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Schiedsrichtergruppe

Adolf Schick hört nach 3441 Spielen auf

Schemmerhofen / Lesedauer: 3 min

Schiedsrichter-Urgestein verabschiedet – Hermann Schneider ist neues Ehrenmitglied
Veröffentlicht:25.11.2019, 13:50

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Ehrungen verdienter und langjähriger Unparteiischer sind im Mittelpunkt des Kameradschaftsabends der Schiedsrichtergruppe Riß gestanden. Am Samstag hatten sich die Fußball-Schiedsrichter in der Halle in Altheim getroffen. Zweimal erhoben sich die Anwesenden zum Applaus von ihren Plätzen: Als der 85-jährige Adolf Schick aus Bronnen nach 3441 geleiteten Spielen offiziell in den Schiedsrichter-Ruhestand verabschiedet und als Hermann Schneider zum Ehrenmitglied der Schirigruppe ernannt wurde. Der Schwendier ist seit 50 Jahren als Schiedsrichter tätig.

Dabei waren auch die weiteren Ehrungen nicht von Pappe: Georg Mayr (SV Balzheim), Fritz Mohr (FC Bellamont) und Niko Wettenmann ( SV Alberweiler ) bringen es zusammen auf 120 Jahre als Referee; jeder der drei pfeift seit 40 Jahren. Dafür gab’s einen Erinnerungsteller. Alle genannten Schiedsrichter hatten sämtliche Auszeichnungen bereits erhalten, die der Verband vorsieht; die WFV-Ehrenordnung hört bei der goldenen Schiedsrichter-Ehrennadel für 25 Jahre an der Pfeife auf.

Mit dieser Ehrung wurde Roland Schick vom SC Schönebürg bedacht; WFV-Schiedsrichterobmann Giuseppe Palilla (Spaichingen) übernahm die Verbandsehrungen. Die silberne Ehrennadel für 20-jähriges Schiri-Amt hat sich Adrian Zuber vom SV Alberweiler verdient, seit jeweils 15 Jahren pfeifen Franz Amann (SV Mietingen), Alexander Daiber (SV Sulmetingen), Frank Dallmann (SV Alberweiler) und Pablo Urtlauf (SV Sulmetingen); dafür gibt es die Ehrennadel in Bronze.

Von der Schirigruppe geehrt wurden Hartmut Denz (SV Äpfingen), Jessica Mast ( SV Mietingen ) und Timo Schick (TSG Achstetten), sie leiten seit jeweils zehn Jahren Fußballspiele. David Paulat (SC Schönebürg) bekam außerdem die Verbandsehrennadel in Bronze, sein langjähriger Weggefährte Giuseppe Palilla überreichte sie ihm. Der frühere Oberliga-Schiedsrichter Paulat hatte sich in der Schiedsrichtergruppe engagiert und als Lehrwart Nachwuchschiedsrichter ausgebildet. In der Schiedsrichtergruppe herrsche ein „enger Zusammenhalt“ hatte Obmann Jochen Oelmayer in seiner Eingangsrede festgestellt, für die er das Motto „Tradition und Veränderung“ gewählt hatte. Dies werde auch an der großen Zahl von 190 Gästen deutlich, die zur Jahresfeier erschienen waren, unter ihnen auch Schemmerhofens Bürgermeister Mario Glaser und Sven Bauer, Vorsitzender des gastgebenden SV Altheim. Auch etliche Vertreter benachbarter Fußballbezirke waren gekommen.

Gewalt auf Plätzen ist ein Problem

Dem Lob des Obmanns schlossen sich auch Giuseppe Palilla sowie Bezirksvorsitzender Alois Hummler an. „Ihr seid ein tolles Team“, sagte er. So könnten nach einer Saison Pause auch wieder sämtliche Reservespiele mit geprüften Unparteiischen besetzt werden.

Hummler sprach auch die Reformen an, die der WFV plant, die wohl in einigen Jahren eine Vergrößerung des Bezirks zur Folge haben werden – was ihm Sorgen bereite. „Wie sollen wir das im Ehrenamt noch schaffen?“, fragte er. Nach wie vor ein Problem sei die Gewalt auf den Fußballplätzen. Als Beispiel nannte er einen zehnjährigen D-Jugend-Spieler, der durch obszöne Gesten und wüste Ausdrücke gegenüber dem Schiedsrichter aufgefallen sei. Obmann Oelmayer wiederholte in diesem Zusammenhang seine Worte aus dem Vorjahr, in denen er die Unparteiischen zu Zivilcourage und zum Handeln gegen die Gewalt aufrief. So könne es nicht sein, dass sich Spieler aufführten „wie die Axt im Walde“ und dies hinterher keinerlei Erwähnung im Spielbericht finde.

Doch ein Großteil des Abends galt auch der Unterhaltung. Einen vortrefflichen Beitrag dazu leistete das Musik-Comedy-Duo „Snorre und Hoss“ aus Hochdorf mit seinen Liedern – manche deftig, die meisten sehr originell, einige vorgetragen auf ungewöhnlichen Instrumenten wie Rohren oder Bierflaschen als Pfeifen. Die beiden durften erst nach zwei Zugaben gehen.