Narrenschopf

Brauchtum das ganze Jahr

Riedlingen / Lesedauer: 3 min

Der „alte Gole“, Karl Eisele, engagiert sich im Vorstand des Narrenschopfs
Veröffentlicht:11.02.2014, 18:05

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In Riedlingen kennt man ihn als den „alten Gole“, als Zunftrat und Säckelmeister. Doch dass Karl Eisele auch jenseits der Golestadt für die Vereinigung aktiv ist, wissen weniger. Seit März 2013 ist er zweiter Vorsitzender des Vereins Narrenschopf in Bad Dürrheim . Früher war sein Verhältnis zum Narrenschopf distanziert, inzwischen hat er seinen „Narren daran gefressen“.

„Narrenschopf" heißt die Institution in Bad Dürrheim – und nicht Narrenmuseum. Das ist Eisele wichtig. Denn Museum klinge nach Staub, nach toten Ausstellungsgegenständen. Aber das soll der Narrenschopf nicht sein. Er soll die Lebendigkeit der Fasnet widerspiegeln, die Buntheit und Vielfalt des Brauchtums in der Region.

Über sein Interesse an Geschichte des Brauchtums kam Eisele zu seinem Narrenschopf-Engagement. Seit längerem beschäftigt er sich damit, schon der verstorbene Riedlinger Hauptamtsleiter Rolf Kronenbitter hat ihn mitgenommen, wenn er recherchierte. Dass es ihm zudem Spaß macht, den Menschen die Geschichte der Fasnet zu erläutern, hat er beim Tag des offenen Denkmals bemerkt, als er Besuchergruppen durchs Goleheim führte.

Der Narrenschopf bietet nun das ganze Jahr die Möglichkeit an einer zentralen Stelle, die Fasnetstradition und damit auch ein Stück weit die Geschichte der Zünfte und dieses Landstrichs zu erzählen. „Es freut mich, wenn mich Besuchergruppen fragen, ob ich bereit wäre, sie durchs Museum zu führen“, sagt Eisele.

Wenn er vom Narrenschopf berichtet ist Eisele in seinem Element und sprüht vor Begeisterung: Dass im Narrenschopf Fasnetsaspekte in Themenfelder geordnet sind; wenn er erzählt, was ein Weißnarr ist; dass dort 350 Figuren ausgestellt sind, und dass auch das Goletor dort aufgestellt ist. Durch dieses muss jeder Besucher hindurch, wenn der in die Kuppel 1 will. „Wer die Fasnet das ganze Jahr erleben will, ist dort richtig.“

Das Engagement beim Narrenschopf ist aufwändig und kein Selbstläufer. Das weiß auch Eisele. Vieles ist in der Vergangenheit nicht rund gelaufen, selbst innerhalb der VSAN hat der Schopf nicht nur Freunde, forderte das Museum in der Vergangenheit doch immer wieder zusätzliches Geld. Doch inzwischen scheint der Verein in ruhigeres Fahrwasser zu geraten. Die Vorstandsmitglieder aus den verschiedenen Regionen sind drauf und dran, den Narrenschopf attraktiver zu machen, das ganze Jahr über Aktionen zu organisieren und damit Besucher anzulocken.

Eisele ist bei den Aktivitäten mittendrin. Er sprüht vor Ideen, was mit diesem „Juwel“ alles erreicht werden kann. Am 10. Mai findet am Narrenschopf eine Narrenbörse und die „Offene Narrennacht“ im Schopf statt und Ende August ein Oldtimer- und Traktortreffen. Zudem organisieren die Narrenschopfmitglieder Gruppenreisen mit Besichtigung, Sauschwänzlebahnfahrt, Mittagessen und Besuch im Eisenbahnmuseum.

Ergänzende Ausstellung

Zum anstehenden Narrentreffen trägt auch der Narrenschopf einen kleinen Teil bei. Derzeit sind in der Schalterhalle der Volksbank-Raiffeisenbank am Marktplatz als Ergänzung zur Ausstellung in der Kreissparkasse Häser von VSAN-Zünften zu sehen, die nicht zum Narrentreffen kommen können. Kleinode des Brauchtums, die dort präsentiert werden.

Öffnungszeiten des Narrenschopfs: Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr; Sonn- und Feiertags von 10 bis 17.30 Uhr. Führungen nach Absprache. Weitere Infos: Verein Narrenschopf Bad Dürrheim, Luisenstraße 41, Telefon: 07726/977601.

www.narrenschopf.de