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Tätlichkeit

Zahl der Tätlichkeiten verdoppelt sich fast

Baustetten / Lesedauer: 3 min

Fußball: Anzahl der Urteile im Bezirk Riß hat in der Saison 2017/18 signifikant zugenommen
Veröffentlicht:13.07.2018, 20:46

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Die Anzahl der Urteile im Fußballbezirk Riß in der Saison 2017/18 hat signifikant zugenommen. Insgesamt 236 Urteile sprach das Sportgericht. Das bedeutet eine Zunahme um 16 Prozent (Aktive und Jugend) im Vergleich zur Spielzeit 2016/17, wie aus dem Bericht von Marc Richters, der im März dieses Jahres als Vorsitzender auf Fritz Gerster gefolgt war, beim gemeinsamen Staffeltag in Baustetten hervorging.

Noch deutlicher war die Zunahme um 22 Prozent mit Blick auf den Aktivenbereich. Dort fällte das Sportgericht 150 Urteile, in der Saison 2016/17 waren es noch 123 gewesen. 86 Urteile (2016/17: 81) gab es im Jugendbereich. Um 68 Prozent stiegen die Geldstrafen, 8550 Euro hatten die Vereine in der vergangenen Saison zu entrichten. Den Anstieg der Geldstrafen bezeichnete Marc Richter als „wirklich dramatisch, da muss etwas passieren“. Grund für die hohe Zahl an Geldstrafen seien lange Sperrstrafen.

Fälle von rohem Spiel gehen zurück

Als eine positive Auffälligkeit im Vergleich zu den Vorjahren bezeichnete der Sportgerichtsvorsitzende den Rückgang der Urteile im Bereich rohes Spiel. Negativ zu sehen ist laut Richter, dass die Urteile wegen unsportlichem Verhalten (zum Beispiel Notbremse) um 25 Prozent angestiegen sind. Fast verdoppelt (plus 82 Prozent) habe sich die Zahl der Tätlichkeiten nach Paragraph 83 der Rechts- und Verfahrensordnung, darunter fallen beispielsweise Tätlichkeiten gegen Spieler, Zuschauer oder Schiedsrichter. Zudem nahm die Anzahl der Urteile wegen sportwidrigen Betragens um 70 Prozent zu. „Es waren mehrere Kammersitzungen wegen schwerer Fälle notwendig“, sagte der Sportgerichtsvorsitzende. Vier Spieler seien wegen wiederholter Tätlichkeiten zur Teilnahme an Maßnahmen des Württembergischen Fußballverbands gegen Gewalt verpflichtet worden. „Das ist ein Novum“, so Richter. „Wir werden das weiter beobachten. Ich finde es erschreckend, dass wir so heftige Verhältnisse auf den Sportplätzen haben. Dem entgegenzuwirken, wäre mal angesagt.“

Mit Blick auf die kommende Saison erläuterte der Sportgerichtsvorsitzende einige Neuerungen. So würden die Geldstrafen bei Nichtantreten oder kurzfristigen Absagen erhöht. Zudem kündigte er ein härteres Durchgreifen bei Gewaltvergehen (Tätlichkeiten, rohes Spiel) und Beleidigungen sowie sportwidrigem Betragen an. Dies gehe hin bis zu Punktabzug oder Verweisen aus dem Innenraum. Auch auf das Thema Ordner ging Richter ein. „Mir ist persönlich als Schiri aufgefallen, dass es auch keine Ordner gab. Das geht nur so lange gut, wie nichts passiert. Wenn etwas passiert, dann wird es Strafen geben“, sagt er und erläuterte anschließend noch die Änderung hinsichtlich der Sperrstrafen.

Hummler appeliert an Vereine

Die Zunahme der Urteile sei traurig, sagte der Bezirksvorsitzende Alois Hummler und appellierte später nochmals in Richtung der Vereinsvertreter: „Sorgt selbst für Fairness auf den Plätzen. Bleibt fair, bleibt anständig auch gegenüber den Schiris.“ Hernach widmete sich Hummler ebenfalls dem Punkt Platzordner. „Hier kommen immer mehr Dinge vor, die nicht vorkommen sollen. Der WFV hat uns schon ein Platzordner-Seminar verordnet“, so der Bezirksvorsitzende. „Die Strafe zum Thema Platzordner könnte man sich sparen. Deshalb sollten sich die Vereine auch zum Seminar anmelden, das ist noch bis zum 20. Juli möglich.“