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Zimmererhandwerk

Wie sich dieser Zimmerer auf die Europameisterschaft vorbereitet

Rot an der Rot / Lesedauer: 3 min

Der 20-Jährige aus Rot an der Rot gehört seit einem halben Jahr der Zimmerer-Nationalmannschaft an
Veröffentlicht:01.07.2019, 14:25

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Philipp Kaiser aus Rot an der Rot gehört seit einem halben Jahr der Zimmerer-Nationalmannschaft an – Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen.

Der 20-Jährige zählt zu den besten Nachwuchskräften im Zimmererhandwerk. Kaiser hatte bei der Deutschen Meisterschaft in den bauhandwerklichen Berufen im November 2018 in Erfurt die Goldmedaille geholt. Doch damit nicht genug. Er wurde auch in die Zimmerer-Nationalmannschaft berufen.

Inzwischen hat er ein halbes Jahr Trainingszeit hinter sich. Für Philipp ein Grund, ein erstes Fazit zu ziehen.

Geselligkeit kommt nicht zu kurz

„Es macht Spaß und erweitert den Horizont. Im Training arbeiten wir zwar alle an einem eigenen Modell, aber tauschen uns aus, um den richtigen Weg für die Problemlösung zu finden. Und die Geselligkeit kommt auch nicht zu kurz“, sagt er. Gerne sitze das Team an den Abenden der Trainingswoche noch zusammen und spreche über die Wettbewerbsaufgaben – aber nicht nur.

Seine Teamleiter und Trainer zeigen sich bislang sehr zufrieden. Kaiser und seine ebenfalls neu aufgenommenen Teamkollegen bauten beim letzten Training in Biberach den Aufgabenvorschlag der Luxemburger für die jüngste Zimmerer-Europameisterschaft nach.

„Ein anspruchsvolles Modell“, wie der stellvertretende Teamleiter Andreas Großhardt, Holzbauunternehmer aus Uhldingen-Mühlhofen in Baden-Württemberg, sagte. „Aber Philipp hat das super gelöst und schon viel von der im Wettbewerb geforderten Präzision gezeigt.“

Training alle sechs bis acht Wochen

Seit Dezember 2018 trainiert Kaiser alle sechs bis acht Wochen mit den Teamkollegen. Das erfolgt in zwei Zimmerer-Ausbildungszentren, in Biberach und Kassel, sowie bei Sponsoren.

Während Teamkollege Alexander Bruns aus Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz die Berufsweltmeisterschaft World Skills 2019 in Russland im Visier hat, bereitet sich Philipp auf die Zimmerer-Europameisterschaft 2020 vor, die im September 2020 in Klagenfurt stattfindet.

Drei Teammitglieder dürfen starten.

Die deutsche Zimmerer-Nationalmannschaft geht als Titelverteidiger ins Rennen. Im Sommer 2020 entscheidet die Teamleitung, wer Deutschland bei der EM vertreten darf. Drei Teammitglieder dürfen starten.

Die Liebe zum Holz kommt bei Philipp Kaiser aus der Familie. „Es liegt wohl in den Genen“, meint der junge Geselle, der seine Ausbildung im Familienbetrieb, der Zimmerei Kaiser in Rot an der Rot, gemacht hat und dort nun als Geselle arbeitet. „Denn der Opa und der Vater sind Zimmerer.“

Bisherige Erfolge

Bislang hat er sich vier nationalen Berufswettbewerben gestellt. Er wurde Innungsbester im Sommer 2018, konnte den Kammerwettbewerb bei der Handwerkskammer Ulm für sich entscheiden, wie kurz darauf auch den Landeswettbewerb Baden-Württemberg.

Das brachte ihm das Ticket für die Deutsche Meisterschaft ein, die im November 2018 in Erfurt in Thüringen stattfand. „Es macht mir Spaß, mich immer wieder aufs Neue den Herausforderungen der Wettbewerbe zu stellen.“ Und danach könnte es dann im Jahr 2021 ganz weg gehen – zur WM der Berufe, der World Skills 2021 nach Schanghai. Vom Alter dürfte er im Jahr 2021 starten.

Die Zimmerer-Nationalmannschaft wird vom Berufsverband des Zimmererhandwerks, Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, getragen. Zum Team gehören die besten jungen Zimmerer im Holzbauhandwerk. Die Teammitglieder haben sich aufgrund ihres guten Abschneidens bei den jährlichen Deutschen Meisterschaften für das Team qualifiziert.