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Theatersommer

Donau als zentrales Thema für den Theatersommer

Riedlingen / Lesedauer: 4 min

Peter Höfermayer als Autor für nächstes Theaterspiel in Riedlingen auserkoren
Veröffentlicht:04.07.2019, 18:30

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Die Donau spielt beim nächsten Theatersommer in Riedlingen eine wichtige Rolle. Der imaginäre Vorhang öffnet sich zwar erst im Juli 2020, doch laufen bereits intensive Vorbereitungen. Schließlich mussten Ideen für das Stück entwickelt und Recherchen angestellt werden, um es mit Geschichte und Geschichten von Menschen belegen zu können. Peter Höfermayer, einer der beiden Regisseure des Theaterstücks „Kleine Stadt. Große Welt“ von 2016 und 2017, wird als Autor das Skript schreiben. Mit ihm und Carola Schwelien stehen wieder zwei bewährte Lindenhof-Theater- Macher als Regisseure zur Verfügung.

Einige Stichworte werden zum – möglichen – Inhalt genannt: Donau. Wellen. Heimat. Der Bezug soll lokal, regional, aber auch international sein und dabei das Gestern und Heute einbeziehen. Die Donau steht für Kommen und Gehen, Heimat als Gefängnis, aber auch Geborgenheit, Fremde als Verheißung und Horizont-Erweiterung, Traum und Trauma. Deutlich wird dabei, das Aus-, aber auch Einwanderungen thematisiert werden.

„Eine Theater-Wanderung durch die Zeit“ nennt Höfermayer, was er sich vorgenommen hat. Ein Historienspiel allerdings darf man nicht erwarten. Mit Heimatforscher Professor Winfried Aßfalg wurden viele Gespräche geführt, Stefanie Hafner vom Stadtarchiv hat wertvolle Informationen geliefert. Andrea Traub hat sich dank vieler Publikationen schlau gemacht, zum Beispiel, was es zum Thema Donau, aber auch Auswanderungen und Einzelschicksalen gibt. Sie ist zusammen mit Gisela O’Grady-Pfeiffer und Ulrich Hirsch Teil des „Kulturbeutels“, jener Gruppe, welche die Flammen am Lodern hält, bis das Theatersommer-Feuer in Riedlingen wieder ausbricht. Zusammen mit den Regisseuren, aber auch den Technikern des Theaters Lindenhof in Melchingen als Kooperationspartner wird gerade erkundet, wo die Theaterbühne auf und/oder an der Donau stehen wird. Ihr will man besondere Ehre erweisen, schließlich kann die Stadt am Fluss gerade mit ihr punkten.

Spätestens bis Ende November soll die Geschichte „stehen“. Im Dezember wird dann zu ersten Schauspieler-Treffen eingeladen. Willkommen sind dazu neben den Akteuren der ersten beiden Theaterspiel-Gruppen auch neue Interessenten. „Was beim Theatersommer entstanden ist, hat sich bis heute erhalten“, stellt das Trio erfreut fest und ist davon überzeugt: „Er hat etwas gemacht mit dieser Stadt“.

Kulturfrühstück im September

Gerade darum wollen sie das Kulturleben auf eine ganz besondere Weise aktivieren und zwar mit einem „Kultur-Frühstück“ und zwar – angelehnt an die Stadtfarben - in Rot-Weiß. Wer daran teilnehmen möchte, sollte schon jetzt in seinem Kleiderschrank stöbern, um sich passend anziehen zu können. Es kann schick, darf aber auch ein bisschen verrückt sein. Notfalls bietet sich auch der Kleiderkauf im Sommerschluss-Verkauf. „Damit beleben wir noch die Wirtschaft“, lacht Ulrich Hirsch, der die Aktion in Anlehnung des inzwischen weit verbreiteten „Dinners in white“ sieht und ein Ausdruck von Gemeinschaft darin erkennt. Gisela O’Grady-Pfeiffer will niemanden ausgeschlossen wissen und hat schon Ideen, wie ein Kleiderständer mit passendem Outfit zum Ausleihen bestückt werden kann.

Die in Rot-Weiß dekorierten Tische sollen in der Fußgängerzone in der Lange Straße allein schon als Kunstwerk dienen. Aufgebaut werden sie am Sonntag, 1. September. Um 11.30 Uhr nach dem Gottesdienst wird gestartet. Jeder bringt mit, was er verzehren will. Für Getränke und – natürlich – Kultur sorgen die Organisatoren an diesem späten Vormittag. So werden Straßenmusiker zu hören und weitere Kunstschaffende zu erleben sein, wie zum Beispiel die Akteure des Improvisationstheaters um Anton Köberle. Sie allein schon garantieren gute Laune. „Es soll lustig werden“, wünscht sich das Kulturbeutel-Trio, aber auch Identität stiften in Riedlingen, die sich erneut als Kultur-Stadt präsentieren will.

Verstanden wissen will das Trio dieses Frühstück als „Weckruf“ für das Theaterspiel – vor und hinter der Bühne. Geplant sind ab Mitte Juli 2020 wieder sechs bis sieben Aufführungen an zwei Wochenenden.