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Pferdefreude

Pferdefreude bei den Pferdefreunden

Laupheim / Lesedauer: 3 min

Vielseitigkeitsturnier der „Pferdefreunde Lußhof-Laupheim“ am Wochenende
Veröffentlicht:12.07.2020, 13:16

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Gute Stimmung hat von Freitag bis Sonntag auf dem Lußhof geherrscht – sowohl unter den Vereinsmitgliedern als auch unter den etwa 280 Reitern, die von nah und fern angereist waren. In der Region war es das erste Turnier, das seit dem Lockdown wieder stattfand. Erst vor vier Wochen bekamen Pferdfreunde die Erlaubnis, solche Veranstaltungen wieder auszutragen.

Der Verein beschloss, das Vielseitigkeitsturnier trotz der Corona-Auflagen durchzuführen. Was in den über 20 Jahren, in denen auf dem Lußhof dieses Turnier stattfindet, normalerweise in einigen Monaten organisiert wird, stellte der Verein in diesem Jahr in äußerst kurzer Zeit auf die Beine. Die Vereinsvorsitzende Carolin Bochtler erzählt enthusiastisch: „Wir fänden es schade, wenn das Deutsche Sportpferd Championat nicht stattfinden würde. Wir wollen es durchziehen.“ Der Lußhof ist bereits zum zwölften Mal Gastgeber dieses Turniers.

Das Turnierleitungsteam hatte viele Auflagen zu erfüllen. Als größten Wermutstropfen empfinden die Organisatoren, dass keine Zuschauer anwesend sein dürfen. Unter normalen Umständen ließen sich etwa 500 Besucher pro Tag dieses Ereignis nicht entgehen. Das ist auch in der Vereinskasse spürbar. Allerdings könne sich der Lußhof über seine Sponsoren glücklich schätzen. „Wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie uns immer, besonders auch in Zeiten von Corona, die Treue halten“, berichtet Carolin Bochtler.

Gabriele Knisel-Eberhard vom Organisationsteam erklärt die Hygienemaßnahmen: „Pro Reiter darf nur eine Begleitperson mitkommen. Alle Personen mussten sich online anmelden und benötigen einen Anwesenheitsnachweis. Wie im Restaurant benötigen alle eine Zugangsberechtigung mit den erforderlichen Daten.“ Rückennummern sind in diesem Jahr nicht erlaubt. Jeder Reiter bringt daher die Kopfnummer seines Pferdes mit. Diesmal sind maximal 50 Teilnehmer pro Disziplin erlaubt. Dass die Reiter das Turnier herbeisehnten und „mit den Hufen scharrten“, zeigt die Anzahl der gemeldeten Vielseitigkeitspferde: 325 Pferde sind insgesamt auf die drei Tage verteilt in Laupheim anwesend. Einer der Reiter, Ronny Voigt vom RFV HLG Neustadt, ist sogar aus der Nähe von Berlin angereist.

Er nahm am Freitag am Wettbewerb der fünfjährigen Pferde teil und konnte im Gelände den Wettbewerb für sich entscheiden. Bei der Geländeprüfung über 1400 Meter sind zwölf Naturhindernisse zu überwinden. Etwa dreieinhalb Minuten werden dafür veranschlagt. 40 Reiter, die die Dressur- und Springpferdeprüfung bereits am Vormittag hinter sich gebracht haben, waren am Nachmittag im Gelände am Start. Für die meisten Pferde war es das erste Mal, dass sie an der Geländeprüfung teilnehmen. Die Vielseitigkeit, die auch als „Krone der Reiterei“ bezeichnet wird, zeigt das gegenseitige Vertrauen zwischen Reiter und Pferd. Diese Disziplin, auch Buschreiten genannt, ist bereits seit 1912 olympisch.

Am Samstag waren Ponys sowie Großpferde der Klasse A am Start und am Sonntag durften die sechsjährigen Pferde mit ihren Reitern das Vielseitigkeitsturnier bestreiten. Vom Lußhof waren in diesem Jahr sieben Teilnehmer mit dabei. Die Siegerehrungen musste in diesem Jahr aber ausfallen.

Die „Pferdefreunde Lußhof“ sind immer sehr kreativ am Werk, wenn es um die Hindernisse geht, die zum Großteil aus Holz bestehen. Jedes Jahr kommt ein neues dazu, das mit Herzblut gebaut wird. Diese Saison wurde das Gelände um das „Hufeisen“ erweitert, das am Sonntag erstmalig zum Einsatz kam. Dem einen oder anderen Gewinner hat dieses Hindernis sicher Glück gebracht.