StartseiteRegionalRegion BiberachOchsenhausenB-312-Ortsumfahrung: Ochsenhausen favorisiert nördliche Variante

Umfahrung

B-312-Ortsumfahrung: Ochsenhausen favorisiert nördliche Variante

Ochsenhausen / Lesedauer: 3 min

Gemeinderat positioniert sich: B-312-Umfahrung soll nördlich von Goppertshofen verlaufen
Veröffentlicht:20.09.2018, 14:21

Von:
Artikel teilen:

Eine Überraschung ist es nicht mehr gewesen, dass sich der Ochsenhauser Gemeinderat am Dienstag für die nördliche Umfahrung von Goppertshofen bei der geplanten B-312-Ortsumgehung aussprach. Geschlossen stellte sich das Gremium hinter die Variante, die durch die Arbeit der Goppertshofer Bürgerinitiative (Gobi) in den vergangenen Jahren überhaupt erst zur ernsthaften Alternative geworden war. Entsprechend wird die Stadt ihre Stellungnahme im Raumordnungsverfahren formulieren. Bürgermeister Andreas Denzel bezeichnete das einstimmige Votum als „sehr starkes Signal“ und betonte, dass man diese Entscheidung „nicht unterschätzen“ dürfe.

Lange Zeit hatten Stadtverwaltung und Gemeinderäte in der Vergangenheit immer wieder betont, sich erst für eine Variante bei der B-312-Ortsumfahrung aussprechen zu wollen, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Dies war Ende vergangenen Jahres der Fall, als die Planer ihre Vergleiche der einzelnen Varianten zunächst im Kreistag und dann bei einer Bürgerinformation in der Ochsenhauser Kapfhalle präsentierten.

Bei den Haushaltsberatungen signalisierten die Fraktionen kurz darauf, die nördliche Umfahrung von Goppertshofen zu favorisieren, was diese Woche nun offiziell festgehalten wurde. Stadtbaumeister Rolf Wiedmann hatte in der Gemeinderatssitzung nochmals kurz die Vor- und Nachteile der südlichen und der nördlichen Variante präsentiert und erklärt, dass aus Sicht der Verwaltung die nördliche Umgehung von Goppertshofen in Verbindung mit der durchgängig abgesetzten Trasse von Erlenmoos und Edenbachen die beste Trassenvariante ist.

Anschließend ergriffen die Fraktionsvertreter das Wort. Johannes Remmele (CDU) nahm zunächst das Regierungspräsidium in die Pflicht. Das RP solle „Gas geben“, damit schneller gebaut werden könne. Aktuell werde ja das Jahr 2025 als frühester Zeitpunkt für den Baubeginn in Aussicht gestellt. Die anfänglichen Befürchtungen, dass es in der Gemeinde wegen dieses Thema Streit gebe, habe es sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Die Gobi habe die Vorarbeit dafür geleistet, dass jetzt diese Entscheidung getroffen werden könne. „Eine ganz tolle Geschichte. Das ist ein vorbildlicher demokratischer Prozess, dafür möchte ich mich bedanken“, sagte Remmele.

Fast zehn Jahre sei es mittlerweile her, dass im Kreistag im März 2009 die Finanzierungsvereinbarung für die B-312-Ortsumfahrungen verabschiedet worden sei, verdeutlichte Manfred Kallfass (Freie Wähler) den langwierigen Entstehungsprozess. Die Freie-Wähler-Fraktion habe bei den Haushaltsberatungen 2017 ihre Zustimmung für die nördliche Variante signalisiert. Kallfass lobte die Bürger von Goppertshofen für ihre Arbeit und sagte ebenfalls: „Wir hoffen natürlich, dass das Regierungspräsidium diese Entwurfsplanung zeitnah einreicht.“ Und Franz Kiefer (SPD) ergänzte, man habe sich nicht vor den Karren spannen lassen sondern sich sachlich mit den Argumenten auseinandergesetzt.

Högerle: „Einsatz hat sich gelohnt“

Der Reinstetter Ortschaftsrat Franz Högerle aus Goppertshofen sprach von „hervorragenden Argumenten“ die von der Gobi gesammelt wurden, wodurch die nördliche Variante überhaupt erst geprüft worden sei. Ohne die Gobi würde man jetzt nur über eine „schlechte Lösung“ sprechen. Högerle erklärte, die südliche Variante hätte unter anderem negative Auswirkungen auf die Siedlungsentwicklung Goppertshofens und das Ochsenhauser Naherholungsgebiet. „Heute kann man sagen, dass dieser Einsatz der Bürger sich gelohnt hat.“ Tags darauf gab außerdem noch die Verwaltungsgemeinschaft eine Stellungnahme ab.