Lokales

Schüler lernen Leben retten

Rot an der Rot / Lesedauer: 2 min

In der 8. Klasse der Roter Werkrealschule haben sich 22 Schüler zu Ersthelfern ausbilden lassen
Veröffentlicht:15.01.2019, 15:39

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Vierzehn Mädchen und acht Jungen der Abt-Hermann-Vogler-Schule haben diese Woche ihren neunstündigen Erste-Hilfe-Kurs abgeschlossen. Von jetzt an werden die jungen Ersthelfer den Sanitätsdienst abwechselnd während der großen Pause übernehmen – gemeinsam mit Schülern der neunten Klasse.

Für Lehrer Hans Wäldele ist Erste Hilfe nicht nur eine lehrreiche, sondern vor allem eine wichtige Sache. In Statistiken zu Reanimation und Erster Hilfe hinke Deutschland im europäischen Vergleich hinterher. Während in Deutschland im Schnitt nur in 40 Prozent der Fälle mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werde, liege die Rate in Schweden und Norwegen bei gut 60 Prozent. „Deshalb gehört Reanimation, wie in diesen Ländern, auch bei uns in die Schule“, sagt Wäldele. „Gemeinsam hatten wir neun Mal 45 Minuten Zeit, um uns mit Erster Hilfe auseinanderzusetzen“. Das Angebot fand an der Schule am Nachmittag während einer Schul-AG statt.

Die Schüler würden sich freuen, anstelle des theoretischen Unterrichts mal etwas Praktisches zu lernen. „Vor Kurzem gab es eine Platzwunde, die versorgt werden musste“, sagt er. Die jüngeren Schüler würden sich beim Spielen in den Pausen öfters Kratz- und Schürfwunden zuziehen. „Wenn jetzt etwas passiert, weiß ich jetzt besser, worauf ich bei Unfällen achten muss und was ich tun kann“, sagt Teilnehmer Sebastian Stoll

In der neunstündigen Schul-AG wurde nicht nur über Reanimation nach Bewusstlosigkeit, sondern auch über das Thema Notruf und Eigenschutz gesprochen. „Zudem gab es theoretische wie praktische Einheiten zu Wunden, Verbänden und Knochenbrüchen, oder wie bei Unterkühlung oder Hitzeschäden zu helfen ist“, sagt Manfred Rommel . Er ist Koordinator für Schul- und Jugendarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK).

„Ich finde es gut, dass wir das Projekt in der Schule machen“, sagt die Achtklässlerin Tabea Weist. „Meine Schwester hat einen Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein gemacht. Als ich mit ihr darüber gesprochen habe fiel uns auf, dass sie die Themen dort nicht so ausführlich besprochen und geübt haben, wie wir das hier in der Schule gemacht haben.“ Möglich macht das Projekt die Initiative „Löwen retten Leben“ des Landes Baden-Württemberg – und das DRK schult die Lehrer, die dann wiederum die ihre Schüler zu Ersthelfern ausbilden.

Für den Sommer planen Wäldele und Rommel bereits eine größere Aktion an der Grund- und Werkrealschule: den Tag der Rettung. Dabei sollen die Schüler mehrere Stationen rund um die Erste Hilfe durchlaufen. Besonders soll den Tag ein voll ausgerüsteter Rettungswagen machen.