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Videoüberwachung

Stadt prüft Videoüberwachung

Riedlingen / Lesedauer: 3 min

Etliche Sachbeschädigungen bei der Realschule – Vandalismus nimmt zu
Veröffentlicht:05.06.2018, 20:18

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Glasscherben, die im ganzen Pausenhof verstreut werden; Lampen, die demoliert sind und auch Bänke die zerstört wurden: Das Gebiet um die Geschwister-Scholl-Realschule in Riedlingen wird immer mehr und immer häufiger von Vandalen heimgesucht. In sozialen Netzwerken haben Anlieger nun Bilder eingestellt und gefordert, dass etwas passiert. Bürgermeister Marcus Schafft verurteilte im Bauausschuss die Vorgänge. Weil der Vandalismus zunimmt, bereitet die Stadt nun doch Videoüberwachungen vor.

Die Bilder von den Glasscherben im Hof oder kaputten Bänken seien inzwischen fast schon alltäglich, sagt Christian Krause , der in der Nachbarschaft zur Realschule wohnt. Immer wieder werden die Anlieger mit solchen Sachbeschädigungen konfrontiert, immer wieder müsse der Hausmeister dann die kaputten Gegenstände wegräumen, den Hof frei kehren. Doch ansonsten? „Da passiert halt nichts“, sagt Krause. Und deshalb würden die Vandalen immer dreister: So sei kürzlich bei einem anderen Anlieger eine Gartenbank aus dem Gelände geholt und dann kaputt gemacht worden.

Es sind zumeist junge Leute, die auf dem Gelände Alkohol konsumieren und dann ihre Hemmungen verlieren. Einmal habe er drei Jugendliche angesprochen, die mit aller Gewalt versucht haben, eine Lampe kaputt zu kriegen – erfolgreich. Zunächst seien sie abgehauen, später habe er sie nochmals getroffen. Da hätten sie sich einsichtig gezeigt. Doch den Schaden konnten auch sie nicht mehr beheben.

„In Riedlingen wird generell viel Geld für die Schulen ausgegeben, aber gegen das mutwillige Zerstören der Schulen und deren Plätze wird nicht viel unternommen“, schreibt der Anwohner in einem Beitrag auf Facebook , der lebhafte Diskussionen auslöst. Nur die Bänke werden immer wieder erneuert, bis sie dann wieder kaputt seien, so Krause weiter.

Doch Bürgermeister Marcus Schafft wehrt sich gegen den Vorwurf, die Stadt würde nichts unternehmen. Sowohl über Facebook als auch im Bauausschuss gegenüber den Gemeinderäten verteidigt er die Aktivitäten der Stadt. „Entgegen Ihres Eindrucks ist die Stadtverwaltung mit allen zu Gebote stehenden rechtsstaatlichen Methoden dabei, das Thema zu lösen“, so Schafft. Er verweist darauf, dass die Stadt seit Jahren über die Vereinsförderung und die aufsuchende Jugendarbeit versuche, ein jugendfreundliches Klima zu erzeugen. Aber alle Jugendlichen ließen sich damit nicht erreichen, so Schafft.

Schranke nach vorne setzen

Doch aufgrund der Vorkommnisse prüft die Stadt nun weitere Maßnahmen: „Die Vehemenz und Frequenz nimmt zu“, so Schafft, der von einer sinnlosen Zerstörung sprach. Daher prüft die Stadt nun ernsthaft eine Videoüberwachung. Auch eine Verschärfung der Polizeiverordnung (Alkoholverbot) steht im Raum. „Zudem werden wir dem Rat das Einzäunen von Schulgebäuden empfehlen müssen“, so Schafft.

Und auch das Versetzen der Schranke ist ein Thema. Damit könnten die Parkplätze nur noch in der Schulzeit und nicht mehr zum Parken etwa von Sporthallenbesuchern genutzt werden.