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Gemeinschaftsschule

Mäder wirbt für Gemeinschaftsschule

Munderkingen / Lesedauer: 2 min

Schulamtsleiter sieht diesen Weg für Munderkingen als unumgänglich – Räte sind skeptisch
Veröffentlicht:27.06.2013, 22:30

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Schulamtsleiter Wolfgang Mäder hat gestern im Munderkinger Gemeinderat das Konzept der Gemeinschaftsschule vorgestellt. „Vor der Umwälzung in der Schullandschaft darf man nicht die Augen verschließen“, rät Mäder den Stadträten und den zahlreichen Zuhörern. Sogar zusätzliche Stühle müssen hereingebracht werden, so groß ist das Interesse der Munderkinger an diesem Thema. Hauptsächlich Lehrer sitzen in den Zuhörer-Reihen.

„Betrachtet man den demografischen Wandel, ist der Weg eines integrierten Bildungsweges aus verschiedenen Schularten für Munderkingen unumgänglich“, sagt Mäder. Auf die kommenden zehn Jahre gesehen prognostiziert er für die Stadt, etwa 58 Viertklässler pro Schuljahr, die sich auf die vorhandenen weiterführenden Schulen verteilen.

An der Realschule habe Munderkingen eine stabile Zweizügigkeit. Anders sehe es an der Werkrealschule aus, die erfülle mit 18 Schülern in der Eingangsklasse gerade noch so die Mindestvoraussetzungen. In Oberstadion sei die Situation noch dramatischer. Hier kann der Betrieb nur durch Kombiklassen beispielsweise aus Klasse 5 und 6 gewährleistet werden.

„Auf Dauer können wir uns das nicht leisten“, sagt Mäder. Lehrerkontingente seien geringer und auch verschiedene pädagogische Prozesse liefen in Kleinstklassen oft schlecht. „Hier müssen wir die Qualitätsfrage der Bildung stellen“, so der Schulamtsleiter. Die Regierung sieht für weiterführende Schulen künftig Schülerzahlen von 40 in den Eingangsklassen und damit eine stabile Zweizügigkeit vor.

Auch wenn die Munderkinger Realschule derzeit keine Probleme bei den Schülerzahlen hat, macht Mäder für diese Schulform nur wenig Hoffnung. Geplant sei für die weiterführenden Schulen eine Bildungslandschaft auf zwei Säulen: Gymnasium und integrierter Bildungsweg. Das hieße nicht zwangsläufig die Gemeinschaftsschule, aber die Landesregierung sehe diese Form als den besten Weg.

Verhalten reagieren gestern die Munderkinger Gemeinderäte. „Ich sehen da schon noch Nachbesserungsbedarf“, sagt Waldemar Schalt (CDU). Außerdem sei der Druck auf Munderkingen aufgrund der stabilen Schülerzahlen derzeit noch nicht so groß. Simon Bertsche (UWG) schlägt außerdem vor, mit einer endgültigen Entscheidung abzuwarten, bis 2015 der Bildungsplan festgeschrieben ist. Wolfgang Mäder weist darauf, dass Zeitspiel keinen Sinn mache. Wer hofft, dass sich nach der nächsten Landtagswahl an der festgelegten Richtung etwas ändere, dem verspricht er: „Es wird sich nichts mehr ändern.“