StartseiteRegionalRegion BiberachObersulmetingen„Anfangs war es schon schwer“

Fahrrad

„Anfangs war es schon schwer“

Obersulmetingen / Lesedauer: 4 min

Fußball, B-Juniorinnen: Bundesliga-Spielerin Kim Meyer über ihre neue sportliche Heimat in Freiburg
Veröffentlicht:02.05.2014, 21:30

Artikel teilen:

Das Bundesliga-Nachholspiel der B-Juniorinnen zwischen dem SV Alberweiler und dem SC Freiburg (0:0) am Donnerstag ist für Kim Meyer keine gewöhnliche Partie gewesen. Vier Jahre spielte die 16-Jährige aus Obersulmetingen für den SVA, ehe sie 2013 nach Freiburg wechselte. Dort setzte sie sich durch und gehört längst zu den Stammkräften. SZ-Redakteur Andreas Wagner unterhielt sich mit Kim Meyer über das Spiel gegen den früheren Verein, die Unterschiede zwischen Freiburg und Alberweiler und ihre Zukunft als Fußballerin.

Kim Meyer: Schwierig, von der Luft her. Die Kondition ist noch nicht wieder ganz da. Gegen Alberweiler lief es aber schon besser als am Samstag davor gegen Schwaben Augsburg (4:1). Da war ich am Ende ganz schön platt.

Es war schon ein komisches Gefühl, auf dem Platz in Alberweiler zu stehen und nicht mehr für den SVA zu spielen. Ich habe da noch viele Freunde und Bekannte.

0:0 endete die Partie, in der Sie eine halbe Stunde zum Einsatz kamen. Waren Sie zufrieden mit dem Ergebnis und mit der eigenen Leistung?

Als Mannschaft waren wir mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, es war für uns mehr drin. Meine eigene Leistung fand ich ganz okay.

Ich habe mich sehr gefreut für Alberweiler. So sieht man sich auch in der kommenden Saison wieder.

Sie sind im Sommer vergangenen Jahres nach Freiburg gewechselt – mit den Erwartungen, sich weiter zu verbessern. Haben sich die Erwartungen erfüllt?

Ja. In vielen Bereichen bin ich besser geworden, wir haben auch mehr Training. Ich habe mehr Kraft, bin körperlich stabiler.

Wie schwer fiel die Umstellung von Alberweiler auf Freiburg?

Anfangs war es schon schwer, ich hatte oft Heimweh nach Alberweiler und zu meiner Familie in Obersulmetingen . Aber nach den Schulferien, als der Alltag dann losging, hat sich alles schnell eingefügt.

Organisation, Verhalten, alles ist professioneller. Wir haben sechsmal in der Woche Training, zweimal davon Frühtraining von 7.30 bis 9 Uhr.

Noch vor der Schule?

Ja, aber die Schule ist Kooperationspartner des Olympia-Stützpunkts in Freiburg und bietet die Möglichkeit, Unterricht an einem Nachmittag in der Woche nachzuholen.

Ist die Vereinbarkeit von Schule und Sport in einer größeren Stadt nicht besser als im ländlichen Raum? Ihre Familie wohnt in Obersulmetingen, Sie gingen in Laupheim zur Schule, spielten in Alberweiler Fußball – blieb da nicht viel Zeit auf der Strecke?

Das ist in Freiburg schon besser. Ich kann alles mit dem Fahrrad erledigen, bin nie mehr als 20 Minuten unterwegs. Das passt schon alles.

Wie angesprochen, ist Freiburg bei den Männern und Frauen in der Bundesliga vertreten. Besteht Kontakt zu den „Großen“?

Zu den Frauen schon, mit ihnen trainieren wir in der Regel auch einmal pro Woche – zumindest die Jugendspielerinnen, die aufs Internat gehen, wozu ich und fünf Mitspielerinnen gehören. Zu den Männern haben wir keinen Kontakt.

Bedauerlich, oder nicht?

Ich habe eine Dauerkarte für die Spiele der Bundesliga-Männer. Die nutze ich auch, wenn ich an dem Tag selbst kein Spiel oder andere Verpflichtungen habe.

Sie sagten, Sie trainieren regelmäßig mit dem Bundesliga-Frauen des SCF. Wie groß ist der Unterschied zwischen Jugend und Aktiven auf Bundesliga-Niveau?

Den Unterschied merkt man schon. Die Frauen haben mehr Erfahrung, die körperliche Fitness ist bei ihnen ausgeprägter, ihr Spiel schneller.

Sie dürfen auch in der nächsten Saison noch in der Jugend spielen. Ihr späteres Ziel dürfte aber sein, eines Tages in der Bundesliga der Frauen aufzulaufen.

Erst mal will ich gesund bleiben, ich hatte ja zuletzt eine größere Verletzung. In der Frauen-Bundesliga zu spielen, das ist aber auch ein Ziel.

Was bleibt als Ziel in der laufenden Saison mit Freiburgs Juniorinnen? Das Team ist Tabellenvierter, kann aber die DM-Endrunde nicht mehr erreichen.

Wir wollen, dass sich niemand mehr verletzt. Wir hatten viel Pech in dieser Saison, es gab allein zwei Kreuzbandrisse. In der Tabelle wollen wir unter den ersten vier bleiben.