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Ferienprogramm

In jeder Kiste steckt ein Märchen

Riedlingen / Lesedauer: 4 min

Ulrike Fetsch bindet Kinder mit Handpuppen in eine reizende Märchenstunde ein
Veröffentlicht:12.08.2018, 12:35

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Im Rahmen des Riedlinger Ferienprogramms hat Ulrike Fetsch von der Conrad Graf-Musikschule mit Singen und Erzählen, mit Handpuppen und geheimnisvollen Schachteln und Kisten viele Kinder auf reizende Weise durch die Welt der Märchen geleitet. Auch die Eltern ließen sich davon anstecken.

Auf dem Boden des Raums 001 der Conrad Graf-Musikschule lagerten jede Menge kleine und große Schachteln, alle in buntes Papier gehüllt. Auch eine Kiste war dabei. Alles war sehr geheimnisvoll. Mittendrin im Schneidersitz saß Ulrike Fetsch, ihr gegenüber auf Stühlen, Matten und vielen Sitzkisten eine große Menge Kinder, einige auch mit ihren Müttern. Ulrike Fetsch öffnete eine der Schachteln, in der ein Säckchen Klimper-Klapper-Steine zum Vorschein kam. Jedes Kind durfte sich solch einen Zauberstein nehmen. Dann stülpte sich die Erzählerin von ihren Fingerpuppen ein Rotkäppchen und eine Großmutter über, auch ein Jäger kam dazu, und ein böser Wolf mit einem großen Maul. „Rotkäppchen, wo gehst du hin?“ sang Fetsch und zog damit die Kinder in ihren Bann. „Zur Großmutter mit ihren großen Ohren und ihren großen Augen.“ Viele Kinder kannten das Märchen und fürchten sich nicht vor dem bösen Wolf. Vor allem deshalb, weil jeder seinen Stein dem Wolf in seinen geöffneten Bauch legen durfte und die Erzählerin mit ihren hübschen kindgerecht eingängigen Melodien sang: „Alle gehen nun nach Haus, das Märchen, ja, das ist jetzt aus.“

Ulrike Fetsch besitzt die Fähigkeit, mit innerer Ruhe und großer Ausstrahlungskraft durch ihre in Tonfall, Lautstärke und Klang wandlungsfähige Stimme bei Kindern Interesse zu wecken und dieses auch über längere Zeit zu erhalten. Die Frage: „Was steckt in der nächsten Kiste drin?“, die reizenden Fingerpuppen oder gemalten Szenen einzelner Märchen ließen die Spannung beim Gang durch die Märchenwelt nie erlahmen. Dazu kommt, dass sie ihre kleinen Gäste immer wieder in die Märchen einbindet mit Singen, Geräuschen oder Bewegungen.

Froschkönig, Aschenputtel und Co.

So auch bei der Schlange, die sich räkelt und streckt und Besuch bekommt. „Sie schlängeln durch den Fluss, haben auch mal Streit, doch wenn sie müde sind, dann dreh’n sie sich um und schlafen einfach ein.“ Nach und nach durften die Kinder eine Kiste aussuchen und öffnen. „Wer schnarcht da in dem Schneckenhaus?“ Doch die Schnecke gewährt anderen Tieren Unterschlupf bei Regen. Und natürlich lautete eine bekannte Melodie: „Es war einmal, es war einmal, so fangen viele Märchen an.“ Das passte zur Kugel des Froschkönigs ebenso wie zum Bäumchen von Aschenputtel, zum Knusperhäuschen von Hänsel und Gretel, zum gestiefelten Kater, zu Schneeweißchen und Rosenrot oder zu Rapunzel. Es war erstaunlich, dass viele Kinder so viele Märchen schnell erkennen und lauthals rufen konnten.

Richtig abenteuerlich war die Geschichte vom alten und jungen Schnellkäfer, der lernen sollte, sich zu drehen und zu wenden. Mit Geräuschen wurden die Kinder in die Geschichte integriert, zumal der junge Käfer oft Besuch bekam vom Regenwurm und dem Igel, von Schnecke und Schildkröte und er schließlich merkt: „Mit einem Salto in der Luft komme ich am besten wieder auf die Beine.“

So auch mit dem furchterregenden Python, der allezeit Hunger hat und sich deshalb im Dschungel-Grün versteckt. Hier frisst er alle Tiere, welche die Kinder nach und nach aus der Kiste holen. Auch den Frosch, der nicht hoch genug springen kann. Doch die Tiere in ihrem Bauch machen der Schlange so lange Unbehagen, bis sie alle wieder ausspuckt.

Eine große Hecke und ein rauschendes Hochzeitsfest passten danach zu Dornröschen. Im Zirkus verzauberte Augustine die Besucher, bis Kinder sie mit ihren Zaubersprüchen wieder zum Leben erwecken.

Ein Einsiedlerkrebs sucht sich ein neues Schneckenhaus mit einem Hausbewohner, der sein Haus schmückt – so verging die reizende Märchenstunde, in der natürlich auch Kasper und Prinzessin, Räuber und Krokodil nicht fehlen durften, als heiteres Ferienprogramm für Kinder und ihre Mütter.