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Stehende Ovationen für die Mitwirkenden

Mietingen / Lesedauer: 3 min

Klassik-Pop-Oratorium „Maria“ überzeugt in der Mietinger Kirche
Veröffentlicht:29.10.2018, 15:40

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Über 80 Mitwirkende haben am Sonntagabend das Klassik-Pop-Oratorium „Maria“ in der Kirche St. Laurentius Mietingen aufgeführt. Unter der Gesamtleitung von Joachim Hayd zeigten Kirchenchor, Projektsänger, Solisten und Musiker eine beachtliche Leistung. Die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche dankten es mit stehenden Ovationen.

Das Werk „Maria“ von Eugen Eckert und Thomas Gabriel dreht sich um die Gefühlswelt im Leben der Maria, von der ungeplanten Schwangerschaft bis hin zum Tod des Sohnes. „Werde ich es schaffen?“, fragt Maria während des Oratoriums dreimal. Um sie herum existiert viel Klatsch und Tratsch. „Böse Zungen“ ziehen sich durch das komplette Werk und machen dem Zuhörer die Bedeutung von Gerüchten, damals wie auch heute, deutlich. „Im Oratorium hören wir von einer Maria, die menschliche Züge aufweist. Die von Sorgen und Zweifel geplagt ist, sich aber auch bei Gott geborgen fühlt“, fasste Pfarrer Dr. Johnson Kalathinkal zu Beginn der Aufführung den Inhalt zusammen.

Ausdrucksstarke Stimmen

In sechs Bildern werden die wichtigsten Stationen des Lebens der Maria dargelegt. Bild eins zeigt die schwangere Elisabeth und Zacharias. Eine Schwangerschaft, die ebenfalls so nicht hätte existieren dürfen. Leonie Wohnhaas (Elisabet) und Josef Ganser (Zacharias) überzeugten mit klaren ausdrucksstarken Stimmen. Das Unverständnis, aber auch die Freude über die eigentlich „unmögliche“ Schwangerschaft klangen in ihren Stimmen hervorragend wieder.

Im zweiten Bild treffen Maria und Elisabet aufeinander. Regina Ströbele als Maria stach an diesem Abend eindeutig hervor. Ihre schöne klare Stimme überzeugte in tiefen und hohen Lagen. Sie schaffte es, das Publikum in die Gefühlswelt der Maria eintauchen zu lassen. Unterstützt von einem gut aufgelegten Chor, der locker und mit Freude das Publikum eroberte. Die Solisten Thomas Ströbele (Engel Gabriel), Thomas Ruther (Evangelist) und Carina Rolser (Judit) überzeugten ebenfalls mit guten Leistungen.

Selbst ein klassisches Werk wie „Maria durch ein Dornwald ging“, findet Platz im Oratorium. Die hier sanftere Begleitung durch die Musiker tat dem Chor an diesem Abend ausgesprochen gut. Unter der Leitung von Joachim Hayd schaffte es dieser, die ganze Klangvielfalt der über 75 Stimmen zu entfalten. Erfreulich viele junge Sängerinnen und Sänger waren im Chor vertreten. Auch die Männerstimmen sind sehr positiv hervorzuheben.

Zur Hälfte der Aufführung hatte sich der Chor vollends frei gesungen. „Gloria“ schmetterte es mit sichtlicher Freude aus den Kehlen. Sanfte Celloklänge von Rudolf Schmid unterstrichen im vierten Bild die Gefühlswelt der Maria. Ihr Wehklagen, aber auch ihre Hoffnung wurden deutlich.

Bild fünf übermittelte die Ängste der Maria, die mittlerweile Mutter eines pubertierenden Sohnes ist. Im letzten Bild geht es dann um Taufe, Wirken und schließlich die Ermordung Jesu. Regina Ströbele schaffte es hier noch einmal, die Zuhörer mit Maria mitleiden zu lassen. Gleichzeitig wurde aber auch der Glaube an Gott und die damit verbundene Hoffnung deutlich.

Seit Januar hätten die Sängerinnen und Sänger für dieses Großprojekt in der freitäglichen Chorprobe geübt, verriet Heidrun Weiß vom Kirchenchorausschuss. In letzter Zeit seien dann noch intensive Probentage dazu gekommen. Erleichterung war in den Gesichtern der Sänger und Musiker zu sehen, als die Aufführung zu Ende war. Alles hatte reibungslos und auf hohem Niveau geklappt.