer“, äußert sich Eberle optimistisch. Weitere Eckdaten ließ er schon mal durchblicken: Unabhängig vom Spielausgang wird Zukowski auch in der kommenden Saison Trainer sein, ein Fanbus ist geordert und nach dem Spiel gibt es das Abschlussfest, wohl am liebsten als Bezirksliga-Aufsteiger.

Dass in den vergangenen drei Jahren jeweils der Unterklassige im Relegations-Endspiel die Nase vorn hatte, nimmt man bei der TSG Achstetten zwar zur Kenntnis, spielentscheidende Bedeutung sieht man darin bei allem Respekt vor dem Gegner aber nicht. „Letztendlich liegt es an uns selber, was wir aus dieser Chance machen, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Vor zwei Wochen noch hat uns der eine oder andere vielleicht schon als Direktabsteiger gesehen“, sagt Werner Böhringer, der in Personalunion mit Michael Stanzl, einem anderen TSG-Altgedienten, seit März von der Seitenlinie aus eine alles in allem problembeladene Saison zu einem guten Ende führen soll. Weiter wollte der 44-Jährige, der bei der SpVVg Au in der Verbandsliga, beim SV Reinstetten in der Landesliga und in Baustetten und Achstetten in der Bezirksliga die Kickstiefel geschnürt hat, nicht in den Rückspiegel blicken. „Wir haben schlichtweg zu wenig Siege geholt“, fügt er an.

Für die Zusatzschicht Relegation schöpft man im Achstetter Lager vor allem aus den beiden letzten Auftritten Hoffnung und Selbstvertrauen. Da gab es trotz großer Nervenbelastung zwei klare Siege gegen Olympia Laupheim II und den TSV Kirchberg, bei denen dann auch Angreifer Benjamin Speidel mit vier Treffern seinen Torjägerinstinkt wieder gefunden hat. „ Wenn wir an diese mannschaftlich geschlossenen Leistungen anknüpfen, bin ich sehr zuversichtlich. Wir haben einen ganz klaren Matchplan“, so Böhringer. Verzichten muss die TSG im wichtigsten Spiel des Jahres ganz sicher auf den verletzten Marc Müller und den Rot-gesperrten Torwart Markus Czerwinka. Der Einsatz des angeschlagenen Jan Pablo Fronius entscheidet sich erst kurz vor der Partie. Unter den interessierten TSG-Zaungästen war bei der ersten Relegationspartie auch Abteilungsleiter Thorsten Stumpf zu finden, der sich über die Spielstärke des Gegners mit seinen sportlichen Übungsleitern einig war: „Eine kompakte, gut organisierte Mannschaft. Wir brauchen einen guten Tag.“ Er warf dann doch noch einen Blick zurück: „Wir sind vor zwei Jahren erstmals in die Kreisliga abgestiegen und haben das aber sofort wieder repariert. Das wollen wir jetzt wieder und die Bezirksliga halten.“