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Inklusion

Ein Partner, dem Inklusion wichtig ist

Riedlingen / Lesedauer: 3 min

Kindergarten der St. Elisabeth-Stiftung ist in die Eichenau umgezogen
Veröffentlicht:04.08.2020, 18:41

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Der Kindergarten der St. Elisabeth-Stiftung in Riedlingen ist von der Alten Unlinger Straße in die Eichenau umgezogen. Die bisherigen Räume müssen umgebaut und renoviert werden, weil der Regelkindergarten der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg für heutige Anforderungen zu klein geworden ist.

Ursprünglich sollte die Einrichtung für Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen, die in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert, in die Grundschule nach Dürmentingen umziehen (wir berichteteten). Mit dem dortigen Gemeinderat hatte man sich bereits auf einen Fünf-Jahres-Mietvertrag geeinigt. Unerwartet hohe Kosten für die nötige brandschutzrechtliche Ertüchtigung machten diesen Plan aber zunichte.

Eine Alternative wurde im Garten des Städtischen Kindergartens in der Riedlinger Eichenau glücklicherweise bald gefunden. Dort entsteht eine Erweiterung der Räume einer ehemaligen Wohnung in ökologischer Holzbauweise mit guter Wärmedämmung. Nach den Sommerferien können die Kindergartenkinder, die aus dem ganzen westlichen Landkreis Biberach stammen, einziehen. Der Schulkindergarten, der organisatorisch der Schule St. Franziskus der St. Elisabeth-Stiftung in Ingerkingen angegliedert ist, betreut Kinder mit erhöhtem Förderbedarf: Jungen und Mädchen mit Körperbehinderung ab dem zweiten Lebensjahr, mit geistiger Behinderung vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr.

Ausreichend Platz für zwei Gruppen

Vier Erzieherinnen, eine Physiotherapeutin, eine Sonderschullehrerin und eine Praktikantin – einige in Teilzeit – kümmern sich fachkundig um derzeit zehn Kinder. Der neue Standort in der Eichenau bietet ausreichend Platz für den zweigruppigen Kindergarten. „Unser Schulkindergarten ist eine Sondereinrichtung“, erklärt Wolf-Dieter Korek , Leiter des Geschäftsbereichs Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung. „Durch die Kooperation mit einem Regelkindergarten wird aber ein Stück Normalität im Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderungen erlebbar.“ Man wisse bereits seit einiger Zeit, dass die Kooperation mit der Katholischen Kirchengemeinde und deren Kindergarten St. Maria wegen Platzmangels enden muss, so Wolf-Dieter Korek weiter. „Wir sind sehr froh, dass letzten Sommer die Stadt auf uns zugekommen ist, sodass wir in Riedlingen bleiben können. Die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde in der Alten Unlinger Straße war sehr gut. Es ist erfreulich, dass wir jetzt wieder einen Kooperationspartner haben, dem Inklusion wichtig ist.“

Abschiedsfeier mit Einladung

Kindergartenleiterin Andrea Schäuble, die seit 20 Jahren am Standort Alte Unlinger Straße tätig ist, hatte zusammen mit ihrem Team nach dem letzten Kindergartentag am 28. Juli alle Hände voll zu tun, die Utensilien in Kartons zu verpacken. „Wir mussten genau hinschauen, was uns gehört und was der Kirchengemeinde, schließlich haben wir viel gemeinsam genutzt.“ Sie freut sich auf die neue Zusammenarbeit mit dem Städtischen Kindergarten. Die bisherigen Nachbarn aus dem Kindergarten St. Maria sind aber nicht vergessen: Andrea Schäuble hat sie bei einer kleinen Abschiedsfeier am vorletzten Kindergartentag zu einem Besuch an den neuen Standort eingeladen.