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Analoges Telefonieren ist bald Geschichte – Kunden müssen umstellen

Riedlingen / Lesedauer: 4 min

Die Telekom stellt vom analogen Telefonieren auf Internet-Telefonie um – Was das bedeutet
Veröffentlicht:13.09.2018, 12:07

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Telekom-Kunden der Region, die bislang noch ganz „normal“ analog telefoniert haben, werden bald – oder haben schon – Post von der Telekom erhalten: Denn das analoge Telefonieren ist bald Geschichte. Die Telekom stellt komplett auf Internettelefonie (IP-Telefonie) um. Warum eigentlich? Und was bedeutet das für die Kunden? Wir haben beim Telekom-Sprecher Hubertus Kischkewitz nachgefragt.

Warum werden Kunden auf das Telefonieren übers Internet (IP-Telefonie) umgestellt, wenn sie doch mit dem analogen Anschluss gut zurecht kommen?

Wir müssen unser Netz umstellen, um dessen Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. Das bisherige Netz stammt noch aus einer Zeit, in der die Telekommunikation fast ausschließlich aus Sprache bestand. Die Datenkommunikation hat hier keine echte Rolle gespielt; das Netz war im Prinzip auf 64 Kilobit ausgelegt. Erst später kam die DSL-Plattform als Ergänzung für Daten dazu. Mit der Umstellung auf IP setzen wir jetzt auf ein einheitliches und leistungsfähiges Kommunikationsprotokoll, das neben sehr hohen Bandbreiten auch eine bessere Administration des Netzwerks ermöglicht und neue Produkt- und Leistungsmerkmale mit sich bringt. Und, ganz wichtig: Für das alte Netz werden viele Ersatzteile nicht mehr hergestellt.

Der weltweite Trend zu IP liegt zum einen in den wachsenden (Bandbreiten-) Anforderungen an Netze begründet. Multimedia und die Nutzung von Services auf verschiedenen Geräten in gleicher Form produzieren immer mehr Last im Netz. Zum anderen ermöglicht IP die einheitliche Darstellung und Übermittlung von Sprache, Daten, Video und ist daher die am besten geeignete Basis für eine einheitliche Netzinfrastruktur. IP ist die Voraussetzung für Flexibilität, Einfachheit und Sicherheit der gesamten Sprach-/ Datenkommunikation der Zukunft. Das IP-Protokoll unterstützt außerdem die Konvergenz von Fest- und Mobilfunknetzen, da es in beiden Technologien einsetzbar ist.

Was, wenn jemand dies gar nicht will und ablehnt?

Wir werden die alte Technik nicht mehr lange anbieten. Wir wollen bis Ende 2018 alle Privatkundenanschlüsse auf IP umstellen. Bei rund 20 Millionen Kunden ist das bereits geschehen. Wer bei uns keinen neuen IP-Vertrag abschließen möchte, erhält nach mehrfachen Informationen die Kündigung des Anschlusses. Wir müssen in der Regel auf neue Verträge bestehen, weil mit der Umstellung oft Bestandteile alter Verträge entfallen. Wichtig: Die Kunden, die bisher nur analog telefonieren und auch weiterhin nur telefonieren wollen, müssen keinen neuen Vertrag abschließen.

Was bedeutet das genau IP-Telefonie?

IP-Telefonie ist das Telefonieren über Rechnernetze, welche nach Internetstandards aufgebaut sind. Dabei werden für Telefonie typische Informationen, also Sprache und Steuerinformationen beispielsweise, für den Aufbau einer Verbindung, über ein Datennetz übertragen.

Was kommt auf den Kunden zu – braucht er einen Router, muss ein Techniker Baumaßnahmen im Haus vornehmen, wenn bislang kein Internet vorhanden war?

Die Umstellung ist in der Regel sehr einfach. Neun von zehn Kunden schaffen den Umstieg sogar ohne die Hilfe eines Technikers. Baumaßnahme sind bis auf wenige Sonderfälle nicht nötig.

Wer weiterhin nur telefonieren will und einen analogen Anschluss hatte, kann per technischer Umschaltung seitens Telekom auf IP umgestellt werden. Hierfür werden die relevanten Anschlüsse in der Vermittlungsstelle umgestellt. Diese Kunden müssen kein neues Produkt beauftragen bzw. einen neuen Vertrag abschließen. Sie werden rechtzeitig über den Technikwechsel umfassend schriftlich informiert. Wer das Internet nutzen will, braucht dafür einen IP-fähigen Router. Die meisten der neueren Modelle sind allerdings IP-fähig. Es muss kein Telekom-Router sein. Auch nahezu alle Telefone können weiter benutzt werden: Analoge Telefone werden an den passenden Steckplatz des Routers angeschlossen und können so weiterverwendet werden. Bei schnurlosen Telefonen wird die Basisstation des Telefons an den passenden Steckplatz des Routers angeschlossen.

Für den Anschluss von ISDN-Telefonen wird ein geeigneter Router mit einem integrierten Anschluss für ISDN-Geräte (S0-Port) benötigt. ISDN Telefone werden an den S0 Port des Routers bzw. Adapters angeschlossen und können so weiterverwendet werden. Bei schnurlosen ISDN Telefonen wird die Basisstation des Telefons an den S0-Port des Routers angeschlossen.

Wie läuft die Installation ab?

Wer einen IP-Vertrag abschließt, erhält alle nötigen Informationen, um den Anschluss schnell und einfach nutzen zu können. Zusätzlich bieten wir weitere Hilfestellungen an. So erfahren die Kunden etwa hier, wie sie Schritt für Schritt ihren Anschluss selbst einrichten.