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Amokalarm

Amok-Fehlalarm hinterlässt Spuren

Riedlingen / Lesedauer: 3 min

Es war ein Versehen mit Folgen: Vergangenen Woche st an der Geschwister-Scholl-Realschule in Riedlingen erneut ein Amok-Fehlalarm ausgelöst worden. Der Schreck sitzt tief.
Veröffentlicht:19.01.2018, 19:27

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Es war ein Versehen mit Folgen: Am vergangenen Mittwochnachmittag ist an der Geschwister-Scholl-Realschule in Riedlingen erneut ein Amok-Fehlalarm ausgelöst worden. Auch wenn innerhalb kürzester Zeit geklärt war, dass es sich nicht um einen Ernstfall handelt – der Alarm ging bei Schülern nicht spurlos vorüber, bei einigen saß der Schreck tief. Bereits im Dezember hatte es einen Amok-Fehlalarm gegeben.

Während des Nachmittagsunterrichts ertönte plötzlich im Schulgebäude die Warnung über Lautsprecher: „Gefahrensituation“, war zu hören. Das heißt: Ein Amokalarm war ausgelöst worden. Die Lehrer verriegelten ihre Klassenzimmer und die Kinder mussten sich in einen möglichst geschützten Teil des Klassenzimmers zurückziehen. Was war passiert? Durch eine Verwechslung wurde mit einem Schlüssel die Amokalarmierung ausgelöst. Die Person habe sofort reagiert, habe die Schulleitung und die Polizei vom Fehlalarm und dem Versehen informiert. Man habe noch die Ankunft der Polizei abgewartet und dann sofort Entwarnung gegeben, sagt Rektor Werner Rieber.

Doch die kam nicht bei jedem Schüler an, erzählen Eltern. Ihre Kinder hätten berichtet, dass relativ viel Zeit zwischen Amok-Alarmierung und Entwarnung verstrichen sei. „Durch den Lautsprecher wurde zwar mal eine Durchsage gemacht, aber das haben sie nicht verstanden“, sagt ein Vater. Erst durch den Anruf einer Lehrerin im Rektorat sei die Entwarnung auch bei ihnen angekommen, heißt es.

Und der Schock über diese lange Viertelstunde saß bei manchem Schüler tief. Einer musste sich aus Angst übergeben. Andere Eltern berichten, dass ihre Kinder am nächsten Tag nicht mehr in die Schule wollten – aus Angst. Oder auch, dass die Kinder nicht mehr schlafen konnten, weil sie die Situation so mitgenommen habe.

Keine Information

Dabei gibt es auch Kritik an der Schule: dass den Kindern am nächsten Tag nicht die Gründe für den Amokalarm genannt wurden, dass es keine Information dazu gab. Das sei überhaupt nicht mehr thematisiert worden, so die Eltern. Rektor Rieber zeigt sich darauf angesprochen überrascht: Er habe geglaubt, dass dies bereits am Mittwochnachmittag von den Lehrern angesprochen worden wäre.

Der aktuelle Amokalarm ist bereits der zweite innerhalb kürzester Zeit. Auch im Dezember, kurz vor Weihnachten, wurde ebenfalls durch ein Versehen ein Alarm ausgelöst, wie auch die Polizei bestätigt. Nach Aussage von Wolfgang Jürgens, Polizeisprecher am Präsidium Ulm, hat auch damals eine Klasse die Information nicht erreicht, dass es sich um einen Fehlalarm handelt.

Im Falle eines Amokalarms wissen die Lehrer was zu tun sei, sagt Rektor Rieber. Erst kürzlich habe man mit Timo Hagenmaier, dem Leiter des hiesigen Polizeireviers, ein Training absolviert. Und auch nach dem Alarm im Dezember sei das Thema schulintern nochmals besprochen worden.