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Schlussdoppel

Polnisches Schlussdoppel sichert Ochsenhausen den Sieg

Ochsenhausen / Lesedauer: 3 min

Tischtennis, Bundesliga: TTF schlagen Grünwettersbach nach 0:2-Rückstand auch dank Kulczycki und Kubik
Veröffentlicht:30.11.2020, 11:04

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Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben am Sonntag in der Tischtennis-Bundesliga einen wichtigen und hart erkämpften Sieg errungen. In einer Partie des neunten Spieltags – für die Oberschwaben war es indes erst das fünfte Ligaspiel – wurde Pokalsieger ASV Grünwettersbach mit 3:2 geschlagen. Nach dem etwas unglücklichen 2:3 gegen Bad Königshofen zwei Tage zuvor meldeten sich die TTF somit eindrucksvoll zurück. Besonders zwei Spieler imponierten.

Zunächst schien alles den Gästen aus Baden in die Karten zu spielen. Simon Gauzy mühte sich auch diesmal vergeblich gegen Dang Qiu, dessen Penholder-Spiel ihm nicht gut liegt und gegen den er nun dreimal in Folge verloren hat. 1:3 hieß es am Ende aus Ochsenhauser Sicht. Gegen Defensiv-Ass Wang Xi stand der 20-jährige Kanak Jha anschließend auf verlorenem Posten, wobei der erste Satz ganz knapp in der Verlängerung wegging. Auch hier stand schließlich ein 1:3 im Spielbericht. 0:2 – es sah gar nicht gut aus.

Doch dann folgte der erste große Auftritt des 18-jährigen Samuel Kulczycki , der den in der Weltrangliste 248 Plätze höher notierten Slowenen Deni Kozul in vier Sätzen auf Distanz hielt, wobei er auch Nervenstärke unter Beweis stellte, da er bei seinem 3:1-Erfolg die Durchgänge drei und vier jeweils mit 12:10 in der Verlängerung gewann. „Samuel war trotz seines Alters in diesem Match eindeutig der abgezocktere Spieler“, sagte TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. Kulczycki selbst sagte: „In meinem Einzel hatte ich großen Druck, wir lagen ja 0:2 hinten. Aber er sei sehr froh, dass er dem Team durch seinen Sieg habe helfen können.

Die TTF waren wieder da und schalteten nun endgültig in den Angriffsmodus. Simon Gauzy ließ Wang Xi im Duell der Spitzenspieler beim 11:5, 11:9, 5:11 und 11:7 keine echte Chance. Bereits das vierte Match an diesem Nachmittag, das mit 3:1 endete. Und es sollte nicht das letzte gewesen sein.

Als krasser Außenseiter ging das polnische Youngster-Duo Samuel Kulczycki und Maciej Kubik an den Tisch, hießen die bestens eingespielten Gegner doch Dang Qiu/Tobias Rasmussen, das beste Bundesliga-Doppel der Vorsaison. Für den erst 17 Jahre alten Kubik war es darüber hinaus der erste Punktspieleinsatz für die TTF überhaupt.

Doch was dann kam, hatte kaum einer auf der Rechnung. Kulczycki/Kubik harmonierten prächtig und boten großartiges aufeinander abgestimmtes Tischtennis – und das im entscheidenden Schlussdoppel. Mit 11:5 und 11:9 gingen die ersten beiden Durchgänge an die zwei Ochsenhauser. Als dann der dritte Satz mit 8:11 verloren wurde, fürchtete immer noch mancher, nun könnte der Einbruch erfolgen. Doch nichts dergleichen geschah. Kulczycki und Kubik spielten weiterhin ungehemmt auf, riskierten etwas, ohne die Übersicht zu verlieren, und brachten den letzten Satz mit 11:7 nach Hause.

„Das war eine tolle Leistung unserer beiden Youngster gegen dieses Topdoppel“, lobte Kristijan Pejinovic. „Besser konnte man es gar nicht machen.“ Selbst vom Gegner kam Anerkennung. „Respekt an Samuel, er spielt im Moment sehr gut“, sagte der deutsche Nationalspieler Dang Qiu. „Wir hatten nicht erwartet, dass sie so stark aufspielen. Sie haben uns ein bisschen überrollt.“ Entsprechend zufrieden war Ochsenhausens Trainer Yong Fu. „Unglaublich, sie haben super gekämpft“, lobte er. „Heute hat das Team gewonnen und sich für einen superharten Kampf belohnt.“ Am Freitag geht es für die TTF in Mühlhausen weiter, zwei Tage später kommt Bergneustadt nach Ochsenhausen.