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Bigband

Peter Kraus rockt in Ringschnait

Ringschnait / Lesedauer: 2 min

Peter Kraus rockt in Ringschnait
Veröffentlicht:25.11.2012, 19:35

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Zum sechsten Mal hat der in Ringschnait lebende Startrompeter Felice Civitareale in der Dürnachhalle Gäste und seine Bigband präsentiert. Im strahlenden Mittelpunkt stand der Star des Abends, der Rock’n’Roller, der Teenagertraum über Jahrzehnte, Peter Kraus. Er, Felice mit seiner Trompete, weitere Solisten und die Band hellten drei Stunden lang für einige Hundert Besucher den tristen November strahlend auf.

Die Bigband „Felices Friends“, 17 Top-Musiker, brachten sich und das Publikum mit allerfeinstem großem Sound sofort in Fahrt, zauberten die Fifties und Sixties in Zuhörerohren und -herzen.

Und dann kommt Felice, bläst den Uralt Hit „Chiri biri bin“ von Glenn Miller mit weichem Sound und reinster Klangqualität, holt sich das Publikum sofort; Zuhörerfüße wippen, Augen leuchten, allerseits akustisches Genießen. Der Trompeter besticht immer wieder mit seinen strahlenden Silbertönen. Exponierte Tonfiguren zeigen besonders in den Kadenzen die ganze Faszination und Schönheit seiner Kunst.

Die Musiker der Band sind alle außergewöhnliche Könner auf ihren Instrumenten, die sich orgiastisch mit höchster künstlerischer Disziplin in die Klangvielfalt hineinstürzen. Selten hat man Glenn Millers „American Patrol und „In the mood“ so intensiv und lyrisch-feurig gehört. Einige Musiker zeigten auch solistisch mit stupender Technik und Gestaltungskraft ihr großes Können.

Und dann kam er, die „ewige“ Rock, n Roll Legende Peter Kraus. Der Mann ist ein Phänomen in nahezu jeder Beziehung. Der Temperamentsbolzen ist 73 Jahre alt, sieht fast noch genau so aus wie in seiner Jugendzeit, als er Millionen Teenager bei seinen Auftritten zu Entzückensschreien hinriss; sein erster öffentlicher Auftritt war 1956!

Die Begeisterung der Besucher war so überschäumend wie schon vor einem halben Jahrhundert. Und dann legte er los, sang, tanzte mit eleganter Körpersprache, machte Show vom Allerfeinsten. Ein großer Könner, der jede Nuance, jede Geste, jeden vokalen Ausdruck beherrscht. Seine großen Songs von damals haben nichts von ihrer Frische verloren: „Diana“, „Va bene“ und natürlich „Sugar, Sugar Baby“. Kraus wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist doch faszinierend präsent.

Die Halle tobte; die Zuhörer wären am liebsten auf die Stühle gestiegen, obschon sie dem Alter des Stars deutlich näher standen als ihrer eigenen Teenagerzeit. Einige Damen ließen es sich nicht nehmen, vor die Bühne zu stürmen und den Star mit rhythmischen Hüftbewegungen anzuhimmeln.

Dieser „ältere Herr“ interpretiert alle Ausdrucksnuancen vom harten Rock bis zu lyrisch-weich zerfließenden Softtönen. Das ist Gesangskunst der Unterhaltungsmusik vom Allerfeinsten. Kraus und Jürgens sind wie Leuchttürme, die aus einer ansonsten vergangenen Zeit herüberstrahlen. Heute strahlt nichts mehr, heute „singt“ Florian Silbereisen. Der Abend war ein Konzertereignis der Spitzenklasse.