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Blasmusik

Sie leben die böhmische Musik

Ochsenhausen / Lesedauer: 3 min

Gruppe der Stadtkapelle Ochsenhausen feiert zehnjähriges Bestehen
Veröffentlicht:06.05.2018, 16:35

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Mit schöner, gefühlvoller Blasmusik haben die Egerländer Musikanten der Stadtkapelle Ochsenhausen am Samstagabend ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. In der vollbesetzten Kapfhalle boten die 21 Musiker den gut 300 Besuchern ein fast vierstündiges Feuerwerk böhmischer Blasmusik.

Mit dem spritzig aufgespielten „Egerländer Musikantenmarsch“ begannen die Musiker um ihren Orchesterchef Werner Hutzel den musikalischen Reigen. In der Folge waren sämtliche altbekannten Egerländertitel wie die „Fuchsgraben- Polka“, „Böhmischer Wind“, Rauschende Birken“, die „Amsel-Polka“, „Gablonzer Perlen“ und noch viele weitere Erfolgstitel der Original Egerländer Musikanten zu hören. Bei der „Löffel-Polka“ hämmerte Flügelhornist Frank Schiele einen gekonnten Solopart. Aber auch Blasmusikhits aus der Feder von Peter Schad und anderen Blasmusikformationen waren zu hören. „In den letzten Jahren hat sich bei uns immer mehr die Stilrichtung von Ernst Mosch, Peter Schad und der Scherzachtaler Blasmusik durchgesetzt“, sagte Werner Hutzel. „Wir lieben und leben diese Musik. Es ist unsere Herzensmusik“. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Komponist und Leiter der „Oberschwäbischen Dorfmusikanten“, Peter Schad und seine Frau, nach einem anderen Termin, noch mit einem Besuch aufwarteten. Sogleich wurden die neuen Gäste mit den von Peter Schad komponierten oder bearbeiteten Titeln „Ewig schad“, „Der alte Schäfer“ und dem neuen „Kuschelwalzer“ begrüßt. Beim „Kuschelwalzer“ tauschte Musikerin Corinna Lahr ihre Posaune sogar mit der Flöte um dem Stück den originalen Schad-Sound zu verleihen. Seinen Slow Rock für Trompeten „Traumland“ dirigierte Peter Schad selbst. „Ich freu mich, dass der Werner Hutzel mit seinen Musikanten so eine klasse Musik macht“, sagte Schad zum Schluss. Weich klingende Tenorhörner, strahlende Flügelhörner und ein quirlig aufspielendes Holzregister zelebrierten bei der Polka „Sorgenbrecher“ auch die Klangwelt der Scherzachtaler Blasmusik.

Kutscher statt Trompeter

Zwischen den Musikstücken ließen die Moderatoren Werner Hutzel und Erich Nothelfer die zehnjährige Geschichte der Egerländer aus Ochsenhausen mit Anekdoten aufleben. „Er wollte eigentlich dauerhaft auf der Trompete spielen“, ließ Werner Hutzel wissen. Es hat sich aber herausgestellt, dass die Qualität und Genauigkeit unserer Musik mit Dirigent deutlich gesteigert werden konnte“. Darum wurde er zum Kutscher, wie ihn seine Musiker liebevoll nennen. Er gibt die Richtung vor. Und dass diese Richtung passt, zeigen die Erfolge und der Zuhörerzuspruch. Hutzel treibt mit seinem feinen, gestenreichen Dirigat seine Musiker geradezu zu feiner, dynamischer und akzentuierter Musik an. Zusammen mit Margit Schiele bildete Hutzel auch ein harmonisch wohlklingendes Gesangsduo das sich schön in das feine Klangbild einpasst. Hervorragend machte Johannes Sauter seine Arbeit am Mischpult. Er verstand es, einen guten Sound und eine angenehme Lautstärke zu erzeugen.

Mit „Ciao Amore“ und „Bis bald auf Wiederseh´n“ endete ein toller Blasmusikabend. Die Egerländer Musikanten musizierten durchweg fein, klangvoll, dynamisch und mit vielen Effekten.

„Es war für uns ein toller Abend“, sagte der Orchesterchef bei seinen Dankesworten zufrieden. Zu seinen Musikern sagte er: „Ihr wart heute Abend toll, ich ziehe meinen Hut“.

In einem Quiz schätzten die Gäste das Gewicht der Egerländer Musikanten samt ihren Instrumenten. 1830 Kilogramm war das vorher auf einer geeichten Waage festgestellte Gewicht. Gleich drei Besucher hatten das richtige Gewicht geschätzt und wurden mit Preisen belohnt.