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Kommandobrücke

Ex-Nationalspieler Chinas wird TTF-Cheftrainer

Ochsenhausen / Lesedauer: 4 min

Tischtennis, Bundesliga: Der 48-jährige Fu Yong folgt in Ochsenhausen auf Dmitrij Mazunov
Veröffentlicht:25.05.2020, 19:47

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Der Tischtennis-Bundesligist TTF Liebherr Ochsenhausen hat Fu Yong als neuen Cheftrainer verpflichtet. Er wird künftig anstelle von Dmitrij Mazunov, der zur kommenden Saison zum TTC Neu-Ulm wechselt, als erster Mann auf der Ochsenhauser Kommandobrücke stehen.

Mit dem 48-jährigen Fu Yong konnte der amtierende deutsche Meister einen erfahrenen Tischtennislehrer unter Vertrag nehmen, der ganz nah an den TTF dran ist. Seit bereits seit fünf Jahren dem Trainerteam des Liebherr Masters College (LMC), der TTF-Talentschmiede, angehört. Dabei konnte er nach Vereinsangaben seine Qualitäten als Übungsleiter immer wieder unter Beweis stellen.

Zahlreiche Turniererfolge

Fu Yong, der aus Jinan, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Shandong, stammt, ist selbst ein exzellenter Tischtennisspieler. Er gehörte zunächst einige Jahre der Jugendnationalmannschaft sowie später – von 1990 bis 1996 – sogar dem A-Nationalteam Chinas an. In diese Zeit fallen zahlreiche Turniererfolge des Penholder-Asses. Er spielte zusammen mit Weltmeistern und Olympiasiegern. Tischtennisgrößen wie Liu Guoliang, Kong Linghui, Wang Tao, Ma Wenge, Ma Lin und Wang Liqin waren seine damaligen Weggefährten. 1994 war er erstmals als Trainer im internationalen Einsatz, als er das Team Spaniens für einige Monate unter seinen Fittichen hatte. Seit 1996 lebt er in Deutschland.

Er ist auch heute noch als Spieler in der 3. Bundesliga Süd im Einsatz und schlägt seit sechs Jahren als Spitzenspieler für den TTC Wöschbach auf, mit dem er den vierten Tabellenplatz in der vorzeitig beendeten Saison belegte. Zuvor hatte der Linkshänder für den Post SV Augsburg, die TTF Rastatt, die Spvgg Ottenau und den TTC Frickenhausen in höheren Spielklassen bis zur 2. Bundesliga gespielt – immer als Topmann und Führungsspieler. Mit Frickenhausen hatte er 2010/11 sogar den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft, war dann aber nach Ottenau gewechselt, das er von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga führte. Um ein Haar wäre er sogar einmal als Spieler in Ochsenhausen gelandet. „1997, als ich in Augsburg war, hatten die TTF mich mal gefragt, ob ich für Ochsenhausen spielen wolle“, sagt Fu Yong rückblickend. „Schade, ich hatte damals schon Augsburg für eine weitere Saison fest zugesagt.“

„Er hat einen riesigen Erfahrungsschatz“

„In Yong haben wir keinen Unbekannten in unser Team geholt“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic über den neuen Cheftrainer, der längst in Oberschwaben heimisch geworden ist und mit seiner Familie seit 2016 in Biberach wohnt. „Er ist bereits seit fünf Jahren Teil unseres Trainerteams und hat selbstverständlich an der Ausbildung des bestehenden Teams mitgewirkt und zum Erfolg der letzten Jahre beigetragen. Er hat einen riesigen Erfahrungsschatz, kann Teams inspirieren und ist ein großer Taktiker.“ Pejinovic, dem von Anfang an klar war, dass eine so junge Truppe einen erfahrenen Trainer benötigt, freut sich, die ideale Besetzung für den Trainerposten gefunden zu haben: „Wir glauben, dass er neue Energie und Selbstvertrauen in die Kabine bringen wird.“

Der neue Cheftrainer freut sich auf seine Aufgabe, weiß aber, dass die Konkurrenz nicht geschlafen hat. „In der nächsten Saison haben einige Mannschaften sich im Vergleich zu dieser Saison verstärkt. Es gibt viele Teams, die um die Play-offs und um Titel spielen können, nicht nur die besten vier Vereine der Saison 2019/20“, ist Fu Yong überzeugt. „Wir werden sicher vor einer großen Herausforderung stehen.“ Vom neuen Team ist er überzeugt. „ Mit den drei Neuzugängen werden die TTF eine sehr junge Mannschaft haben. Ich habe aber großes Vertrauen in unser neues Team, dem mit Hugo Calderano, Simon Gauzy und Neuzugang Kanak Jha auch drei Weltklassespieler angehören“, so der 48-Jährige. „Die neue Mannschaft wird das Potenzial haben, gute Ergebnisse zu erzielen.“

Personalplanungen abgeschlossen

Mit der der Verpflichtung des neuen Cheftrainers sind die Personalplanungen der Ochsenhauser für die kommende Spielzeit abgeschlossen. Mit Hugo Calderano, Simon Gauzy, Kanak Jha, Maciej Kubik und Samuel Kulczycki geht der Club aus Oberschwaben, der auch diese Saison noch zu Titelehren kommen könnte, mit einem nochmals deutlich verjüngten Team in die neue Runde. Die Ochsenhauser rechnen sich gute Chancen aus, in allen Wettbewerben wieder eine führende Rolle zu spielen und hoffen darauf, dass bald wieder ein regulärer Wettkampf- und Trainingsbetrieb möglich sein wird.