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Gastrotest November 2013: Restaurant Truube

CH - Gais / Lesedauer: 2 min

Gastrotest November 2013: Restaurant Truube
Veröffentlicht:02.12.2013, 14:42
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Die zwei Gaststuben mit nur knapp acht Tischen sind schlicht, fast schon puristisch gehalten, kein Wandschmuck, kein Bild, nichts, was die Aufmerksamkeit von Silvia Mansers kreativer Küche und den nicht weniger kreativen Weinbegleitungen ihres Mannes ablenken könnte. Ein saisonales 7-Gang-Menü, ein regionales Menü, ein vegetarisches Menü und zwei Seiten mit weiteren Gerichten stehen zur Wahl: nicht wenig, wenn man bedenkt, dass Silvia Manser mit nur zwei Köchen in der Küche steht und ihr Mann den Service komplett alleine bewältigt. Doch trotz aller Betriebsamkeit ist von Hektik keine Spur, man fühlt sich ausgesprochen wohl hier, und so streng das Interieur auf den ersten Blick wirken kann, umso herzlicher ist der Service. Wir beginnen den Abend mit einer Roulade von Jakobsmuscheln und Lachs als vielversprechendem Gruß aus der Küche. Bei der als Vorspeise folgenden Gänselebervariation zeigt die Küche, wie sie gute Grundprodukte kreativ und auf hohem handwerklichem Niveau verarbeitet; dabei ist die Anrichteweise gradlinig und ohne Schnörkel. Beim Zwischengang überraschen sowohl Küche als auch Keller. Die sehr guten Geflügelkroketten werden von einem Risotto Quattro Formaggi mit zweierlei Appenzeller Käse, Chèvre von der Loire und englischem Stilton begleitet. Es ist erstaunlich, wie schön die Süße der dazu servierten Blaubeeren Salzigkeit und Schärfe des Blauschimmelkäses ausgleicht. Thomas Manser, einer der ersten Weinakademiker der Schweiz und immer für neue Entdeckungen offen, serviert dazu den hierzulande eher unbekannten Spanischen Kultwein Abadía Retuerta Especial aus Sardón de Duero. Eine nur auf den ersten Blick überraschende Wahl, denn der Wein harmoniert trotz seiner Kraft und der Gerbstoffe gut mit dem Zwischengang. Der Hauptgang ist dann wieder etwas klassischer: Ein perfekt gebratenes Kalbsfilet auf Hummerschaum, Pommes Vapeur und Ratatouille lassen keine Wünsche offen. Im Appenzellerland ist es für Käseliebhaber fast ein Muss, das Dessert gegen eine Käseauswahl zu tauschen. Das machen wir in der „Truube“ besonders gern, da das Gros der Käse aus der Toggenburger Käserei von Willi Schmid kommt. Fazit: Die grundehrliche, exzellente Küche, ein sehr guter und dabei nie steif wirkender Service und die bescheidenen Gastgeber machen die „Truube“ zu etwas Besonderem. Wir kommen gerne wieder! 6 Löffel

Truube | Rotenwies 9, Gais | +41 (0)71 793 11 80, www.truube.ch Do.-Mo. 11.30-14 Uhr und 18-24 Uhr, Di. und Mi. Ruhetage Hauptgerichte 34-52 SFr., Menü ab 70 SFr.