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Herrenmahdhalle

„Nehmt euer Glück in die Hand und geht hinaus“

Laupheim / Lesedauer: 4 min

Bei der Abi-Gala des Carl-Laemmle-Gymnasums haben 183 Abiturienten ihre Zeugnisse erhalten
Veröffentlicht:09.07.2012, 12:30

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Eine Mammutveranstaltung ist die Abi-Gala des Carl-Lämmle-Gymnasiums in der Herrenmahdhalle gewesen: 183 Abiturienten galt es am Freitagabend zu verabschieden. Zeitgleich waren der G9- und der G8-Zug in diesem Jahr zu den Prüfungen angetreten.

Diese große Anzahl der Abiturienten nebst ihren Angehörigen hätte sogar das Kulturhaus gesprengt, so dass auf die Herrenmahdhalle ausgewichen wurde. Und die Organisatoren hatten es sehr gut gemacht. Die Halle war mit schöner Dekoration und ansprechender Beleuchtung fein herausgeputzt worden. Das Buffet nach dem offiziellen Teil wartete in der angrenzenden neuen Mehrzweckhalle und große Zelte luden zum Sitzen und zum Verweilen ein.

Aber zuerst galt es, den 183 strahlenden Abiturienten die Zeugnisse zu übergeben und damit in ihr weiteres Leben zu entlassen. „Mit dem heutigen Tag endet eine besondere Zeit“, sagte der Schulleiter, Oberstudiendirektor Gerhard Weithmann . Er blickte auf die Anfänge des G8 am Carl-Lämmle-Gymnasium zurück. Proteste hätte es von den Eltern der künftigen G8-ler gegeben, die besorgt gewesen seien, ob der gesamte Unterrichtsstoff in der kürzeren Zeit bewältigt werden könne und ob ihre Kinder sehr viel mehr Zeit ins Lernen investieren müssten. „Die Eltern mussten sich auf das Wagnis einlassen oder auf eine gymnasiale Ausbildung verzichten“, so Weithmann. Aber die Anmeldungen hätten sogar zugenommen.

Herausforderung gemeistert

Nicht einfach sei es für das Kollegium gewesen. „Es wurde versucht, den Schülern eine möglichst hochwertige Bildung zu vermitteln, ohne sie zu überlasten.“ Die Bildungspläne wurden aufgearbeitet, so dass auch die G9-Schüler davon bald profitiert hätten. Weithmann bedankte sich beim Kollegium, das diese Herausforderung sehr gut gemeistert habe.

Der Schulleiter übte aber auch Kritik, und zwar an jenen Abiturienten, die beim Eröffnungszug des Heimatfests die Schule durch abfällige Rufe verunglimpft hatten. Das sei für die Lehrer ein Schlag ins Gesicht gewesen. „Vielleicht hätte man nicht nur lehren, sondern auch mehr erziehen sollen“, meinte Weithmann. Aber die Erziehung sei nicht nur Sache der Schule, so der Schulleiter. Er hätte sich im Vorfeld überlegt, ob er diese Sache überhaupt bei der Abigala ansprechen soll, meinte Weithmann. Aber das Carl-Lämmle-Gymnasium sei gemäß ihrem Leitbild eine Schule mit Courage und keine der schweigenden Mehrheiten.

Er stellte die Frage: „ Hat sich der schulische Aufwand gelohnt?“ – und gab die Antwort selbst. „Ja“, findet Weithmann, denn durch das Erlangen des Abiturs an einem allgemeinbildenden Gymnasium hätten die Schüler die breiteste Ausbildung bekommen. Das sei wichtig in einer Zeit, in der Flexibilität gefragt sei. „Alles erdenklich Gute und dass möglichst viele eurer Wünsche in Erfüllung gehen“, wünschte er den Abiturienten.

Elisabeth Strobel sprach im Namen der Eltern. Sie habe die Bedeutungen der Worte Schule, Lehrer und Abitur im Internet gegoogelt. Schule komme aus dem Griechischen und bedeute ursprünglich: Freie Zeit, Müßiggang und Nichtstun. In diesem Fall hätten die Schüler die Zeit genutzt, sich weiterzubilden. Im alten Rom seien oft Sklaven als Lehrer eingesetzt worden. Abitur heiße „davon gehen“, so Strobel. Aus diesen Begriffserklärungen zog sie folgendes Fazit: „Die Kinder, die sich, begleitet von Sklaven, jahrelang der Muse hingegeben haben, wollen nun den Ort des Müßiggangs verlassen, um etwas Produktives zu tun.“

Das Leben werde sich jetzt verändern, sagte Strobel zu den Schülern: „Nehmt euer Glück in die Hand und geht hinaus, aber denkt immer an eure Eltern. Freundschaften wechselten, aber eure Eltern bleiben immer eure Eltern.“

Preise und Belobigungen:

2,27 lautete der Gesamtnotenschnitt der 183 Abiturienten des Carl-Laemmle-Gymnasiums. 23 Schülerinnen und Schüler erhielten für besonders gute Leistungen Preise und Belobigungen.

Dr. Hertha Einstein-Nathorff-Preis für das beste Abitur: Robert Janson.

Preise für einen Notendurchschnitt von 1 bis 1,2: Robert Janson, Rebecca Stetter, Amelie Marb, Fabian Engelniederhammer, Achim Groner, Angelika Pfaff und Janina Messemer.

Belobigungen für einen Notendurchschnitt von 1,3 bis 1,5: Maximilian Ludescher, Lukas Triska, Johannes Braig, Simon Raiber, Rafael Schick, Jutta Burkhardt, Christiane Glöggler, Anette Schöffmann, Evelyn Maier, Caren Schierling, Patrick Ege, Karen Spannenkrebs, Monika Sedelmaier, Simon Schmid, Jonas Schmid und Jule Strobel.

Preis des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Laupheim für besondere Leistungen in den Fächern Geschichte und Gemeinschaftskunde: Jonas Schmid und Angelika Pfaff.

Scheffel-Preis für besondere Leistungen in Deutsch: Amelie Marb und David Stäudle.

Kunstpreis der Agnes & Alex Wetzel Stiftung: Monika Sedelmaier und Sophie Lechner.

Preise des Lions Club Laupheim für Fremdsprachen: für

Englisch Robert Janson und Melissa Schlachter, für Französisch Annette Schöffmann und Angelika Pfaff, für Spanisch Alisa Rosmer und Janina Messemer.

Preis der Stiftung Humanismus für Latein: Karen Spannenkrebs und Robert Janson.

Mathematik-Preis: Rafael Schick, Fabian Engelniederhammer, Maximilian Ludescher und Simon Schmid.

Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Fabian Engelniederhammer, Simon Raiber, Matthias Maucher, Achim Groner, Lukas Triska und Rafael Schick.

Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker: Christiane Glöggler, Rebecca Stetter, Evelyn Maier.

Den Rentschler-Preis für Naturwissenschaften erhielt: Fabian Engelniederhammer. (son)