Heimat

Kunst, Design und Musik

Riedlingen / Lesedauer: 2 min

Kunstkreis 84 Riedlingen auf Kulturfahrt
Veröffentlicht:30.06.2022, 15:47

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Sechs Tage lang widmete sich eine Reisegruppe des Kunstkreises 84 Riedlingen Kunst und Kultur in Erfurt , Weimar, Eisenach und Meiningen.

In der thüringschen Landeshauptstadt gehörte ihre Aufmerksamkeit neben Mariendom und Severikirche vor allem der denkmalgeschützten und liebevoll restaurierten Altstadt mit ihren imposanten Gebäuden. Etwas Besonderes erkannten sie in der durchgehend mit Häusern bebauten und bewohnten Krämerbrücke.

Wandelten sie hier erstmals auf den Spuren Martin Luthers , der in Erfurt studierte und als Mönch lebte, so begegneten sie ihm auf der Wartburg in Eisenach wieder und konnten neben vielen prachtvoll ausgestatteten Räumen auch den Arbeitsraum besichtigen, in dem der Reformator - als „Junker Jörg“ verborgen - das Neue Testament übersetzte.

Besondere musikalische Genüsse waren im Bachhaus in Eisenach zu erleben, gespielt auf alten Instrumenten aus der Zeit Johann Sebastian Bachs. Sein Leben und Wirken konnte nicht nur in historischen Räumen nachvollzogen werden, sondern auch an modernen Hörstationen.

Auf dem selben Pflaster zu schreiten, auf dem einst Wolfgang von Goethe schritt oder einen Blick auf das Gartenhaus zu werfen, in dem er sich mit seiner späteren Frau Christiane Vulpius heimlich traf und sich dem Haus gegenüber zu sehen, in dem er mit ihr lebte, führte zu einer besonderen Verbundenheit mit dem Dichter, zu dessen Bekanntschaften auch Friedrich Schiller gehörte, dem Literaten aus Marbach am Neckar.

Begeistert waren die Kunstkreis-Reisenden vom Rokokosaal der Anna Amalia Bibliothek mit ihren antiquarischen Büchern. Gerne setzten sie sich im Bauhaus-Museum auf Stühle und Sessel, die im Weimar der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der berühmten, von Walter Gropius gegründeten Design- und Kunstschule entworfen wurden. Sie bewunderten Möbel und Alltagsgegenstände in der minimalistischen Bauhaus-Gestaltung, aber auch Kunstwerke von Paul Klee oder Lyonel Feininger. Ein ausgedehnter sonniger Spaziergang führte zum „Haus am Horn“, einem Musterhaus jener Architektur-Begründer, in dem das Kinderzimmer den größten Raum einnimmt.

Auf dem Heimweg durften die Reisenden in Meiningen Kostümentwürfe und Bühnenbilder eines Theaters erleben, die auf Herzog Georg II. Ende des 19. Jahrhunderts zurückgingen und von einem kunstbeflissenen Regenten des Herzogtums Sachsen-Meiningen zeugten.