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Biergarten

In den Biergärten herrscht oft gähnende Leere

Laupheim / Lesedauer: 4 min

Wirte in der Region spüren den verregneten Sommer und hoffen trotzdem noch auf ein paar schöne Tage
Veröffentlicht:19.08.2014, 19:17

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Der Sommer lässt auf sich warten. Die Temperaturen bewegen sich oft unter 20 Grad – und das im August. Die Inhaber von Biergärten klagen über wenige Gäste. Sie haben die Hoffnung auf sonnige Tage aber noch nicht aufgegeben.

„Wegen des Wetters ist unser Biergarten nicht so gut besucht“, sagt der Inhaber des Papperlapub in Mietingen , Viktor Jakobson . „Der August ist leider noch nicht so gut verlaufen.“ Dennoch hofft Viktor Jakobson, dass das Wetter sich noch bessert. „Damit unsere knapp 100 Plätze auch noch mal voll besetzt werden.“

Ralf Arb, Inhaber des Holzwurms in Burgrieden sagt dagegen: „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Natürlich könnte es trockener sein.“ Denn auch während der Fußballweltmeisterschaft sei etwas weniger los gewesen. „Zwar konnte man bei uns die Spiele schauen, aber es hat sich doch verteilt, weil viele Public Viewings angeboten wurden.“ Momentan sei es zwar zu frisch, um draußen zu sitzen, aber Ralf Arb sagt: „Wir hoffen das Beste und dass es noch ein bisschen besser wird.“

„Bei uns ist es wohl so wie bei den Meisten“, sagt Ruth Kobsch, Chefin des Grünen Baums in . „Es kommen wenige Gäste, weil das Biergartenwetter fehlt. Jetzt hoffen wir auf den September, dass das Wetter dann noch mal schön wird.“

„Welcher Sommer?“, fragt Vesna Petrovic vom Gasthof zum Gartenheim in Laupheim ironisch zurück auf die Frage der SZ, wie denn das Geschäft in diesem Sommer läuft? „Das ist doch kein Sommer und auch kein Biergartenwetter“, sagt die Wirtin, die im Oktober vergangenen Jahres das Lokal übernommen und einen schönen Biergarten eingerichtet hat. Auch wenn die Tische im Freien aufgrund des Wetters nicht so stark frequentiert sind wie erhofft, ist Vesna Petrovic „noch sehr zufrieden“ mit dem Geschäft. „Wir haben trotzdem noch genügend Gäste“, sagt sie, zumal auch viele Vereins- und Familienfeste im Gartenheim stattfinden. „Sorgen machen ich mir deshalb keine“, fügt Vesna Petrovic an und hofft: „Nach einem verkorksten Sommer ist der September normalerweise schön.“

„Ich bin nun seit 54 Jahren hier in Deutschland, aber so einen schlechten Sommer habe ich noch nie erlebt“, klagt Cosimo Fiusco, Pächter des Gasthauses zum Rössle in . Und er fügt an: „Wirklich gut war es in den vergangenen Jahren nie. Der letzte richtig gute Sommer, an den ich mich erinnere, war 2003. Damals hatte ich das Ehinger Freibad, das war klasse.“ Jetzt hat er etwa 60 lauschige Plätze auf der Rückseite des Rössle, das er seit Mitte April als Speiselokal betreibt, „und die sind bei schönem Wetter belegt“. Weil es heuer nur selten schön und warm ist, muss er mit Einbußen leben. „Wenigstens gibt es das Vordach mit den Heizstrahlern, und wenn man im Lokal die bodentiefen Fenster zur Terrasse öffnet, sitzt man dort auch fast wie draußen“, sagt Fiusco.

Ferienjobberinnen im Pech

Nicht nur wegen des bislang entgangenen eigenen Geschäfts bedauert Carmen Mark, Betreiberin der Schwimmbadkneipe und des Parkbad-Bistros in Laupheim , das bescheidene Wetter: „Mir tut es auch für die Schülerinnen leid, die als Ferienjoberinnen im Freibad ein bisschen Taschengeld verdienen wollten. Das Bad war oft zu, und damit auch das Bistro. Ich hoffe, dass sie nächstes Jahr trotzdem wieder zur Verfügung stehen.“ Da es für Carmen Mark die erste Sommersaison in Laupheim ist, fehlen ihr die Vergleichszahlen – aber natürlich ahnt sie, welches Geschäft auch ihr selbst bislang entgangen ist: „An den wenigen warmen Abenden, zum Beispiel an Pfingsten, war in der Schwimmbadkneipe draußen richtig viel los. Da hat man schon gesehen, was möglich gewesen wäre in diesem Sommer. Ich hätte bestimmt dreimal so viele Gäste gehabt.“

Froh ist sie, dass wenigstens bei zwei Geburtstagsfeiern und beim Schwimmbad-Jubiläum Anfang August das Wetter gepasst hat. Für den Rest der Sommersaison gilt für sie wie auch für die anderen Wirte das Prinzip Hoffnung: „Vielleicht wird die nächsten Wochen das Wetter besser.“