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Wollkörbchen

Plaudern aus dem „Wollkörbchen“

Riedlingen / Lesedauer: 3 min

Die Ulrich’sche Buchhandlung stellt das Buch „Mützenzauber“ vor - Riedlingen soll ein neues Geschäft bekommen
Veröffentlicht:07.11.2014, 20:52

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Drei begabte Riedlingerinnen haben Mützen, Schals und Stulpen entworfen, gestrickt und gehäkelt und einige ihrer vielen Ideen in einem Buch zusammengefasst. Am vergangenen Donnerstag hat Deborah Kliebhan zusammen mit ihrer Mutter Uschi und Schwester Miriam „Mützenzauber“ im Wegscheiderhaus vorgestellt. Die Ulrich’sche Buchhandlung hatte dazu eingeladen. Außerdem erzählten die Drei von ihrem Internetshop „Miss Cherry Blossom“ und ein wenig von ihren Plänen, in Riedlingen ein Geschäft eröffnen zu wollen.

„Mützenzauber“ sei eine Gemeinschaftsproduktion der drei Damen, erklärte Fabian Bea, Moderator des Abends. Und wenn drei Damen zusammenarbeiten, gibt es selbstverständlich jede Menge zu erzählen: Wie das Buch zustande kam, wie es umgesetzt wurde und woher die Ideen für all die verschiedenen Modelle kommen. Der Verlag hatte den Miss Cherry Blossom-Shop im Internet entdeckt und kam mit der Idee des Buches auf die Shopbetreiberin zu. Das Buch enthält Anleitungen für Handarbeiten, die „auch Anfänger hinbekommen“, sagt Uschi Kliebhan, die die Strick- und Häkelmuster, die bis dahin nur in ihrem Kopf waren, niedergeschrieben hat. Deborah wählte ihre Lieblingsmodelle aus, textete und war das Model, ihre Mutter fotografierte, Miriam war für das „Drumrum“ und die Locations zuständig. Das Buch ist keine reine Handarbeitsanleitung. Durch die besonderen Fotos hat es Bilderbuchcharakter und auch mit Mode zu tun.

Denn Mode war schon immer Uschi Kliebhans Faible. Bereits in der Schule träumte sie davon, einmal eine Boutique zu eröffnen. 2008 erfüllte sie sich zumindest einen Teil ihres Traumes. Sie eröffnete auf der Internetseite Dawanda ihren Miss Cherry-Blossom-Shop. Er ist einer von 400000 Shops und mischt dort an vorderster Front mit, vor allem was seine Beliebtheit angeht. Dawanda habe im Monat 18 Millionen Besucher, es gebe 4,5 Millionen Produkte. „Nur damit Sie eine Ahnung davon bekommen, wo wir uns bewegen“, erklärte Uschi Kliebhan. In dieser Fülle von Angeboten muss man Aufmerksamkeit erregen. Das taten die drei Damen – zum einen mit ihren außergewöhnlichen Produkten, zum anderen mit Deborah Kliebhan als Model. Sie war nicht nur das Werbegesicht des Shops, sondern häufig auch von Dawanda selbst.

Der Shop lief 2008 gut an. Die Töchter unterstützten ihre Mutter. Es wurde gemeinsam gestrickt und gehäkelt. Die Wochen vor Weihnachten waren extrem. „Es gab Zeiten, da standen wir mit Dawanda auf und gingen damit ins Bett“, erzählt Miriam Bek-Kliebhan. Es wurde gestrickt, gehäkelt, verpackt und verschickt. Allein mit der Produktion sei es nicht getan, so Deborah Kliebhan. Jede Kundin wird wie eine Freundin behandelt, die Pakete sehen wie Geschenke aus. So wurde aus einer Idee ein größeres Familienunternehmen, das seine Produkte in ganz Deutschland und auch in Europa vertreibt.

Sehr unterhaltsam war der Abend, denn die drei erzählten so manche Anekdote. Wie Deborah Kliebhan in der Hektik einmal ein leeres Paket verschickte. Dass Frauen gerne mitten in der Nacht bestellen, wenn ihre Männer schon schnarchen. Und dass im Buch auch eine Strickanleitung der Schwester Regintraud, der ehemaligen Handarbeitslehrerin aus Uttenweiler, verewigt sei.

Anekdoten und Träume

Es gab viel zu lachen und am Ende eine Überraschung. Uschi Kliebhan plauderte darüber, dass sie künftig ein bisschen weniger stricken und häkeln würden und sich eher auf elfenhaften Brautschmuck konzentrieren werden, der bereits seit 2010 in ihrem Internetshop angeboten wird. Und, dass der Traum der eigenen Boutique Form annehme. Sie wollen in Riedlingen einen Laden eröffnen – mit Vintage-Kleidern, Dekoration, Geschenken und Dingen, im Stil, wie er Mutter und Töchtern gefällt. Im Frühjahr soll Eröffnung sein.