
„Absolute Gänsehaut, man kann es gar nicht anders sagen“, entfuhr es Moderatorin Jana Kübel nach der Präsentation eines dystopischen Kurzfilms, den Laupheimer Schülerinnen über das Thema „Europa 2050“ gedreht hatten und für den Sie nun den Carl-Laemmle-Schülerfilmpreis erhielten.
Auch die meisten Zuschauer im Laupheimer Kulturhaus dürften einen gewaltigen Kloß im Hals gehabt haben. Denn die Schülerinnen der Friedrich-Adler-Realschule trafen mit dem schon im Jahr 2019 produzierten Kurzfilm einige Zukunftsvoraussagen, von denen Teile mit Beginn der Corona-Pandemie bittere Wirklichkeit wurden.
Klimawandel ist ebenfalls Thema
„Keiner hätte gedacht, dass diese kreierte Utopie des Gewinnerfilms so schnell Realität wird“, sagte Jana Kübel. Denn darin fallen Begriffe wie Quarantäne, aber auch Themen wie Homeschooling und virtuelle Treffen mit Freuden griffen die Schülerinnen. Ebenso behandelten sie die Auswirkungen des Klimawandel, einer ständige Überwachung oder der Nahrungsaufnahme per Tablette. „Wäre es doch nur 2020 und wir hätten die Karten noch selbst in der Hand. Der Traum vom besseren Leben bleibt“, schließt die Erzählerin im Film.

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Die Laudation übernahm die Jungschauspielerin Sophia Mauritz, die in der Kinderkanal-Serie „Schloss Einstein“ die Reena darstellt. „Ein großes Lob an die Filmemacherinnen, dass ihr so einen tollen Film kreiert habt“, sagte sie. Der Film sei heute noch aktueller als bei dessen Entstehung im Jahr 2019. Sophia Mauritz ermutigte die Schülerinnen: „Wenn ihr denkt, dass ihr was machen solltet und es für richtig haltet, setzt es in die Tat um.“
Ausgedacht und gedreht hatte sich den Film die Hollywood-AG der Friedrich-Adler Realschule – Ellen Ströbele, Franziska Gänzle, Ariana Keppen und Erona Haxhiu waren bei der Gala im Kulturhaus mit dabei. Stellvertretend für die AG nahmen Angelina Wörz und Emelie Kienle den Preis entgegen – eine goldfarbene Carl-Laemmle-Statue und einen Geldpreis in Höhe von 500 Euro. Der Preis sei eine große Ehre für ihre Gruppe sagte Angelina Wörz. Dass einige der Voraussagen ihres Films Realität geworden seien, kommentierte sie verschmitzt mit: „Dass Corona kam, ist jetzt blöd gelaufen.“ Emelie Kienle erzählte auf Nachfrage zudem, die „Produktionskosten waren sehr gering.“
Dennoch verdoppelte die Carl-Laemmle-Preisträgerin Gabriela Sperl auf der Bühne spontan aus eigener Tasche das Preisgeld für die Schülerinnen. „Denn ich finde es ist super wichtig, wenn man eine kleine Produzentin ist, dass man auch für sich Geld bekommt und nicht umsonst arbeitet.“ Denn als Produzentin sei man immer unterwegs, um an Türen zu klopfen und um Geld zu betteln. „Deswegen dachte ich, das ist eine kleine Anerkennung für euren wunderbaren Film.“