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Riedlingen / Lesedauer: 4 min

Mehr Übernachtungen im Kreis Biberach gebucht – Wohnmobiltourismus nimmt zu
Veröffentlicht:07.09.2018, 11:43

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Neben dem Allgäu oder der Bodenseeregion gehört auch der Kreis Biberach zu den Tourismusmagneten in Oberschwaben. Das belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts. Der Trend ist seit Jahren positiv, im ersten Halbjahr 2018 legte die Zahl der Übernachtungen um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Auch in Riedlingen und Bad Buchau sorgte das langanhaltende schöne Wetter für gute Besuchszahlen.

Neben dem Plus bei den Übernachtungen zählte die Statistik auch mehr Gäste. So kamen 5,5 Prozent mehr Menschen in den Landkreis Biberach. Nach Einschätzung von Daniela Leipelt , Geschäftsführerin der Oberschwaben Tourismus GmbH (OTG), sei auch die Aufenthaltsdauer gestiegen. Die Trendentwicklung zeige zudem deutlich, „dass alle Betriebsarten vom sonnigen Wetter profitieren konnten“. Im Kreis Biberach hätte ein Angebotsbereich einen besonders großen Zuwachs erzielt: Camping- und Wohnmobilstellplätze.

Für Ludwig Zwerger , Vorsitzender der Kreisstelle Biberach des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), steckt hinter der stetig wachsenden Nachfrage noch eine andere treibende Kraft: der Geschäftstourismus. „Die Wirtschaft brummt, es gibt ein erhebliches Übernachtungsaufkommen. Und das kommt ja nicht vom Himmel geflogen.“ Die Zimmer von montags bis donnerstags zu belegen, sei immer leicht, sagt Zwerger. „Auch am Wochenende fällt immer etwas ab. Aber mit den touristischen Attraktionen in der Bodenseeregion zum Beispiel können wir hier nicht mithalten. Dafür haben wir eben den Vorteil unter der Woche.“

Viele Schweizer kommen

Touristisch profitiert Riedlingen von den Radfahrern, die entlang des Donauradwegs kommen und meistens eine Nacht bleiben. So erleben das Stefan Stähle und Arta Koschel, die noch ganz neu in der Gaststätten- und Tourismusbranche sind. Seit Mai betreiben die beiden den Gasthof „Hirsch“ in der Riedlinger Fußgängerzone und bieten auch Übernachtungen an. Die Zimmer waren in den vergangenen Monaten gut gebucht. Im Schnitt sei zu Dreiviertel voll gewesen. „Es gab auch Tage, an denen ich Radfahrer wegschicken musste, weil wir keine Zimmer mehr hatten“, sagt Stähle. Ganz Europa sei zu Gast gewesen. Franzosen, Spanier und sehr viele Schweizer fahren gerne auf dem Donauradweg. Aber auch von weiter her kamen die Touristen. Stähle erinnert sich auch an einen Gast aus Argentinien.

Während die Radfahrer meistens nur für einen Tag in Riedlingen bleiben, sind die Ferienwohnungen der Stadt länger gebucht. Die drei Wohnungen im Lichtenstein können nämlich nicht tageweise gebucht werden. Die kürzeste Aufenthaltsdauer beträgt drei Tage. April und Mai seien schon gut gebucht gewesen. Seit Juni sind die Wohnungen meistens ausgebucht, sagt Marianne Reinke. Manche der Gäste kommen für ein bis zwei Wochen. Darunter seien Familien und Paare aller Altersklassen, Radtouristen eher weniger. Einige Gäste kämen immer wieder. Reinke erinnert sich an Wiederholer aus Karlsruhe, Rosenheim und Ennepetal in Nordrhein-Westfalen. Der September sei momentan etwas schwächer gebucht. Für Oktober sind die Wohnungen schon wieder stärker nachgefragt.

Bad Buchau und die Federseeregion kommen bei Wohnmobilisten gut an. Die starken Monate im Jahr seien dabei April/Mai und September und Oktober, sagt Elke Spielvogel, Leiterin Touristik und Marketing in Bad Buchau. Die Touristen kommen aus einem Umkreis von 100 Kilometern. Die Anzahl der Schweizer Gäste steige, sei aber noch ausbaufähig, so Spielvogel. „Leicht positiv“ seien für das erste Halbjahr 2018 auch die Zahlen im Bereich „Hotel und Ferienwohnungen“. Der Tagestourismus am Federseesteg habe in diesem Jahr schon früh begonnen, da der April sehr schön war. „Da war schon sehr viel los“, sagt Spielvogel.

Um der Nachfrage gerecht zu werden, stocken die Betriebe nicht nur ihr Bettenangebot auf. Es kommen auch immer neue hinzu. Die Zahl der geöffneten Betriebe sei im Landkreis Biberach um sieben auf insgesamt 89 angestiegen (Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten beziehungsweise Stellplätzen), teilt Daniela Leipelt mit. Sorgen macht sich in der Branche erst einmal keiner. „Der Trend ist ja schon seit sieben oder acht Jahren positiv“, sagt Ludwig Zwerger.