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Beerdigung

Rot erhöht die Gebühren für Beerdigungen

Rot an der Rot / Lesedauer: 3 min

Brauchle will Debatte über neue Bestattungsformen anstoßen – Friedhofmauer soll saniert werden
Veröffentlicht:12.12.2018, 10:55

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Wer sich ab nächstem Jahr auf dem Roter Friedhof bestatten lassen will, muss tiefer in die Tasche greifen. Der Gemeinderat Rot hat diese Woche die Friedhofsatzung geändert und damit auch neue Preise für die verschiedenen Leistungen festgelegt. Diese Preise gelten für den Zeitraum 2019 bis 2023. Dem zugrunde liegt eine neue Gebührenkalkulation, die die Kommunalberatungsfirma Allevo im Auftrag der Gemeinde erstellt hat.

Ziel ist es, dass die Kosten, die der Gemeinde durch den Friedhof entstehen, durch die Einnahmen gedeckt werden. In den vergangenen Jahren war es so, dass der Kostendeckungsgrad durchschnittlich nur 41 Prozent betrug. Pro Jahr musste die Gemeinde damit einen Betrag von rund 26 900 Euro für das Friedhofswesen zusätzlich aufbringen. Über den Zeitraum von 2014 bis 2017 ergab das eine Summe von insgesamt 107 600 Euro.

Kosten sollen gedeckt werden

Um die komplette Kostendeckung zu erreichen, wurden die Preise nun deutlich erhöht. Die Genehmigung für die Aufstellung eines Grabmals kostete bisher 10 Euro. Ab 1. Januar 2019 kostet sie 27,20 Euro. Die Überlassung eines Reihengrabs kostet momentan noch 687,43 Euro, künftig dann 1264,60 Euro. Ein Urnenreihengrab gab es bisher für 356,73 Euro, die neue Gebühr beträgt 569,07 Euro. Die Benutzungsgebühr der Aussegnungshalle erhöht sich von 104,17 Euro auf 208,85 Euro.

„Durch die ständige Bezuschussung hatte die Gemeinde keinerlei Spielraum, über den laufenden Betrieb hinaus in den Friedhof zu investieren. Das wollen wir nun ändern“, erklärte Bürgermeisterin Irene Brauchle . Ziel sei es, die größeren Wege auf dem Friedhof barrierefrei zu gestalten, so dass sich auch ältere Menschen mit einer Gehhilfe problemlos fortbewegen könnten. Momentan sind die Wege gekiest. Das zweite Vorhaben: Die stark sanierungsbedürftige Friedhofsmauer soll wieder hergestellt werden. „Ich möchte zudem herausfinden, was den Bürgern sonst noch fehlt – ob es zum Beispiel gut wäre, wenn wir Gießkannen oder kleine Schubkarren zur Verfügung stellen würden“, führt Brauchle weiter aus. Auf manch anderen Friedhöfen sei das durchaus üblich.

Baum- und Urnengräber

Anstoßen möchte die Bürgermeisterin auch eine Debatte über weitere Bestattungsformen auf dem Roter Friedhof. Es gebe heute immer mehr Möglichkeiten der Bestattung, wie zum Beispiel Baumgräber oder andere Formen der Urnenbestattung. „Ich möchte dies mit dem Gemeinderat und mit den Bürgern diskutieren – was gewünscht ist und was möglich ist. Es ist mir ein Anliegen, allen Roter Bürgern ihren letzten Wunsch bezüglich ihrer Bestattung – soweit es geht – zu ermöglichen.“

Dieses Vorhaben sei jedoch nicht von Heute auf Morgen zu realisieren. Ob diese Diskussion bereits nächstes Jahr geführt werden kann oder ob andere Projekte Vorrang haben werden, darüber wollte Brauchle sich nicht festlegen. Es sei jedoch ihr Wunsch, zusammen mit dem Gemeinderat sich andere Friedhöfe anzuschauen und sich so Anregungen zu holen, was mittlerweile möglich sei. „Wir stellen fest, dass die Wünsche der Menschen sich verändern. Vor allem Urnengräber werden immer mehr nachgefragt. Daran müssen wir uns orientieren.“