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IG Donaubahn fordert mehr Geld für Schienenverkehr

Riedlingen / Lesedauer: 2 min

Technische Probleme: Interessensgemeinschaft befürchtet, dass Stundentakt nicht eingehalten werden kann
Veröffentlicht:23.08.2019, 09:37

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Mit klaren Forderungen an die Bundespolitik geht die Interessensgemeinschaft Donaubahn in ihr fünftes Jahr. „Wir brauchen eine Verkehrswende hin zur Bahn – und ein deutlich stärkeres Engagement des Bundes für den Schienenverkehr“, sagt Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck als Sprecher der IG Donaubahn. Aktueller Anlass der Forderung seien die akuten technischen Probleme auf der Strecke zwischen Ulm und Donaueschingen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Eigentlich gingen die Mitgliedsstädte der IG Donaubahn optimistisch in das fünfte Jahr ihres Bestehens: Zwischen Ulm und Sigmaringen gibt es bereits den Stundentakt, bis zum Herbst soll es ihn auch bis Tuttlingen geben – eine erste Kernforderung des 2014 gegründeten Verbandes wäre damit erfüllt. „Wir unterstützen gerne Verkehrsminister Hermann bei seinem Ziel, den Bahnverkehr bis 2030 zu verdoppeln“, so Michael Beck, „ein durchgängiger Stundentakt auf der Donaubahn trägt dazu bei.

Doch der Erfolg sei trügerisch: Die Bahn kämpfe mit massiven technischen Problemen auf der Strecke. Ob die neuen verbesserten Fahrpläne auch eingehalten werden können, ist laut der IG fraglich.

In Rottenacker bei Ehingen fällt derzeit ein Gleis aus, in Hausen im Tal bei Beuron ist wegen eines unsicheren Übergangs Langsamfahrt vorgeschrieben – mehrere Haltepunkte fallen deswegen aus. Die Ursachen benennt auch das Land Baden-Württemberg deutlich: Die Probleme seien „insbesondere auf die massive Vernachlässigung der Infrastruktur in den vergangenen Jahren zurückzuführen“, heißt es auf einer Webseite der Landesregierung.

Resolution wird vorbereitet

Für die Mitglieder der IG Donaubahn, der die Landkreise, Städte und Gemeinden entlang der Strecke angehören, sei das nicht hinnehmbar: „Wir kämpfen hier um ein insgesamt deutlich attraktiveres Fahrplanangebot – eine marode Infrastruktur stellt dann aber alles Erreichte wieder in Frage“, sagt IG-Sprecher Beck, laut der Pressemitteilung. „Was bringen uns denn neue Verbindungen, wenn wegen kaputter Schienen manche Bahnhöfe nicht mehr angefahren werden können?“ Bei ihrer Versammlung in Ehingen beschlossen daher die Mitglieder, eine Resolution an Verkehrsminister Andreas Scheuer vorzubereiten: „Für Bahn-Infrastruktur ist der Bund zuständig. Und hier muss die Zeit seit Jahrzehnten praktizierten Kaputtsparens endlich vorbei sein“, so Beck. In der Resolution will die IG Donaubahn unter anderem fordern, sich an der Schweiz oder Österreich zu orientieren und den Pro-Kopf-Betrag, den der Bund in Schienen-Infrastruktur investiert, deutlich zu erhöhen.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Versammlung waren Neuwahlen. Nachdem der frühere Sigmaringer Bürgermeister Thomas Schärer und der bisherige Biberacher Dezernent ausgeschieden waren, wurden die Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle und der Biberacher Landrat Heiko Schmid neu in den Vorstand gewählt. Sprecher des Vorstands bleibt der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck.