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Starkregenereignis

Starkregen: Karten zeigen gefährdete Bereiche in Ochsenhausen

Ochsenhausen / Lesedauer: 3 min

Welche Wege bahnt sich das Wasser bei Starkregenereignissen wie im Jahr 2016? Welche Stellen sind besonders betroffen? Mit diesen Fragen hat sich das Biberacher Büro RSI im Auftrag der Stadt Ochsen...
Veröffentlicht:14.11.2018, 16:41

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Welche Wege bahnt sich das Wasser bei Starkregenereignissen wie im Jahr 2016? Welche Stellen sind besonders betroffen? Mit diesen Fragen hat sich das Biberacher Büro RSI im Auftrag der Stadt Ochsenhausen befasst und sogenannte Starkregengefahrenkarten erstellt. Auszüge daraus wurden am Dienstag dem Gemeinderat präsentiert. „Diese Karten sind ein ganz wertvolles Hilfsmittel“, sagte Bürgermeister Andreas Denzel. Welche Maßnahmen wann umgesetzt werden, werde aber erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Neben den Starkregengefahrenkarten analysierte das Büro RSI auch Risiken und zeigt mögliche Maßnahmen auf. „Dies alles dient in erster Linie der Information“, erklärte Denzel. Es werde aufgezeigt, was zum Schutz gemacht werden könne und wo die Problemzonen seien. Eine rechtliche Verpflichtung entstehe durch die Karten nicht. Alles umzusetzen sei ohnehin unmöglich. Zudem sei es auch Aufgabe eines jeden Einzelnen, sein Anwesen bestmöglich zu schützen. „Später werden wir Maßnahmen festlegen, die einen hohen Schutz für möglichst viele haben“, sagte Denzel. Die Stadt stelle die Karten auf der Homepage ein, sie könnten zudem auf dem Bauamt oder in den Ortsverwaltungen eingesehen werden.

Günther Schmid von RSI erklärte nochmals den Unterschied zwischen Starkregen- und Hochwassergefahrenkarten. In Letzteren seien Überflutungsflächen bis zum HQ 100 rechtlich festgesetzt, die Starkregengefahrenkarten, bei denen es um wild abfließendes Wasser aus dem Außenbereich geht, dienten vor allem der Information. Drei unterschiedliche Regenintensitäten (selten, außergewöhnlich, extrem) und die Folgen mit Überflutungsflächen und deren Tiefe sind in den Karten dargestellt. Daraus, erklärte Schmid, würden sich eine Vielzahl an möglichen Maßnahmen ergeben. „Aber man muss immer auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis schauen.“ Anschließend stellte Schmid fünf exemplarische Maßnahmen vor, die umgesetzt werden könnten.

Ochsenhausen, Lerchenstraße: Mit kaskadenförmigen Erdbecken entlang der Straße könnte Geröll und Schlamm abgefangen werden. Die Kosten schätzt Schmid auf grob 300 000 Euro – wie bei allen anderen Maßnahmen ohne Grunderwerb.

Mittelbuch, Dietenwenger Straße: Eine „relativ einfach“ umzusetzende Maßnahme sieht Schmid am Mittelbucher Ortseingang. Eine Veränderung der Straßenführung sowie eine Modellierung des Geländes könnte 40 000 Euro kosten.

Mittelbuch, Steinhauser Straße: Schmid schlägt hier eine „weitestgehend schadlose“ Ableitung des Wasser über die Straße sowie das Umleiten des Wassers oberhalb der Bebauung vor. Zudem sollte die Ableitung in die Dürnach verbessern werden. Kostenschätzung: 90 000 Euro.

Reinstetten, Im Schachen: Hier würde ein Rückhaltedamm für Starkregen Abhilfe schaffen. 300 000 Euro könnte dieser Kosten. Diesen Bereich bezeichnete Schmid als Schwerpunkt, nachdem es hier in der Vergangenheit schon öfter Überflutungen gegeben habe.

Reinstetten, Eichelbach: Eine mögliche Maßnahme wäre an dieser Stelle ein Hochwasserrückhaltedamm. Kostenschätzung: 300 000 Euro.

Der zu erwartende Fördersatz liegt laut Schmid zwischen 60 bis 70 Prozent, der Eigenanteil der Stadt beliefe sich bei diesen fünf Projekten auf rund 400 000 Euro. Auf Nachfrage von Hubert Schafitel (CDU) erklärte Bürgermeister Denzel das weitere Vorgehen. Zunächst müssten in den Gremien die Maßnahmen festgelegt und priorisiert werden. Dann gehe es um den Grunderwerb. Außerdem müssten die Projekte mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Naturschutzbehörde abgestimmt und die Zuschussanträge gestellt werden. Von der Planungsreife bis zur Umsetzung könne man von einem Zeitfenster von einem bis eineinhalb Jahren ausgehen, ergänzte Günther Schmid.