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Landesmeisterschaft

Fährtenhunde zeigen, wie gut ihre Nase ist

Mittelbiberach / Lesedauer: 3 min

Württembergische Landesmeisterschaften für Fährtenhunde: Wettbewerb in Mittelbiberach abgehalten
Veröffentlicht:22.10.2019, 15:53

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Mehr als 20 Hundeführer sind am Wochenende mit ihren Deutschen Schäferhunden bei der württembergischen Landesmeisterschaft für Fährtenhunde gestartet. Die Organisation der Meisterschaft hat in diesem Jahr die Ortsgruppe Mittelbiberach des Vereins für Deutsche Schäferhunde übernommen. Schirmherr war Mittelbiberachs Bürgermeister Florian Hänle . Das Resultat der Veranstaltung: Die besten Fährtenhunde der Landesgruppe sind ermittelt und die Verantwortlichen zufrieden.

Der Wettbewerb hat einen festen Ablauf: Ein Hund folgt einer Fährte, die ein Mensch so nicht wahrnehmen könnte. Johannes Wieland ist der jüngste Hundeführer im Wettbewerb. In einer intensiven Ausbildung hat er seiner Schäferhündin Emy von Hessenstein das Fährtenlesen beigebracht. Nun hält er das Ende der 10-Meter-Leine, während seine Hündin konzentriert und selbstständig die Fährte verfolgt.

Wieland und Emy sind eins der insgesamt 25 Hund-Mensch-Teams, die an der zweitägigen Landesmeisterschaft für Fährtenhunde teilgenommen haben. Und, sie sind – neben Dieter Wieland und Falk vom Urdorf - eins der Teams, die für die Ortsgruppe Mittelbiberach starten, die in diesem Jahr Ausrichter dieser Veranstaltung ist. Wochenlang hat die Ortsgruppe die Veranstaltung vorbereitet, Dienste an die Mitglieder verteilt, sich mit Vertretern der Kommune, Forst- und Landwirtschaft sowie der Landesgruppe des Vereins abgestimmt, um für die Teilnehmer entsprechende Bedingungen zu schaffen.

Die Prüfungsanforderungen müssen die Starterteams selbst erfüllen. Wer auf dieser Landesmeisterschaft gut abschneidet, qualifiziert sich für die Meisterschaft auf Bundesebene. Es geht um viel. Und dabei haben die Hundeführer in diesem Moment kaum noch Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen, den Hund zu lenken oder zu leiten.

Ist die Fährte gefunden, legt sich der Hund nach einigen Schritten nieder, der Hundeführer legt die Leine ab, begibt sich zu seinem Hund und hebt einen Gegenstand in die Luft. Sieben solcher „Gegenstände“, Stücke aus Leder, Holz oder Filz, muss der Hund auf der knapp 2000 Schritte langen Fährte „anzeigen“.

Drei Stunden zuvor wurde die Fährte gelegt mit Geraden, Wendungen Spitzwinkel und Bogen. Allein durch seine Schritte hat der „Fährtenleger“ den Boden leicht aufgewühlt, einzelne Grashalme umgeknickt. Dadurch wird ein anderer Geruch ausgeströmt. Der Hund folgt diesem Geruch – im Idealfall. Doch abgesehen von anderen natürlichen Spuren, wird zusätzlich eine Verleitug eingebaut, eine Spur, die die eigentliche Fährte absichtlich kreuzt. Für den Hund sind das zusätzliche Geruchseindrücke, von denen er sich nicht ablenken lassen sollte.

Eine Herausforderung, die auch am Prüfungstag nicht immer gelingt. Am Ende wurden vier Fährten abgebrochen. Dreimal wird die Note befriedigend, viermal gut, elfmal sehr gut und dreimal vorzüglich vergeben: „Wir haben sehr schöne Leistungen gesehen, leider teilweise aber auch mit großen Fehlern, sodass sich die Leistung nicht in den Punkten widerspiegelte“, erläuterte Leistungsrichter Daniele Strazzeri.

Am Sonntagnachmittag ging die Meisterschaft zu Ende. Die Erstplatzierten reisen dann zur Bundesfährtenhundprüfung im November – leider ohne die Mensch-Hund-Teams aus Mittelbiberach.