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Handharmonikaverein

Ein Konzert voller musikalischer Spannung

Mietingen / Lesedauer: 3 min

Handharmonikaverein „Spielring“ Mietingen und Perkussionsorchester „Querschlag“ begeistern
Veröffentlicht:16.12.2018, 18:17

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Einen spannungsgeladenen Konzertabend hat am Samstag der Handharmonikaverein Spielring Mietingen den rund 250 Besuchern bereitet. Die Musiker unter der Leitung von Stanimir Uzunov haben es sich nicht leicht gemacht mit ihrer Stückeauswahl. Eine interessante Ergänzung hat sich der Verein mit dem Laupheimer Perkussionsorchester „Querschlag“ ins Haus geholt.

Den Start in das Konzert übernahmen wie üblich die Einsteiger in die Akkordeonmusik, als Starter Kids bezeichnet. Dieser Auftakt geriet bereits sehr lebhaft. Nach der feinen, kleinen „Ouverture“ von Ralf Schwarzien ging es mit fetzigem Blues-Rock des selben Komponisten weiter. Ins Swingen wurden die Besucher im dritten Beitrag versetzt. Im Publikum sorgte der Auftritt der Anfänger gleich mal für gute Laune.

Auf zwei Konzertbeiträge beschränkte sich das Jugendensemble mit seinen fünf Musikerinnen. Sie hatten später nochmals einen Beitrag beim HHV-Orchester zu liefern. Das Quintett versprühte mit seinem beschwingten Vortrag Fröhlichkeit. Zusammen mit der Zugabe entstand ein harmonisches Ganzes.

Seinen ganz eigenen Esprit verbreitete das Perkussionsorchester „Querschlag“. Es bereicherte nicht zum ersten Mal das Jahreskonzert. Es habe keine Debatte um eine erneute Einladung der Laupheimer gegeben, versicherte HHV-Vorsitzender Alexander Spleiß. „Wir sind der Einladung gerne gefolgt“, erklärte die musikalische Leiterin Heike Braiger. Auch dieses eigene Konzert, umrahmt von Akkordeonklängen, erwies sich als abwechslungsreich und gefällig. Eingeleitet wurde es mit dem „Persischen Marsch“ sowie einem Eurovision Song-Contest-Beitrag von France Gall.

Sehr spannend auch eine Komposition von Tobias Lempfer. Ihn hat den Besuch des Yosemite-Nationalparks so in den Bann gezogen, dass er seine Eindrücke in Noten festhielt. Das Musikstück begann ganz fein mit Flötenklängen, sodann verstärkte das Perkussionsregister den Musikgenuss und vermittelte einen Eindruck von diesem schönen Flecken Erde. Ein anspruchsvolles Werk.

Nach den Vereinigten Staaten ging es dann über Schottland mit Musik keltischen Ursprungs in die k.-und-k.-Monarchie nach Österreich. Mit dem Radetzkymarsch bekamen die Besucher einen beliebten Dauerbrenner zu hören. In dieser instrumentalen Besetzung öffnete das Werk eine leicht verfremdete Interpretation. Der Beifall war unmissverständlich: Zugabe erwünscht.

Große Klangfülle

Teil zwei des Jahreskonzerts gehörte dem Akkordeonorchester, geleitet von Stanimir Uzunov. Das Werk des bekannten Akkordeon-Komponisten Jörg Draeger gab einen Blick frei in das russische Gemüt. Flotte Klänge wechselten sich ab mit melancholischen und dann wieder fröhlichen Phasen. Das Musikstück ist in sich sehr abwechslungsreich, das Orchester beeindruckte mit seiner großen Klangfülle. Das hinterließ einen starken Eindruck bei den Zuhörern, „Bravo“-Rufe mischten sich unter den Applaus.

Auch die nachfolgenden Werke zeichneten sich aus durch ihre Vielfalt an Tempi und Rhythmus. In Kees Vlaks Werk „Israel Shalom“ fand dies seine Fortsetzung und Höhepunkt. Das Stück ist eine Huldigung an den modernen Staat Israel. Atmosphärisch ist es bestimmt durch Musikstile aus Ungarn, Bulgarien, aus Zigeuner- und Tanzmusik.

Ein „abwechslungsreiches Programm“ hatte HHV-Vorsitzender Alexander Spleiß versprochen. Das war nicht übertrieben. Er hatte auch daran erinnert, dass sich der Dirigentenstab seit zwölf Monaten in den Händen von Stanimir Uzunov befindet. Er leitete die Orchester sehr bestimmend und hatte sie voll im Griff. Die Stückeauswahl fand beim Publikum gute Resonanz. Man spürte, dass die Chemie stimmt zwischen den Orchestern und dem Dirigenten. Das Perkussionsorchester war im musikalischen Blumenstrauß eine gern angenommene Dreingabe. Ein Potpourri an Weihnachtsliedern, bei dem die Gäste mitsingen konnten, rundete das Konzert ab und stimmte auf die kommenden Tage ein.